Das Rätsel der roten Orchidee

BR Deutschland 1961/1962 Spielfilm

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Falk Schwarz
Morde am Fließband
Details spielen in Filmen eine große Rolle. Stimmt das Gesamtkonzept, hat der Zuschauer überhaupt keine Zeit, auf Unstimmigkeiten zu achten. Doch in diesem wirren, unlogisch-langweiligen Wallace-Krimi besteht alle Zeit der Welt. Zum Beispiel: die Pokerrunde in Chicago. Da klingelt das Telefon. Natürlich ein deutsches Telefon. In Chicago? Der Requisiteur muss seinen schlampigen Tag gehabt haben. Aber so geht es weiter: jemand hat ein Filmteam nach London geschickt, um Straßenszenen zu filmen. Sie wurden im Atelier in Hamburg auf die Leinwand geworfen, davor sitzen Lee und eine Blonde im rechtsgesteuerten Auto und kurven angeblich durch London. Das ist so offensichtlich getürkt, dass am Fortschritt der Rückpro-Technik zu zweifeln ist. Drehbuchautor Egon Eis (= Trygve Larsen) verheddert sich in der Logik - ein Toter nach dem anderen. Spannung kann sich nicht aufbauen. Es kommt einfach jemand ins Zimmer und ballert los. Eddi Arent - der Todesbutler - was hat er da zu suchen? Welche Rolle spielt er überhaupt? Was soll er in dem Film? Regisseur Helmut Ashley war einmal ein Top-Kameramann, seit er die Lichtgestaltung an seinen ewigen Zweiten Franz X. Lederle abgegeben hatte, wurde das Bild fad. Seine Regieleistung befindet sich in demselben Modus. Der höchst bezahlte Herumsteher ist jedoch Christopher Lee. Hatte man ihn wegen seines englischen Aussehens angeheuert? Er tut nichts gegen die Morde, kommt immer zu spät, steht herum und schaut verständnislos. Und demjenigen einen Cent, der beweisen kann, dass Lee selber deutsch spricht. Ich habe eher die Stimme von Carlos Thompson gehört. Noch etwas sollten die Horsts (Wendtland) der deutschen Filmbranche beherzigen: mehr Morde machen nicht mehr Kasse. Wer ist denn so naiv? Einer würde reichen, wenn er denn klug und dramaturgisch geschickt begründet ist. Das Ganze ist schlampig und mit kalter Routine heruntergefilmt. Ein weiteres Trauerspiel auf der nach unten offenen Qualitätsskala des deutschen Nachkriegsfilms.

Credits

Drehbuch

Musik

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Standfotos

Musik

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Länge:
2295 m, 84 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 23.02.1962, 27412, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 01.03.1962 [Massenstart]

Titel

  • Originaltitel (DE) Das Rätsel der roten Orchidee
  • Arbeitstitel Gangster in London
  • Arbeitstitel Das Geheimnis der roten Orchidee

Fassungen

Original

Länge:
2295 m, 84 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 23.02.1962, 27412, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 01.03.1962 [Massenstart]