nordmedia Jahresbilanz 2014

Fördern – vernetzen – entwickeln bildeten auch 2014 die Inhalte der nordmedia. Insgesamt wurden 239 Projekte in den Bereichen Film, Fernsehen, Games, Kino sowie crossmedialen Inhalten mit rund 11 Millionen Euro gefördert, die mit Herstellungskosten von 72 Mio. in die Standorte Bremen und Niedersachsen zurückflossen.

Vernetzt wurde die Kultur- und Kreativszene auf richtungsweisenden Veranstaltungsreihen, branchenrelevanten Workshops und nationalen und internationalen Messen. Entwickelt wurden neue Service- und Informationsangebote wie die Internetseite der nordmedia oder der Ausbau des Kommunennetzwerkes in dem Bereich Film Commission.

Förderung im Detail
2014 entschied der Vergabeausschuss über die Bewilligung von Mitteln in Höhe von rund 11 Millionen Euro. Im Detail entfielen dabei im Bereich der Drehbuch- und Stoffentwicklung auf 22 Projekte über 378.000 Euro, für die Projektentwicklung wurden rund 170.000 Euro für fünf Maßnahmen bewilligt, für 82 Produktionen gab es Zusagen in Höhe von knapp 8,2 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden 15 Filme mit einer Verleih-, Vertriebs- und Verbreitungsförderung in Höhe von über 206.000 Euro ausgestattet, in den Bereichen Abspiel und Präsentation wurden 11 Zusagen von gut 119.000 Euro gegeben. Für sieben Maßnahmen im Bereich Investitionen stellte der Vergabeausschuss der nordmedia schließlich 102.000 Euro zur Verfügung. 49 Preise, Prämien und Stipendien wurden in Höhe von 104.500 Euro vergeben sowie über 43.000 Euro für fünf Qualifizierungs- und sonstige Maßnahmen.

Aus EFRE-Mitteln wurden 17 Vorhaben mit rund 357.000 Euro gefördert. Des Weiteren wurden 26 Produktionen mit rund 1,2 Mio. Euro aus Sondermitteln des Landes Niedersachsen (Medienförderfonds) unterstützt.

Die von nordmedia vergebenen 11 Millionen Euro lösten einen Effekt von 186 Prozent aus, da durch die Förderungen knapp 17 Millionen Euro in Niedersachsen und Bremen wieder verausgabt wurden. Die durchschnittliche Beteiligungsquote von nordmedia an den geförderten Projekten lag bei 15 Prozent der Herstellungskosten von knapp 72 Millionen Euro. Zum Förderaufkommen der nordmedia tragen die Länder Niedersachsen und Bremen, der NDR, Radio Bremen und das ZDF bei.

Preise
Neben den positiven wirtschaftlichen Effekten waren die geförderten Projekte auch im Wettbewerb sehr erfolgreich: Seit 2001 wurden 177 Produktionen mit insgesamt 577 Preisen ausgezeichnet. 2014 gingen 71 Preise an 26 Produktionen. Besonders hervorzuheben ist, der in Hannover gedrehte Kurzfilm "Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen" von Susann Maria Hempel, der neben zahlreichen Auszeichnungen auch den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold gewonnen hat. Das schon im vergangenen Jahr ausgezeichnete dreiteilige Kriegsdrama "Unsere Mütter, unsere Väter" von Philipp Kadelbach erhielt 2014 den Emmy Award als beste Miniserie.

Nachwuchs
Prädikat erfolgreich: Zweimal jährlich wird das Kurzfilmstipendium cast & cut durch nordmedia und die Stiftung Kulturregion Hannover an Filmschaffende aus Deutschland vergeben. Jeweils ein halbes Jahr lang ziehen die StipentiatInnen in die Villa Minimo in Hannover, um den Freiraum für ein Projekt in der Region kreativ zu füllen. Im Jahr 2014 prasselte ein eindrucksvoller Preisregen über die StipendiatInnen herein. Es gab sechs dotierte Preise für den Stipendiatinnenfilm "Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts  stehen wir auf, um nicht zu träumen" von Susann Maria Hempel (Jugendjurypreis und Filmförderpreis der Kunstministerin – nationaler Wettbewerb beim Filmfest Dresden, Preis der deutschen Filmkritik beim European Media Art Festival in Osnabrück, Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs in Oberhausen und in Hamburg den Deutschen Kurzfilmpreis 2014). "Kann ja noch kommen" von Stipendiat Philipp Döring gewann den Hauptpreis auf dem Filmkunstfest in Schwerin.

