Sonderausstellung "Ingmar Bergman. Von Lüge und Wahrheit" im Museum für Film und Fernsehen Berlin



Zum ersten Mal werden in der Sonderausstellung "Ingmar Bergman. Von Lüge und Wahrheit" vom 27. Januar bis 29. Mai 2011 persönliche Dokumente und Arbeitszeugnisse aus Ingmar Bergmans Nachlass präsentiert, der 2007 in das UNESCO-Programm "Memory of the World" – das Weltdokumentenerbe – aufgenommen wurde.


Eine Vielzahl der in der Ingmar Bergman Foundation archivierten Drehbücher, Fotos, Skizzen, Arbeits- und Tagebücher sowie Korrespondenzen bilden die Grundlage der Ausstellung. Daneben dokumentieren Werk- und Szenenfotos, Architektur- und Kostümentwürfe, Requisiten, Setmodelle sowie zwanzig Originalkostüme das fast sieben Jahrzehnte umfassende künstlerische Schaffen des Film- und Theaterregisseurs.

Einen Schwerpunkt bildet dabei die faszinierende Überlagerung und Umformung von autobiografischem Erleben und künstlerisch fiktionalem Werk. Die zwischenmenschlichen Konflikte, die Bergman auf der Leinwand inszenierte, spiegeln oft private Erfahrungen. Ein Exkurs beschäftigt sich mit Bergmans künstlerischer Phase in Deutschland: Nachdem er in Schweden zu Unrecht wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden war, arbeitete er zwischen 1976 und 1985 am Münchner Residenz Theater. Er inszenierte dort mehrere Stücke und drehte zwei Filme mit deutschen Schauspielern. In chronologischer Abfolge beschreiben die Ausstellungskapitel "Laterna Magica", "Suche", "Künstler", "Glaube", "Fårö", "Beziehungen" und "Resümee" zentrale Motive und Phasen in Bergmans Schaffen. Ergänzend präsentiert die Ausstellung zahlreiche Filmausschnitte sowie mediale Installationen, die unter anderem weitgehend unbekannte Aufnahmen von den Dreharbeiten zu vielen Filmen Bergmans zeigen. Eine begleitende Veranstaltungsreihe ist geplant.

Der schwedische Regisseur Ingmar Bergman (1918–2007) zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Filmgeschichte. Er prägte jahrzehntelang das internationale Autorenkino. Im Laufe seiner Karriere inszenierte Ingmar Bergman 130 Theateraufführungen, 42 Radio-Produktionen, 23 Fernsehspiele und 39 Kinofilme. Internationale Regisseure wie Woody Allen, Federico Fellini, Stanley Kubrick und Billy Wilder erwiesen Bergman ihre Reverenz, 1997 wurde er von seinen Kollegen bei den Filmfestspielen in Cannes als „Bester Filmregisseur aller Zeiten“ geehrt.

Die Ausstellung "Ingmar Bergman. Von Lüge und Wahrheit" entsteht in Kooperation mit der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Los Angeles, der Ingmar Bergman Foundation und Svensk Filmindustri und wird gefördert durch Sondermittel des BKM.

Im Februar 2011 widmet sich die von der Deutschen Kinemathek verantwortete Retrospektive der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin ebenfalls Ingmar Bergman. Zu Retrospektive und Ausstellung erscheinen zwei Publikationen im Berliner Verlag Bertz + Fischer.

Quelle:
www.deutsche-kinemathek.de