Darstellerin
Berlin

Biografie

Dagmar Manzel wird am 1. September 1958 in Berlin-Friedrichshagen als Tochter eines Lehrer-Ehepaars geboren. Nach dem Abitur an der Alexander von Humboldt-Schule in Köpenick absolviert sie 1977 bis 1980 eine Ausbildung an der Berliner Schauspielschule. In ihrem 2. Studienjahr besetzt Thomas Langhoff sie in einer Studenten-Inszenierung des "Urfaust" als Marthe Schwertlein. Die Inszenierung wird auch vom Fernsehen aufgezeichnet. Es folgt eine Hauptrolle in Horst Schönemanns Inszenierung von Helmuth Bez" "Jutta und die Kinder von Damuz" (1979), die ebenfalls im Fernsehen gesendet wird.

1980 geht Manzel ans Staatstheater Dresden und spielt Maria Stuart sowie die Eboli in "Don Carlos". Schönemann holt sie 1983 an das Deutsche Theater Berlin, wo sie bald zu den profiliertesten jungen Schauspielerinnen zählt. Sie spielt unter anderem in "Der Kaufmann von Venedig" (1984) und in Sartres "Die Fliegen". Heiner Müller besetzt sie als Königin in "Hamlet/Hamletmaschine" (1990) und als Merteuil in "Quartett". 1991 gastiert sie als Atossa in Christof Nels umstrittener "Perser"-Inszenierung an der Freien Volksbühne.

Ihre ersten Filmauftritte hat Manzel in einigen kurzen Hochschulfilmen Anfang der 80er Jahre, unter anderen unter der Regie von Bernd Böhlich. Der besetzt sie auch in den folgenden Jahren immer wieder in seinen Arbeiten für das Fernsehen. Aufsehen erregt Manzel 1986 mit einem 1-minütigen Solo in Heiner Carows "So viele Träume". Carow besetzt sie auch als zickige Ehefrau in seinem Schwulen-Melodram "Coming Out". "Ich sah bisher kaum eine Manzel'sche Frauenfigur, die farblos, belanglos, einfach nur funktionstüchtig war. Etwas Schillerndes, gar nicht mal Sympathieheischendes ist meist dabei, auch wenn das nicht im Drehbuch steht." (M. Linke, 1990).

Neben Günther Lamprecht spielt sie 1990 im Tatort "Tödliche Vergangenheit" "eine Krankenschwester, die zuhaut, wenn sie nicht weiter weiß, aber ehrlich, bodenständig und sehr direkt ist" (Manzel). In Jürgen Brauers Abgesang auf die DDR, "Tanz auf der Kippe" gibt sie eine Lehrerin, die sich auf ein kompliziertes Liebesverhältnis mit einem ehemaligen Schüler einlässt. 1991 ist sie im TV-Film "Die Erbschaft" und in "Schtonk", Helmut Dietls Komödie um die Hitler-Tagebücher, zu sehen, in den folgenden Jahren im Kino mit "Nach fünf im Urwald" (1995) unter der Regie von Hans-Christian Schmid, bei dem sie 2000 auch in "Crazy" spielt, Peter Timms "Die Putzfraueninsel" (1996), Rainer Kaufmanns "Die Apothekerin" (1997, nominiert als Beste Nebendarstellerin beim Deutschen Filmpreis) und Romuald Karmakars "Frankfurter Kreuz" (1998).

Es folgen wichtige Rollen in TV-Mehrteilern: In Jo Baiers "Der Laden" (1998) nach Erwin Strittmatter spielt sie die Mutter Matt, eine Bäckerin, die eigentlich Seiltänzerin werden wollte; für ihre Rolle als Ehefrau von Viktor Klemperer in "Klemperer – Ein Leben in Deutschland" erhält sie den Deutschen Fernsehpreis 2000 als Beste Schauspielerin, erneut wird sie 2006 mit ihm ausgezeichnet für ihre Rollen in "Als der Fremde kam" und "Die Nachrichten". Im Kino überzeugt Manzel in Andreas Dresens "Willenbrock" und in Franziska Meletzkys Drama "Nachbarinnen" (2004). Für Meletzky spielt sie auch wieder in der Schwestern-Tragikomödie "Frei nach Plan" (2007). Neben ihren Kino- und Fernseharbeiten steht Dagmar Manzel aber nach wie vor häufig auf der Bühne.So feiert sie 2008 Erfolge in Jacques Offenbachs Operette "La Périchole" am Berliner Ensemble.

Neben weiteren Rollen in Fernsehfilmen und Krimireihen wie "Bloch" oder "Tatort" ist sie im Kino in den folgenden Jahren unter anderem in Andreas Kleinerts "Freischwimmer", Florian Gallenbergers "John Rabe" und Helmut Dietls "Zettl" zu sehen. Für ihre Nebenrolle in Christian Schwochows "Die Unsichtbare" wird sie 2012 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Für diese Rolle und für ihren Part als Berliner Oberbürgermeisterin in der Society-Satire "Zettl" erhält sie außerdem den Deutschen Schauspielerpreis in der Kategorie "weibliche Nebenrolle".

Danach sieht man Manzel in Urs Eggers "Krokodil" (2013, TV) als zynische Haushälterin eines erfolgreichen Schriftstellers (Mario Adorf) und in der Krimikomödie "Mord nach Zahlen" (2013, TV) als Versicherungsmathematikerin.

Für ihre Hauptrolle in der Beziehungsgeschichte "Stiller Sommer" (2013) wird sie für den Preis der deutschen Filmkritik nominiert. 2014 erhält Manzel den Deutscher Theaterpreis 'Der Faust' für ihre Leistung in "Gift" (Regie: Christian Schwochow) am Deutschen Theater Berlin; 2016 zeichnet die Deutschen Akademie für Fernsehen sie als Beste Schauspielerin aus, für die Titelrolle in "Besuch für Emma" (TV), über eine Kassiererin, die ihre Einsamkeit auf ungewöhnliche Weise bekämpft.

Ab 2015 spielt Dagmar Manzel in den Nürnberger "Tatort"-Folgen die Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn. Parallel dazu spielt sie weiterhin Theater, vertont Hörspiele und wirkt in Kino- und Fernsehproduktionen. 2017 erhält sie den vom Progress Film-Verleih gestifteten und von Jürgen Böttcher gestalteten Filmpreis 'Paula'; er wird an Filmschaffende vergeben, die ihre Karriere bei der DEFA begonnen und sich heute um den gesamtdeutschen Film verdient gemacht haben.

2018 hat Manzel eine wichtige Nebenrolle in Florian Gallenbergers "Grüner wird's nicht", als eigensinnige Mechanikerin, die einem notgelandeten Flieger (Elmar Wepper) auf die Sprünge hilft. Im Fernsehen spielt sie an der Seite von Axel Prahl eine Hauptrolle in der Geschwisterkomödie "Gloria, die schönste Kuh meiner Schwester" (2018). In einer tragenden Rolle gehört sie zum großen Ensemble des Dreiteilers "Unterleuten – Das zerrissene Dorf" (2020) nach dem Roman von Juli Zeh, über die gesellschaftlichen Konflikte in einem fiktiven Dorf in Brandenburg. Außerdem sieht man Manzel weiterhin als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn in den fränkischen "Tatort"-Folgen.

 

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