Die neuen Stipendiaten stehen auch schon fest: Von Januar bis Ende Juni 2015 wird Jan Wagner in der Villa Minimo sein. In Hannover wird er den Kurzspielfilm "Schlaflos" (AT) realisieren. Ihm folgt im Zeitraum von Juli bis Dezember 2015 Ulu Braun, der das Projekt "Die Herberge" (AT) verwirklichen wird.

Nordlichter
Das 2014 gestartete Produktionsförderprogramm für Nachwuchsfilmer, vom NDR, der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und nordmedia hat erste Entscheidungen hervorgebracht. Gefördert wurde die Drehbuch und Stoffentwicklung des Projektes "Plötzlich Türke" von der hannoverschen Jumping Horse Film GmbH sowie drei Spielfilme in der Produktion. Der Spielfilm "Simon sagt Auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut" erzählt die Geschichte eines zwölfjährigen Jungen in einer chaotischen jüdischen Familie zwischen Beschneidungsängsten und erster Liebe. Die Komödie "Vorstadtrocker" ist die Geschichte des arbeitslosen Journalisten Viktor, dessen langweiliges Vorstadtleben sich mit dem Einzug der Rockergröße Rolf schlagartig ändert. Die Komödie "Familie verpflichtet" wird von Heimathafen Film & Media GmbH Hamburg produziert.

Das neue Programm ermöglicht es, norddeutschen Autoren, Regisseuren oder Produzenten mit überzeugender eigener Handschrift, in Zusammenarbeit mit den Förderern Filme ohne langen Finanzierungsvorlauf zu realisieren. Die so entstandenen Projekte werden ab 2015 in der Reihe Nordlichter laufen, die der Norddeutsche Rundfunk neu einführt.

Vernetzen ist nicht nur eines der drei Handlungsfelder der nordmedia. Vielmehr spiegelt es vor allem die allumschließende Aufgabe der Film- und Mediengesellschaft wider, als ein Knotenpunkt für die Medienbranche in Niedersachen und Bremen zu agieren. Über das klassische Förderangebot hinaus gilt es, eine Verbindung für regionale, überregionale und internationale Medienschaffende aus der Kultur- und Kreativszene herzustellen und eine Plattform für den aktuellen Austausch zu Themen aus der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu bieten. Vielseitige Veranstaltungen sind durch ebendiese Ziele des Wissensaustausches und Vernetzens von ExpertInnen und AkteurInnen motiviert: die nordmedia-Talk-Reihe und das nordmedia Business-Frühstück, bei dem geladene ReferentInnen zu gegenwärtigen Diskursen des Medienzweiges sprechen, sowie innovative Events wie das Corporate Media Forum zum Thema Bewegtbild in der Unternehmenskommunikation, der neuformatige Bremer Green Screen, mit dem Ziel, die Branche interdisziplinär zu erweitern, und der Kongress #Disruptive Innovation , bei dem hochkarätige ReferentInnen über disruptive Innovationen der digitalen Medienwelt diskutieren. EntwicklerInnen neuartig angelegter Programmformate kommen bei dem Preis für crossmediale Programminnovationen zusammen und GamerInnen tauschen sich bei Veranstaltungen wie dem FireAbend, Games & Recht und der Serious Games Conference über aktuelle Themen und Tendenzen der Branche aus.

Ausblick 2015
nordmedia startet mit einigen vielversprechenden Kinostarts in das Jahr 2015.
22.01.2015: "Wir sind jung. Wir sind stark."
Spielfilm von Burhan Qurbani, Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist das  Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen und die Krawalle, die damals stattfanden mit u.a. Jonas Nay, Devid Striesow.

