Deutsche Kinemathek eröffnet Installation ArchiVistas - Spurensicherungen und Perspektiven

Anlässlich ihres Jubiläums hat die Deutsche Kinemathek Filmschaffende, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Schüler*innen in ihre Archive und Sammlungen eingeladen und zu ihren Vorstellungen über die Zukunft des audiovisuellen Erbes befragt. Die Ergebnisse werden seit dem 4. Oktober in einer Installation als Ergänzung zur ständigen Ausstellung präsentiert.

 

Seit Beginn dieses Jahres geht die Deutsche Kinemathek mit dem multiperspektivischen Jubiläumsprogramm »ArchiVistas« an die Öffentlichkeit und richtet den Blick auf die Bestände der Archive und Sammlungen sowie auf die zukünftige Ausrichtung des Hauses und des ihm anvertrauten Filmerbes.

Expert*innen der Deutschen Kinemathek veröffentlichen seit Anfang des Jahres ihre persönlichen Zugänge zu Objekten und Sammlungsbeständen in Form von Video- und Textbeiträgen im Online-Magazin »Insights«. Darüber hinaus präsentieren Archivar*innen der Deutschen Kinemathek regelmäßig einmal im Monat ihre persönliche Filmauswahl in der Filmreihe »Filmspotting« im Kino Arsenal.

Highlight des Jubiläumsprogramms ist die Installation »ArchiVistas«, in der 15 Personen mit unterschiedlichem beruflichen und sozialen Background ihre Vision der Zukunft des Bewegtbildes und der Archive reflektieren. Mit dabei sind der Filmkünstler Julian Rosefeldt, die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy, Filmemacher*innen wie Fatih Akin, Mo Asumang und Wieland Speck, Inklusionsexpert*innen wie Barbara Fickert von den »Kinoblindgängern« und Andreas Krüger von der Berlinischen Galerie sowie Schüler*innen, Studierende und viele andere mehr.

Anlässlich von "60 Jahren Deutsche Kinemathek" ist der Eintritt ins Museum für Film und Fernsehen in der Woche vom 1. bis 8. Oktober 2023 frei.

Jubiläumsprogramm »ArchiVistas«

- »ArchiVistas«, 4.10.2023 bis 5.5.2024
Eine Installation mit:
Fatih Akin, Regisseur, Produzent und Drehbuchautor
Mo Asumang, Regisseurin, Produzentin, Moderatorin und Autorin
Bernd Buder und Lea Wohl von Haselberg, Mitglieder des Programmkollektivs Jüdisches Filmfestival Berlin Brandenburg
Silke Buhr, Szenenbildnerin und Professorin für Production Design, Filmuniversität Babelsberg
Barbara Fickert, Geschäftsführerin der Kinoblindgänger GmbH
Susanne Heinrich, Regisseurin und Autorin
Kimberley Kley und Alina Rausch, Schüler*innen der Carlo-Schmid-Oberschule Berlin
Andreas Krüger, Referent für Barrierefreiheit und Inklusion, Berlinische Galerie
Alisa Rajewskaja und Philipp Hofen, Studierende der Kunst- und Bildgeschichte, Humboldt-Universität Berlin
Julian Rosefeldt, bildender Künstler und Professor für Medienkunst, Akademie der Bildenden Künste München
Bénédicte Savoy, Professorin für Kunstgeschichte der Moderne, Technische Universität Berlin
Wieland Speck, Regisseur, Schauspieler und 1992–2017 Programmleiter der Sektion Panorama der Berlinale

- Filmreihe »Filmspotting«: Edition »ArchiVistas«
Archivar*innen stellen ihre persönliche Filmauswahl vor. Jeden letzten Montag des Monats.
Behind the Scenes: ergänzende Textbeiträge im Online-Magazin »Insights«

- Online-Magazin »Insights«: Edition »ArchiVistas«
Beiträge zu Schätzen in Sammlungen und Archiven
Behind the Scenes: Mitarbeiter*innen stellen ihre Lieblingsobjekte und Lieblingsfilme vor.

- Streamingangebot »Selects«: Edition »ArchiVistas«
Ausgabe »Cinema on Cinema«, ab 15.10.2023, kostenfreies Streaming für drei Monate

Weitere Aktivitäten

- »Fernsehsalon – Mein Auftrag«
Achte Ausgabe: Klaudia Wick im Gespräch mit Wolfgang Lippert
ab 3.10.2023 online auf deutsche-kinemathek.de

- 14.10.2023: Eröffnung der Ausstellung »Der deutsche Film. 1895 bis heute«
15.10.2023 bis 18.8.2024, Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Die Ausstellung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte und der Deutschen Kinemathek ermöglicht erstmals einen ebenso umfassenden wie immersiven Blick auf die deutsche Filmgeschichte. Der Bogen der multimedialen Schau – vor der faszinierenden Architektur der historischen Gebläsehalle in Szene gesetzt – spannt sich über den frühen Stummfilm und Tonfilm bis hin zu Filmproduktionen von 2023.

- 25. bis 29.10.2023: Film Restored »Absence«
Die achte Ausgabe des Festivals widmet sich den Lücken in der Filmgeschichte und im Filmmaterial sowie den Abwesenheiten, von denen Filme erzählen oder die sie als ästhetisches Mittel wählen. Rosa von Praunheims "Anita – Tänze des Lasters" (BRD 1987) eröffnet das Festivalprogramm mit Filmen von fünf Kontinenten und international besetzten Panels und Vorträgen.

- 2.11.2023: Filmpremiere "Männerbilder des späten 20. Jahrhunderts" (Thomas Schadt, 2023)
Aus Anlass der Übergabe seines Produktionsarchivs präsentiert der Dokumentarfilmer Thomas Schadt exklusiv einen Kompilationsfilm zum Männerbild in seinen Filmen (1982–2000), anschließendes Werkstattgespräch.

- 3.11.2023 bis 6.5.2024: »Fokus Fernsehen: Thomas Schadt«, Mediathek Fernsehen
Die Mediathek Fernsehen präsentiert in einer Werkschau die Filme von Thomas Schadt und zeigt ausgewählte Exponate aus seinem Produktionsarchiv.
Zeitgleich wird die Medieninstallation »Berlin Sinfonien« mit den Berlin-Filmen von Walther Ruttmann (1927), Thomas Schadt (2002) und Johannes Schaff (2018) zu sehen sein.

- 25.11.2023: »Play Day | Film im Ohr«
Ein Tag rund um den Ton, die Geräusche und die Vertonung im Film. Ein Familienangebot zum Mitmachen, Lernen und Entdecken, mit Führungen und Workshops mit Filmprofis. Eintritt frei

Quelle: www.deutsche-kinemathek.de