Lina Wendel, geboren 1965 in Ost-Berlin, studierte 1984 bis 1989 in Berlin an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" und stand dann bis 1992 in zahlreichen Rollen auf der Bühne des Neuen Theaters Halle. Dort spielte sie unter anderem Gretchen im "Urfaust" und Ophelia in "Hamlet". Nach Projekten an verschiedenen Theatern in Hamburg und ersten Rollen im Fernsehen war sie von 1996 bis 2000 festes Ensemblemitglied am Staatstheater Cottbus, wo sie unter anderem als Helena im "Sommernachtstraum" auf der Bühne stand.

Ab 2000 arbeitete Lina Wendel freischaffend und spielte zahlreiche Rollen in Film und Fernsehen, darunter in Serien wie "Tatort", "Alphateam" und "Unser Charly". Außerdem leitete sie Theaterprojekte mit Kindern. Seit 2008 steht sie am "Kabarett Charly M" auf der Bühne, wo sie bislang auch zwei Soloprogramme spielte.

Nachdem sie bereits im Film "Solokind" (2010) unter der Regie von Nico Sommer gespielt hatte, erregte Wendel große Aufmerksamkeit mit der Titelrolle von Sommers "Silvi" (2013). Ihre Darstellung der unerschütterlichen End-Vierzigerin auf der pannenreichen Suche nach einem neuen Lebenspartner brachte ihr zahlreiche Preise ein, darunter Auszeichnungen als Beste Schauspielerin auf den Festivals von Verona, Schwerin und Ludwigshafen.

Nach weiteren Fernsehrollen, unter anderem im hoch gelobten "Spreewaldkrimi - Die Sturmnacht", spielte Wendel in Thomas Stubers Drama "Herbert" die Freundin eines alternden ehemaligen Profiboxers (Peter Kurth) und wurde für diese Darstellung beim Deutschen Filmpreis 2016 für die beste weibliche Nebenrolle nominiert.