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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Kristina Söderbaum

Date of Birth
09/05/1912 - 12:00
Geburtsort
Djursholm, Schweden
Sterbedatum
02/12/2001 - 12:00
Sterbeort
Hitzacker
Biografie

Beata Margareta Kristina Söderbaum wurde am 5. September 1912 in Stockholm, Schweden, geboren. Ihr Vater, der Chemiker Henrik Gustaf Söderbaum, war zeitweilig Vorsitzender des Nobelpreiskomitees. Einen Teil ihrer Schulzeit verbrachte Söderbaum in Internaten in der Schweiz und Frankreich.

Nach dem Tod ihrer Eltern zog sie im September 1934 nach Berlin, wohin auch eine Verwandte von ihr gegangen war. Sie nahm Schauspielunterricht, lernte Deutsch und erhielt 1936 im Rahmen eines Nachwuchswettbewerbs der Ufa ihre erste Filmrolle: einen kleinen Part in Erich Waschnecks "Onkel Bräsig".

Der Durchbruch gelang ihr 1938 in "Jugend" unter der Regie von Veit Harlan, einem Drama über eine jugendliche Außenseiterin, die sich am Ende das Leben nimmt. 1939 heirateten Söderbaum und Harlan, der sie fortan in Hauptrollen fast all seiner Filme besetzte. Mit Melodramen wie "Verwehte Spuren" (1938), "Immensee" (1943) und "Opfergang" (1944) wurde sie zum Typus der blonden Kindfrau voller Unschuld und Reinheit aufgebaut, die sich schier unüberwindbaren Konflikten ausgesetzt sieht. Auf diesen Rollentyp festgelegt, avancierte Söderbaum zu einem der großen Stars in Nazi-Deutschland, wobei ihr Freitod in Gewässern am Ende von "Jugend", "Die goldene Stadt" und "Jud Süß" ihr den Spottnamen "Reichswasserleiche" eintrug.

Auch bei den Machthabern erfreute sich Kristina Söderbaum großer Beliebtheit, da ihre äußere Erscheinung dem rassistischen Idealbild der "arischen Frau" entsprach. Dementsprechend wirkte sie unter Harlans Regie auch in unverhohlenen NS-Propagandafilmen wie dem berühmt-berüchtigten antisemitischen Hetzfilm "Jud Süß" (1940) und "Der große König" (1942) mit. 1944 stand Söderbaum auf der "Gottbegnadeten-Liste" des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs drehte sie mit Harlan den Durchhaltefilm "Kolberg" (1945).

Nach der Befreiung Deutschlands 1945 konnte Söderbaum ihre Karriere fortsetzen, während Veit Harlan von den Alliierten mit Berufsverbot belegt war. Sie spielte Theater in Hamburg, erhielt aber keine Filmangebote. Erst als ihr Mann ab 1950 wieder arbeiten durfte, kehrte Söderbaum unter seiner Regie in "Unsterbliche Geliebte" (1951) auf die Leinwand zurück.

Weitere populäre Filme des Paars waren "Die blaue Stunde" (1953), "Sterne über Colombo" (1953) und "Die Gefangene des Maharadscha" (1954). Die Familientragödie "Ich werde dich auf Händen tragen" (1958) war ihr letzter gemeinsamer Film. August Strindbergs "Ein Traumspiel" (1963), eine Theaterinszenierung in Aachen, folgte als allerletztes Projekt. Nur ein einziges Mal, bei Géza von Bolvárys "Zwei Herzen im Mai" (1957), arbeitete Söderbaum mit einem anderen Filmregisseur.

Nach Harlans Tod im Jahr 1964 beendete Kristina Söderbaum ihre schauspielerische Laufbahn. Stattdessen war sie 1966 als Mode- und Porträtfotografin in München tätig. Erst 1974 trat sie für Hans Jürgen Syberbergs mit zahlreichen Altstars besetzten "Karl May" wieder vor die Kamera. 1983 erschien ihre Autobiografie "Nichts bleibt immer so". In den 1980er und 1990er Jahren folgten sehr gelegentliche Gastauftritte, zuletzt 1993 in dem Horrorfilm "Night Train to Venice" mit Hugh Grant.

Kristina Söderbaum starb am 12. Februar 2001 in einem Pflegeheim in Hitzacker.

Filmography
1992/1993
Night Train to Venice
  • Darsteller
1989-1992
Das bleibt, das kommt nie wieder
  • Darsteller
  • Mitwirkung
1992
Wenn ich sonntags in mein Kino geh'... Ein Film zum 75. Geburtstag der Ufa
  • Mitwirkung
1988
Jeder konnte es sehen
  • Mitwirkung
1986
Let's Go Crazy
  • Darsteller
1984/1985
Das Jahr 1945
  • Sonstiges Sonstiges
1983/1984
Frauengeschichten: Kristina Söderbaum
  • Darsteller
1974
Karl May
  • Darsteller
1973
Die große Rolle. 2. Jud Süß - die Alptraumrolle
  • Darsteller
1968
Deutsche Nachkriegsliteratur im Spiegel der Zeitgeschichte
  • Sonstiges
1958
Ich werde dich auf Händen tragen
  • Darsteller
1957
Zwei Herzen im Mai
  • Darsteller
1954/1955
Verrat an Deutschland. (Der Fall Dr. Sorge)
  • Darsteller
1953-1954/1962
Die blonde Frau des Maharadscha
  • Darsteller
1953/1954
Die Gefangene des Maharadscha
  • Darsteller
1953
Sterne über Colombo
  • Darsteller
1952/1953
Die blaue Stunde
  • Darsteller
1950/1951
Unsterbliche Geliebte
  • Darsteller
1951
Hanna Amon
  • Darsteller
1943-1945
Kolberg
  • Darsteller
1942-1944
Opfergang
  • Darsteller
1942/1943
Immensee
  • Darsteller
1943
Dreharbeiten zum Ufa-Film "Opfergang"
  • Mitwirkung
1941/1942
Die goldene Stadt
  • Darsteller
1940-1942
Der große König
  • Darsteller
1940
Jud Süß
  • Darsteller
1939
Die Reise nach Tilsit
  • Darsteller
1938/1939
Das unsterbliche Herz
  • Darsteller
1938
Verwehte Spuren
  • Darsteller
1937/1938
Jugend
  • Darsteller
1936
Onkel Bräsig
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/kristina-soederbaum_d993df61fc0241018ef22a8497d37e36