Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft zeichnet einen der bedeutendsten Kino- und TV-Produzenten aus: Günter Rohrbach erhält die SPIO-Ehrenmedaille in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um den deutschen Film im Rahmen eines Festaktes am 14. Januar 2011 in München.
Die Laudatio wird Regisseur Peter Timm halten. Der 1928 im saarländischen Neunkirchen geborene Rohrbach ist der 36. Träger der Ehrenmedaille der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO).
"Mut zum Risiko und Gestaltungswille ziehen sich durch die Arbeit von Günter Rohrbach. Als Fernsehspielchef veränderte er das damals junge Medium, als Bavaria- Geschäftsführer prägte er eine erfolgreiche Epoche, als freier Produzent zeichnet er für besondere Filme verantwortlich und im Tandem mit Senta Berger steht er für die bisherige Erfolgsgeschichte der Deutschen Filmakademie. Günter Rohrbach zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des deutschen Films, der ihm viel zu verdanken hat," so Steffen Kuchenreuther, Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft. Die Liste der bisherigen Trägerinnen und Träger der SPIO-Ehrenmedaille reicht von Schauspielern über Produzenten bis zu Politikern, die sich in besonderer Weise um den deutschen Film verdient gemacht haben.
Als Chef der Fernsehspielabteilung des Westdeutschen Rundfunks veränderte Rohrbach ab Mitte der 1960er Jahre das damals junge Medium. Neue Formate wie das "Fernsehspiel" wirkten sich auch für den Film aus. Rohrbach balancierte gekonnt zwischen Publikumserwartung und Anspruch, ging künstlerische Risiken ein und zeichnete für zahlreiche TV-Meilensteine verantwortlich.
Als Geschäftsführer wechselte Rohrbach 1979 zur Bavaria Film, die er bis 1994 prägte. Er produzierte unter anderem "Die unendliche Geschichte" (Wolfgang Petersen), "Die Katze" (Dominik Graf), die Loriot- Filme "Ödipussi" und "Pappa ante portas" sowie "Schtonk" (Helmut Dietl) und "Stalingrad" (Joseph Vilsmaier). Sein größter Erfolg, die Kino- und Fernsehproduktion "Das Boot" (Wolfgang Petersen), setzte nicht nur durch sechs Oscar-Nominierungen bis heute gültige Maßstäbe.
Als freier Produzent zeichnet Rohrbach seit den 1990er Jahren für Filme wie "Aimée & Jaguar" (Max Färberböck), "Die weisse Massai" (Hermine Huntgeburth) oder "Anonyma - Eine Frau in Berlin" (Max Färberböck) verantwortlich.
Von 2003 bis 2010 bildete er gemeinsam mit Senta Berger das Präsidium der neu gegründeten Deutschen Filmakademie. Er zählt zu den am höchsten ausgezeichneten Persönlichkeiten des deutschen Films – kein Wunder, ist sein Stern am neuen "Boulevard der Stars" in Berlin bereits aufgegangen.
Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) vertritt die Interessen der deutschen Film-, Fernseh- und Videowirtschaft. Sie wurde 1950 in Wiesbaden gegründet und ist der Dachverband von derzeit 16 Berufsverbänden, die insgesamt über 1100 Mitgliedsfirmen repräsentieren. Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), eine Tochter der SPIO, vergibt die gesetzlichen Altersfreigaben für Filme und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Jugendschutz. Seit 2009 ist die SPIO im neu eröffneten Deutschen Filmhaus in Wiesbaden ansässig.
Quelle: www.spio.de