Der letzte Mann

Deutschland 1924 Spielfilm

filmportal.de TV-Tipp zu "Der letzte Mann"

Anässlich der Ausstrahlung auf ARTE, 2005

"Der letzte Mann" gilt bis heute als eine der filmhistorisch bedeutendsten Produktionen des Weimarer Kinos. Die dauerhafte Faszination für Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilm-Klassiker speist sich dabei aus verschiedensten Blickwinkeln: Formal etwa beeindruckt das Drama über den sozialen Abstieg eines Berliner Hotelportiers (Emil Jannings), der aufgrund seines hohen Alters zum Toilettenmann degradiert wird, durch die dynamische Bildsprache von Kameramann Karl Freund. Mit gewagten Plansequenzen und Fahrten prägte er durch dieses Werk den Begriff der "entfesselten Kamera". Ebenso zwingend waren Carl Mayers Szenario – welches fast ohne Zwischentitel auskommt –, die exzellente Besetzung und der künstlerische Weitblick von Produzent Erich Pommer, der seinem kreativen Personal die größtmögliche Gestaltungsfreiheit einräumte. Die bleibende Wirkung dieses fruchtbaren Zusammenspiels vor und hinter der Kamera fasste Siegfried Kracauer treffend in seiner damaligen Kritik zusammen: "Dieser Film der Ufa-Lichtspiele (...) ist das zur seltenen Einheit gewordene Werk des Bilddichters, der Regie und der Darsteller. Carl Mayer, der Dichter, hat eine Handlung ersonnen, die nicht ins Optische erst übersetzt werden muß, sondern aus ihm heraus sich gebiert. Man kann sie erzählen, aber die Sprache ist ein schlechter Behelf, wo die Folge der Bilder, und sie allein, spricht und erzählt, wo das Auge hört und das Wort eine störende Illustration nur wäre."

 

 

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