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Arthur Pohl

Weitere Namen
Artur Pohl (Weiterer Name)
Artur Georg Otto Pohl (Geburtsname)
Date of Birth
03/22/1900 - 12:00
Geburtsort
Görlitz
Sterbedatum
06/15/1970 - 12:00
Sterbeort
Berlin
Biografie

Arthur Pohl, geboren am 22. März 1900 in Görlitz, absolviert zunächst eine Banklehre und studiert anschließend dank eines Stipendiums der Bank von 1918 bis 1919 Malerei an der Breslauer Kunstakademie und danach an der Hochschule für bildende Kunst (heute: Universität der Künste) in Berlin. Er schlägt eine Karriere als Bühnenbildner ein und ist in dieser Funktion von 1923 bis 1927 am Hessischen Landestheater in Darmstadt und danach für ein Jahr am Deutschen Theater Berlin tätig.

Mit dem Wechsel an die Vereinigten Städtischen Bühnen Düsseldorf im Juni 1928 beginnt für Pohl eine neue Karriere, denn hier wird er nicht nur als Bühnenbildner sondern erstmals auch als Regisseur verpflichtet. Zwar inszeniert Pohl mehrere Klassiker, dennoch ist seine Tätigkeit in Düsseldorf nur von kurzer Dauer – zu sehr weichen seine Inszenierungen von den bürgerlichen Konventionen ab. Zudem zieht er sich mit seinen Plänen, Bruckners "Verbrecher" und Brechts "Dreigroschenoper" auf die Bühne zu bringen, den Unmut der Deutschnationalen Volkspartei im Stadtparlament zu. Nach dem erfolglosen Versuch, ihn wegen "sittlicher Verfehlungen" zu entlassen, verlässt Pohl im Januar 1929 freiwillig die Städtischen Bühnen und geht nach Berlin.

Dort findet er als Bühnenbildner an der Krolloper eine Stelle, bemüht sich ab Beginn der dreißiger Jahre aber auch, ins Filmgeschäft einzusteigen, indem er Treatments und Exposés an Produktionsfirmen schickt. Ab Mitte der dreißiger Jahre zeichnet er als Drehbuchautor für einige aufwändige Filme wie "Der Tiger von Eschnapur" (1938) und "Das indische Grabmal" (1938) verantwortlich.

Nach seinem Kriegsdienst von 1941 bis 1945 gibt Pohl 1949 sein Kinoregie-Debüt mit dem Drama "Die Brücke" – und schneidet gleich ein heikles Thema an: "Die Brücke" ist der einzige Film aus DDR-Produktion, der die Heimatvertreibung thematisiert. Als die "Hauptverwaltung Film" der DDR den antiwestlichen Film "Die Spielbank-Affäre" (1957) als zu "positiv" in der Darstellung des Kapitalismus kritisiert, geht Pohl nach Westdeutschland – wo er jedoch aufgrund seiner Vergangenheit keine Aufträge erhält.

Als der SFB ihn 1960 mit der Regie des Films "Das Haus voller Gäste" betraut, kommt es zu starker Kritik aus konservativen Kreisen. Damit ist Pohls Regiekarriere einmal mehr beendet, bevor sie richtig begonnen hat. In den kommenden Jahren beschränken sich seine Aufträge auf das gelegentliche Verfassen von Drehbüchern von trivialen Vorabendserien.

Am 15. Juni 1970 stirbt Arthur Pohl in Berlin.

Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.

 
Filmography
1975
Colomba
  • Drehbuch
1972
Am falschen Platz
  • Drehbuch
1970
Dubrowskj
  • Drehbuch
1963
Randbezirk
  • Regie
1962
Heute nacht starker Nebel
  • Regie
1962
Kleine Geschäfte
  • Regie
1961
Deutschland ohne Feigenblatt
  • Drehbuch
1960
Das Haus voller Gäste
  • Regie
1956/1957
Spielbank-Affäre
  • Regie
  • Drehbuch
1955
Robert Mayer - Der Arzt aus Heilbronn
  • Dramaturgie
1954
Pole Poppenspäler
  • Regie
  • Drehbuch
1953/1954
Kein Hüsung
  • Regie
1952/1953
Jacke wie Hose
  • Drehbuch-Mitarbeit
1952/1953
Die Unbesiegbaren
  • Regie
  • Drehbuch
1951
Corinna Schmidt
  • Regie
  • Drehbuch
1950
Die Jungen von Kranichsee
  • Regie
  • Drehbuch
1948
Die Brücke
  • Regie
  • Drehbuch
1947/1948
Straßenbekanntschaft
  • Drehbuch
1939
Zwielicht
  • Drehbuch
1937/1938
Le Tombeau hindou
  • Drehbuch
1937/1938
Le Tigre du Bengale
  • Drehbuch
1938
Spiel im Sommerwind
  • Darsteller
1937/1938
Das indische Grabmal
  • Drehbuch
1937/1938
Der Tiger von Eschnapur
  • Drehbuch
1936
Weiße Sklaven. Panzerkreuzer „Sewastopol“
  • Drehbuch
1936
Drei Mäderl um Schubert
  • Drehbuch
1935/1936
Martha. Letzte Rose
  • Drehbuch
1935/1936
Martha. Les dernières roses
  • Drehbuch
1931
Yorck
  • Drehbuch
URL: https://www.filmportal.de/person/arthur-pohl_4bb1ae9f20b243ae85a38eaca9f711f0