Wenn der weiße Flieder wieder blüht

BR Deutschland 1953 Spielfilm

Inhalt

Willy und Therese Forster sind seit einem Jahr verheiratet, aber das kleine Glück ist bedroht, denn während Therese als Näherin schuftet, hofft der unbekümmerte Willy auf den Durchbruch als Sänger. An ihrem ersten Hochzeitstag zerstreiten sich beide – ohne Aussicht auf Versöhnung. Willy packt die Koffer und geht; Therese bleibt allein zurück, nur ihr alter Freund Peter steht ihr bei.

15 Jahre später: Aus Willy ist der berühmte Sänger Bill Perry geworden, der während einer Gastspielreise nach Wiesbaden kommen will, um sich bei Therese zu entschuldigen. Diese hat inzwischen einen Modesalon und ist mit Peter verlobt, den Evchen, Thereses 14-jährige Tochter, von ganzem Herzen liebt. Willy-Bill gibt sich Therese zu erkennen, doch Evchen will nicht, dass Mutti "Onkel" Peter ausgespannt wird. Als Evchen erfährt, dass Bill Perry ihr Vater ist, stellt sie ihn zur Rede, und Willy-Bill verspricht alles dafür zu tun, dass alles so bleibt wie es ist. Und für Bill Perry ist da auch noch seine Managerin Ellen, die nicht nur geschäftliches Interesse an ihrem Star hat … - Das Leinwanddebüt von Romy Schneider und Götz George.

 

Kommentare

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Falk Schwarz
Romys erster weißer Flieder
In der dieser Rezemsion vorangestellten Inhaltsangabe heißt es lapidar: „15 Jahre später“. Davon ist in dem Film nichts zu sehen. Magda Schneider sieht „15 Jahre später“ so aus wie bei der (Film-)Empfängnis vor 15 Jahren: in ihren End-Vierzigern. Der heldentenörige Großschauspieler Willy Fritsch hat sich eher noch verjüngt. Weder Regisseur Hans Deppe noch seine Maskenbildner nahmen diese 15 Jahre ernst. Der schöne Schein schlägt die böse Realität: älter werden tun nur wir im Kinosaal, nicht die da oben im bunten Gevacolor. Paul Klinger als der große Zauderer und der ewig abgewiesene Liebhaber kommt überhaupt nicht in Gang, ist dauer-verständnisvoll und matt bis Romy Schneider ihn aufweckt und zum Handeln überredet. Denn das Evchen, dieses Kind der zerbrochenen Film-Ehe von Fritsch und Schneider, hatte Produzent Kurt Ulrich eher aus Zufall verpflichtet: man fand für ihre Rolle keine Schauspielerin in der Berliner Komparserie und so fragte man herum. Und siehe da - Frau Schneider hatte eine Tochter. Eben Romy. So wurde Ulrich zu Romys Entdecker. (Es bleibt eine der verpassten Chancen, dass Kurt Ulrich das Potential dieses jungen Mädchens nicht erkannte und sie ihm so wieder verlorenging). Würde sich allerdings ein Tollkühner unterfangen, aus diesem Streifen den ganzen Ballettbombast und das unerträgliche Gesinge (Fritsch war nie und ist 1953 schon gar nicht mehr der stimmgewaltige Tenor) herauszuschneiden und sich nur auf die nackte Handlung zu konzentrieren, so käme vielleicht ein ganz gut gespieltes Beziehungsdrama heraus. Die Voraussetzungen sind vorhanden. Hertha Feiler ist nicht nur schick, sondern zeigt Intellekt. Als ihr die Tränen kommen, wird es auch im Kinosaal feucht. Dann allerdings müsste dieser Film nicht diesen albernen Titel tragen, sondern könnte heißen: „Verzicht“ oder „Ein Vater kehrt heim“. Wahrscheinlich hätten dann die Kinokassen aber nicht ganz so laut geklingelt.

Credits

Regie

Kamera

Musik

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Atelier Berlin-Tempelhof, Außenaufnahmen: Wiesbaden, Rhein
Länge:
2713 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Gevacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.11.1953, 07000, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.11.1953, Stuttgart, Universum

Titel

  • Originaltitel (DE) Wenn der weiße Flieder wieder blüht

Fassungen

Original

Länge:
2713 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Gevacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.11.1953, 07000, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.11.1953, Stuttgart, Universum