Regie, Drehbuch, Schnitt, Produzent
Karlsruhe

Biografie

Samir Nasr wurde 1968 in Karlsruhe geboren und wuchs in Ägypten auf. Nach dem Abitur an der Deutschen Evangelischen Oberschule in Kairo studierte er in Mannheim Betriebswirtschaft. Während des Studiums arbeitete er als Filmvorführer. Im Anschluss studierte er von 1994 bis 1999 Regie und Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Während des Studiums realisierte er erste filmische Arbeiten, wie die Kurz-Dokumentation "Ich male, was ich spiele und spiele, was ich male – Nabil Mattar: ein Porträt" (1995) über den deutsch-libanesischen Maler und Performance-Künstler Nabil Mattar, oder den Kurz-Spielfilm "Brot" (1996), der auf dem Kurzfilmfestival Verden als Bester Debütfilm ausgezeichnet wurde. Der Dokumentarfilm "Nachttanke", eine Momentaufnahme einer Tankstelle in Ludwigshafen zur Zeit der Fußballweltmeisterschaft 1998 wurde sowohl mit dem First Steps Award, als auch mit dem Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

Nach dem Studium realisierte er für den SWR den TV-Dokumentarfilm "Polizei 6/31 – Auf Streife durchs Leben" (2000), sowie "Polizeistation" (2000), die sich beide mit dem Alltag polizeilicher Arbeit auseinandersetzen. Zur gleichen Zeit zeichnete er für den Schnitt des Kurz-Animationsfilms "Harara" (2000) von Andy Kaiser verantwortlich. Als Nächstes realisierte er mit "leben 16" (2002-2004) den ersten Teil einer geplanten Langzeitdokumentation über die Entwicklung einer Gruppe Stuttgarter Jugendlicher. Sein Spielfilm "Folgeschäden" (2005) wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Golden Gate Award des Internationen Film Festival San Francisco und dem Naguib Mahfouz-Preis des Kairo Film Festivals.

In den nächsten Jahren widmete sich Samir Nasr vermehrt Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten und Institutionen im In- und Ausland. So hatte er von 2011 bis 2014 eine Gastprofessur im Studiengang Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin inne.

Neben der Lehrtätigkeit entstanden Hörspiele wie die RBB-Produktion "Kairo, 11. Februar" (2013), das den spanischen Medienpreis "Premios Ondas" in der Kategorie International Radio Award gewinnen konnte. Es behandelt den 18. Tag der ägyptischen Revolution, den Tag des Rücktritts von Muhammad Husni Mubarak und vermischt reale Geschehnisse mit Fiktion. Dieses Hörspiel stellte die erste Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Sonallah Ibrahim dar. Danach war Nasr Teil des Autorenteams des Comedy-Hörspiels "Papa, Kevin hat gesagt…" (2016, 2018) mit Bastian Pastewka.

Filmisch trat Samir Nasr erst wieder ab 2017 in Erscheinung, als Produzent von Til Obladens und Kida Khodr Ramadans Spielfilm "Kanun" (2018). Danach widmete er sich einem eigenen Kinoprojekt, dem Spielfilm "Sharaf" (2021), bei dem er als Co-Produzent, Drehbuchautor und Regisseur fungierte. "Sharaf" stellte zugleich eine erneute Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Sonallah Ibrahim dar. Das in einem Gefängnis in der arabischen Welt spielende Drama wurde Ende 2021 beim saudi-arabischen Red Sea International Film Festival uraufgeführt und startete Ende Januar 2023 in den deutschen Kinos.

FILMOGRAFIE

2019-2021
  • Regie
  • Drehbuch
  • Co-Produzent
2017/2018
  • Produzent
2004/2005
  • Regie
2002-2004
  • Regie
  • Drehbuch
2000
  • Schnitt
2000
  • Regie
  • Drehbuch
1998/1999
  • Regie
  • Drehbuch
  • Idee
  • Co-Produzent
1997/1998
  • Regie
  • Drehbuch
1996
  • Regie
  • Drehbuch