Zwei neue Stipendien für den künstlerischen Film in NRW

Das Land Nordrhein-Westfalen schafft mit zwei neuen Entwicklungsstipendien Freiräume für den konsequenten, eigenwilligen Film. Sowohl das Arbeitsstipendium für den künstlerischen Spiel- und Dokumentarfilm als auch das für den künstlerischen Dokumentarfilm für Kinder oder Jugendliche fördern kreative filmische Positionen jenseits formatierter Rahmungen mit je 9.900 Euro.

 

Die Vergabe der beiden Stipendien wird jährlich vom Filmbüro NW in Kooperation mit doxs!/Duisburger Filmwoche organisiert. Hochkarätig besetzte Jurys freuen sich bis zum 14.9.2018 auf Einreichungen.

Offene Förderbedingungen für offene Formen
Beide Stipendien laden ein, die vermeintlichen Grenzen filmischer Konventionen auszuloten – eines ruft eigens dazu auf, Kinder und Jugendliche als Zielgruppen dokumentarischer Erzählformen zu berücksichtigen. Zudem adressieren die Ausschreibungen FilmemacherInnen an verschiedenen Arbeitsschritten ihrer künstlerischen Entwürfe. Die Entwicklung eines konkreten Werkes kann genauso gefördert werden wie Vorhaben, die dieses Werk erst langsam entfalten helfen; ein neues Projekt genauso wie Fortbildungen oder Recherchen. Die FilmemacherInnen oder ihre Projekte müssen einen Bezug zum Land NRW haben, um für die Stipendien infrage zu kommen.

"Herausragende Filme brauchen Zeit und Raum für die Recherche und Stoffentwicklung. Mit beiden Filmstipendien werden Künstlerinnen und Künstler bereits bei der Vorbereitung von Projekten unterstützt", sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Bewerbungen (Arbeitsbiografie, Arbeitsproben, Motivationsschreiben) können ab sofort eingereicht werden. Die Stipendien laufen über das erste Halbjahr des Jahres 2019. Details zu Ausschreibung und Bewerbung finden Sie hier.

Entscheiden werden über die Vergabe der Förderung zwei unabhängige Fachjurys, deren Besetzung das Profil beider Stipendien als Unterstützung gradlinig unorthodoxen Filmschaffens unterstreichen.

Die Jurys
In der Jury Künstlerischer Dokumentar- und Spielfilm sitzt die Berliner Regisseurin Valeska Grisebach, die zuletzt mit ihrem Spielfilm "Western" internationale Erfolge feierte sowie der Kölner Regisseur und Kameramann Oliver Schwabe, dessen umfangreiche Filmografie ausgefallene Werke für Kino und Fernsehen umfasst. Sabine Rollberg war zuletzt 2008–2017 Redaktionsleiterin bei WDR/ARTE und ist seit 2008 Professorin für Künstlerische Fernsehformate an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Über das Stipendium Künstlerischer Kinder- oder Jugenddokumentarfilm entscheiden die Kölner Regisseurin und Produzentin Britta Wandaogo, deren Dokumentarfilme häufig speziell junges Publikum adressieren. Die Amsterdamer Produzentin Saskia Wielinga arbeitet unter anderem an der mehrfach preisgekrönten Fernsehserie "Just Kids", einem dokumentarischen Format, das sich den Rechten von Kindern widmet. Der Berliner Filmkritiker Frédéric Jaeger ist Chefredakteur von critic.de und Künstlerischer Leiter des Festivals "Woche der Kritik". Ruth Schiffer wird als Vertreterin der Kulturabteilung des Landes für beide Stipendien als Jurorin fungieren.

Die Organisatoren der Stipendien, das Filmbüro NW in Kooperation mit doxs!/Duisburger Filmwoche, freuen sich gemeinsam mit den JurorInnen auf die Bewerbungen.

Quellen: www.filmbuero-nw.de, www.do-xs.de / www.duisburger-filmwoche.de