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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Nunzio Malasomma

Date of Birth
02/04/1894 - 12:00
Geburtsort
Caserta, Italien
Sterbedatum
01/12/1974 - 12:00
Sterbeort
Rom, Italien
Biografie

Nunzio Malasomma, geboren am 4. Februar 1894 in Caserta, Italien, arbeitete zunächst als Journalist und gründete 1920 gemeinsam mit dem späteren Produzenten Luciano Doria die Film- und Theaterzeitschrift "Fortunio". Im selben Jahr schrieb er sein erstes Drehbuch, für den Film "La casa di vetro" (Regie: Gennaro Righelli). Nach weiteren Autorenaufträgen, ging Malasomma als Folge des Putsches in Italien und der Machtergreifung Mussolinis im Jahr 1923 nach Deutschland. Dort arbeitete er mit anderen italienischen Exilanten wie Mario Bonnard, Guido Brignone und Gennaro Righelli zusammen. So schrieb er allein 1924 die Drehbücher zu Righellis Filmen "Steuerlos" (1924) mit Heinrich George, "Die Puppenkönigin" mit Righellis Ehefrau Maria Jacobini, und "Orient" (1924) mit Jacobini und Harry Liedtke in den Hauptrollen.

Ebenfalls 1924 inszenierte Malasomma seinen ersten eigenen Film: "Mister Radio" mit dem italienischen Stummfilmstar Luciano Albertini und Evi Eva. Mit Albertini drehte Malasomma noch "Der König und die kleinen Mädchen" (1925), in dem auch Hans Albers in einer frühen Nebenrolle mitwirkte, und "Eine Minute vor Zwölf" (1925). Bei "Jagd auf Menschen" (1926) arbeitete er mit dem italienischen Stummfilmstar Carlo Aldini zusammen; auch in diesem Film hatte Hans Albers eine Nebenrolle. Weitere Zusammenarbeiten von Malasomma und Aldini waren "Einer gegen alle. Die Sensationen eines Millionärs ohne Geld" (1927) und "Der Mann ohne Kopf" (1927).

Nicht zuletzt wegen seiner Erfahrung als Sensations- und Actionregisseur schien Malasomma prädestiniert als Regisseur für das Hochgebirgsdrama "Der Kampf ums Matterhorn" (1928; zusammen mit seinem Landsmann Mario Bonnard). Das Drehbuch stammte vom Bergfilmspezialisten Arnold Fanck, die Hauptrolle des italienischen Bergführers Jean-Antoine Carrel übernahm Luis Trenker. In Zusammenarbeit mit Bonnard und Trenker entstanden zwei weitere Bergfilme: "Der Ruf des Nordens" (1929), bei dem Malasomma für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnete, während Bonnard die Künstlerische Oberleitung übernahm; und "Der Sohn der weißen Berge" (1930), mit Bonnard als Regisseur und Malasomma als Autor.

Nach der Einführung des Tonfilms kehrte Nunzio Malasomma nach Italien zurück, wo er zunächst einige italienische Filme drehte, bevor er ab 1934 wechselweise für italienische und deutsche Produktionsfirmen arbeitete. Beim Berg-Abenteuer "Polarstürme" (1934) - der Tonfilmfassung von "Der Ruf des Nordens" mit selber Besetzung - führte er gemeinsam mit Johannes Häussler Regie. Aufgrund des nachlassenden Publikumsinteresses an Bergfilmen verlegte Malasomma sich in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre auf prominent besetzte Liebesmelodramen:

"Die un-erhörte Frau" (1936) mit Fita Benkhoff, 1938 "Rote Orchideen" mit Olga Tschechowa, "Die fromme Lüge" und "Die Nacht der Entscheidung" mit Pola Negri (alle 1938), sowie 1939 "Die Frau ohne Vergangenheit" mit Sybille Schmitz. Wenige Jahre später, 1942, übernahm Schmitz auch die Hauptrolle in Malasommas letztem in Deutschland gedrehten Film vor Kriegsende, "Vom Schicksal verweht": Der Film, eine in der Karibik spielende Mischung aus Liebes- und Abenteuerfilm mit dem prominenten afrodeutschen Schauspieler Louis Brody in einer Nebenrolle, sollte nach dem herrschenden Aufführungsverbot für amerikanische Produktionen das Bedürfnis des deutschen Publikums nach "Hollywoodstoffen" befriedigen.

Noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging Malasomma dann gänzlich zurück nach Italien. Bis 1951 realisierte er dort Komödien, Abenteuerfilme und Dramen, teils nach eigenen Drehbüchern. Doch die Abstände zwischen seinen Filmen wurden größer. Nach dem Liebesdrama "Quattro rose rosse" von 1951 dauerte es sieben Jahre bis zu der Gesellschaftskomödie "Adorabili e bugiarde" (IT 1958). Seine letzten beiden Regiearbeiten waren der Sandalenfilm "Die Sklaven Roms" (IT/ES/DE 1961) mit Gino Cervi und Fernando Rey und der Italowestern "Quindici forche per un assassino" ("Die schmutzigen Dreizehn, IT 1967).

Am 12. Januar 1974 starb Nunzio Malasomma in Rom.

Filmography
1960/1961
Die Sklaven Roms
  • Regie
1941/1942
Vom Schicksal verweht
  • Regie
1941/1942
Giungla
  • Regie
  • Drehbuch
1939
Die Frau ohne Vergangenheit
  • Regie
1938
Die fromme Lüge
  • Regie
1938
Die Nacht der Entscheidung
  • Regie
1938
Rote Orchideen
  • Regie
1936
Die un-erhörte Frau
  • Regie
1934
Polarstürme
  • Regie
  • Drehbuch
1930/1931
Fra Diavolo
  • Drehbuch
1930/1931
Fra Diavolo
  • Drehbuch
1930
Les chevaliers de la montagne
  • Drehbuch
1930
Der Sohn der weißen Berge
  • Drehbuch
1929
Der Ruf des Nordens
  • Regie
  • Drehbuch
1928
Der Kampf ums Matterhorn
  • Regie
  • Drehbuch
1927
Der Mann ohne Kopf
  • Regie
1926/1927
Einer gegen Alle. Die Sensationen eines Millionärs ohne Geld
  • Regie
1926
Jagd auf Menschen
  • Regie
1925
Der König und die kleinen Mädchen
  • Regie
  • Drehbuch
1925
Eine Minute vor Zwölf
  • Regie
1924
Mister Radio
  • Regie
1923/1924
Steuerlos
  • Drehbuch
1924
Die Puppenkönigin
  • Drehbuch
1924
Orient
  • Drehbuch
URL: https://www.filmportal.de/person/nunzio-malasomma_ef245787e6a04da6be9a938a4de2031c