Veit Helmer
Veit Helmer, geboren 1968 in Hannover, begann schon als Teenager mit ersten Kurzfilmversuchen. Nach dem Schulabschluss besuchte er zunächst die Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin und studierte anschließend an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) in München. 1996 war er im Rahmen seines Studiums an dem Wim-Wenders-Projekt "Die Gebrüder Skladanowsky" als Co-Regisseur, Co-Autor und Produzent beteiligt. Daneben inszenierte er mehrere Kurzfilme, darunter den mehrfach preisgekrönten "Surprise!", der unter anderem mit dem Murnau-Kurzfilmpreis 1997 ausgezeichnet wurde.
Mit "Tuvalu" gab Helmer 1999 sein Langfilmdebüt. Der surreal-märchenhaft anmutende Film lief auf über 60 Festivals in aller Welt und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt Helmer den Bayerischen Filmpreis 1999 für die beste Nachwuchsregie. Sein Folgefilm "Tor zum Himmel" wurde 2003 von Kritik und Publikum eher zwiespältig aufgenommen. Mit der Dokumentation "Behind the Couch – Casting in Hollywood" lieferte Helmer zwei Jahre später einen detailreichen Blick in die Besetzungspolitik der amerikanischen Filmbranche.
Sein dritter abendfüllender Spielfilm, die in Aserbaidschan spielende Komödie "Absurdistan", feierte beim Sundance Filmfestival 2008 Weltpremiere; beim Bayerischen Filmpreis 2008 wurde Helmer für "Absurdistan" mit einem Spezialpreis geehrt. Auch Helmers nachfolgender Spielfilm "Baikonur" (2011) entführte den Zuschauer in eine fremde Welt: diesmal in die Steppe Kasachstans, zum berühmten Weltraumbahnhof der UdSSR und in ein benachbartes Dorf.
Mit seiner nächsten Regiearbeit wendete Helmer sich wieder einem Kinderfilm zu: "Quatsch und die Nasenbärbande" (2014) erzählte von einer Gruppe von Kindergartenkindern, die gegen die Auswüchse der Konsumgesellschaft in ihrem Dorf rebellieren. Beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen wurde er als Bester Film im Kinderfilmprogramm ausgezeichnet; beim Zürich Film Festival erhielt er den Publikumspreis des Kinderfilmprogramms. Im Herbst 2014 startete "Quatsch und die Nasenbärbande" in den deutschen Kinos.