29.01.2015: "Da muss Mann durch"
Zweiter Teil des Kinoerfolges von "Mann tut was Mann kann" mit u.a. Jan Josef Liefers, Oliver Korittke und Fahri Yardim

12.03.2015: "Von jetzt an kein Zurück"
Drama in den 1960er und 1970er Jahren, falschen Wegen, enttäuschte Träume und der großen Liebe mit u.a. Victoria Schulz, Anton Spieker

26.03.2015: "Forever and a Day"
Dokumentarfilm über die erfolgreiche Band Scorpions von Regisseurin Katja von Garnier

02.04.2015: "Taxi"
Taxi ist eine raue Liebeskomödie über die 1980er Jahre mit u.a. Rosalie Thomass, Peter Dinklage, Stipe Erceg und Robert Stadlober

18.06.2015: "Freistatt"
Sommer 1968: Während Deutschland in eine neue Ära der Freiheit aufbricht, wird der rebellische 14-jährige Wolfgang von seinem Stiefvater in das Erziehungsheim "Freistatt" gesteckt …

09.07.2015: "Kafkas der Bau"
Verfilmung der unvollendeten gleichnamigen Geschichte von Franz Kafka mit u.a. Axel Prahl, Josef Hader, Kristina Klebe

nordmedia auf der Berlinale
Bei den 65. Internationalen Filmfestspielen in Berlin sind sechs nordmedia-geförderte Produktionen in drei Festivalsektionen vertreten. In der Sektion Generation feiert die deutsch-niederländische Koproduktion "Nena – Viel mehr geht nicht" von Saskia Diesing Deutschlandpremiere. In der Reihe Perspektive Deutsches Kino ist Regisseurin Carolina Hellsgård mit dem Spielfilm "Wanja" erstmalig zu sehen.

In der Sektion LOLA at Berlinale werden außerdem die Filme "The Cut", "(K)ein besonderes Bedürfnis", "Von jetzt an kein Zurück" und "Wir sind jung. Wir sind stark." gezeigt.

Darüber hinaus werden zehn nordmedia-geförderte Filme auf den Screenings des European Film Market (EFM) einem internationalen Branchenpublikum vorgestellt. Zu sehen sind die Spielfilme "Wanja", "Die Abschaffung", "Das Zimmermädchen Lynn", "Die Krone von Arkus" sowie die Dokumentarfilme "Wege zum Glück", "Aufbruch in die Utopie", und "Blitzeis – das Warten auf Katrin". Im Kurzfilmprogramm werden "Warum hast Du kein Taxi genommen?", "Ein Tag wie kein anderer" und "Frollein Frappé" gezeigt.

Auf dem European Film Market, dem zentralen filmwirtschaftlichen Bereich der Internationalen Filmfestspiele Berlin, präsentiert sich die nordmedia auch in diesem Jahr wieder im Verbund mit den großen deutschen Länderförderungen am Focus-Germany-Stand.

Neue Publikationen der nordmedia
Zur den Internationalen Filmfestspielen in Berlin veröffentlicht nordmedia wieder zwei Publikationen: Zum einen den Geschäftsbericht mit dem wirtschaftlichen Ergebnis aus 2013 und den gesamten Aktivitäten des Jahres 2014, und zum anderen die traditionell erscheinende Katalog-Reihe "Die Filme". Die Publikation stellt mehr als 70 Produktionen des Jahrgangs 2014 ausführlich vor. Dazu zählen zum Beispiel die Spielfilme "Wanja" von Carolina  Hellsgård und "Nena – Viel mehr geht nicht" von Saskia Diesing, die auf der diesjährigen Berlinale Premiere feiern werden, das liebevoll animierte Zwergenabenteuer "Der 7bte  Zwerg" von Harald Siepermann und Fatih Akins Drama "The Cut". Außerdem sind zwei Oscar-Preisträger mit ihren aktuellen Produktionen vertreten: Jochen Alexander Freydank mit seinem Drama "Kafkas der Bau" und Mike van Diem mit seiner Komödie "The Surprise". Mit dem Katalog "Die Filme 2014" möchte nordmedia die Gelegenheit geben, mehr über den Filmstandort und die vitale und kreative Medienszene in Niedersachsen und Bremen zu erfahren.

Alle Publikationen können ab dem 3.2.2015 kostenlos bei der nordmedia bestellt werden.

Quelle: www.nordmedia.de