Fedora

BR Deutschland 1977/1978 Spielfilm

Inhalt

In einem Vorort von Paris begeht die legendäre Filmdiva Fedora Selbstmord, die trotz ihres hohen Alters auf unerklärliche Weise immer noch jung und schön war. An ihrem Sarg steht der abgehalfterte Filmproduzent Barry Detweiler, der als junger Mann einmal eine Liebelei mit Fedora hatte. In einer langen Rückblende erzählt er von den letzten zwei Wochen, in denen er Fedora in ihrer abgeschiedenen Villa auf Korfu aufsucht, um sie zu überreden, eine Rolle in seinem neuen Film zu übernehmen. Von einer geheimnisvollen Gräfin und einem Schönheitschirurgen, der für Fedoras anhaltende Jugend verantwortlich ist, wird sie jedoch völlig von der Außenwelt abgeschirmt. In Detweiler steigt der Verdacht, dass Fedora gefangen gehalten wird. Doch dann erfährt er Fedoras Geheimnis.

 

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Falk Schwarz
Wenn die Leidenschaft fehlt
Nichts war mehr so wie früher. Die Hollywood-Studios hatten Billy Wilder jeden Wunsch von den Augen abgelesen, die Stars waren schmiegsam und biegsam, alle warteten auf Billys Anweisungen. Das Geschäft stimmte, die Filme waren Hits, bewiesen sich an der Kasse und Billy hatte Zeit, sich nur auf seine Regie zu konzentrieren. Bei „Fedora“ musste er sein eigenes Geld einsetzen, mit deutschen Abschreibungsfirmen verhandeln, seinen Verlegenheitsstar Marthe Keller mühsam vom Drehbuch überzeugen, weil sie die Rolle schlecht fand und von Billys ständigen Korrekturen am Set genervt war. Billy hat es selber gesagt: „There was no passion behind it“. Warum? Eine schwache Story, ein Regisseur, der es hätte wissen müssen. Der Film litt an einem absurden Identitätstausch: die Mutter gibt ihre Tochter als sich selbst aus, keiner scheint es zu merken, nicht einmal die Regisseure, die mit der Tochter als Mutter weiterarbeiten. Eine Ohrfeige für jeden Kinobesucher, der Handlungs-Logik liebt. Der Betrug geht weiter und endet in einer Hollywood-opulenten Trauerhalle (monströs-überzogen ins Atelier gesetzt von Alexandre Trauner, wie Billy Jahrgang 1906), in der fast das ganze letzte Drittel des Films spielt. Abrechnung mit Hollywood und seinem Starkult, wo man nicht alt und entstellt werden durfte. Keine geistreichen, fein geschliffenen Dialoge, keine Liebe zum filmischen Detail. Was ist dieser Film? Ein Trauerspiel? Vielleicht. Eine Komödie? Mitnichten. Ein Drama? Wohl eher, aber eben ohne jeden psychologischen Tiefgang. Trotzdem gehen einem die Bilder nach. Die Schauspieler reissen den Film auch nicht heraus: Hildegard Knef poltert, Mario Adorf „versucht“ sich als griechischer Hotelportier, William Holden wenigstens muss seine Falten nicht verbergen. Korfu ist eine Location ohne Flair, der Film hat wenig Atmosphäre und nichts vom Wilderschen Charme. Billy inszenierte den Abgesang eines Ex-Hollywood-Stars. Ob er gemerkt hat, dass es sein eigener war?

Credits

Alle Credits

Regie

Dialog-Regie

Kamera

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Optische Spezialeffekte

Standfotos

Beleuchter

Bauten

Spezial-Maske

Musik-Schnitt

Ton-Assistenz

Sonstiges Sonstiges

Musikalische Leitung

Darsteller

Associate Producer

Produktions-Koordination

Geschäftsführung

Dreharbeiten

    • 01.06.1977 - 31.08.1977: Korfu, Umgebung von Cherbourg, Paris
Länge:
3380 m, 124 min
Format:
35mm, Panavision
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 31.03.1978, 49862, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (FR): 29.05.1978, Cannes, IFF;
Kinostart (DE): 29.06.1978, Berlin, Gloria

Titel

  • Originaltitel (DE) Fedora

Fassungen

Original

Länge:
3380 m, 124 min
Format:
35mm, Panavision
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 31.03.1978, 49862, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (FR): 29.05.1978, Cannes, IFF;
Kinostart (DE): 29.06.1978, Berlin, Gloria

Prüffassung

Länge:
3092 m, 123 min
Format:
35mm, Panavision
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton