Peter Fleischmann ist tot

Peter Fleischmann, einer der zentralen Regisseure des Neuen Deutschen Films, der mit Werken wie "Jagdszenen aus Niederbayern" bekannt wurde, ist am Mittwoch, 11. August, im Alter von 84 Jahren gestorben.

 

Fleischmann wurde am 26. Juli 1937 in Zweibrücken geboren, studierte in München am Deutschen Institut für Film und Fernsehen (DIFF) und später auch am Pariser Institut des Hautes Etudes Cinématographiques (IDHEC). Er begann seine Karriere mit Kurz- und Kinderfilmen bevor er 1967 mit seinem Langfilmdebüt "Herbst der Gammler" (1966/67), eine Dokumentation über den Generationenkonflikt und das Leben der Münchner "Gammler", einen Nerv traf und sich etablierte. Kurze Zeit später sorgte Fleischmann mit "Jagdszenen aus Niederbayern" (1968/69) nach dem Theaterstück von Martin Sperr über den "alltäglichen Faschismus" (CineGraph) und Homophobie in der deutschen Provinz für Aufregung und festigte seinen Ruf als unbequemer Filmemacher. Für den Film wurde er mit dem Filmband in Silber ausgezeichnet.

In den siebziger Jahren drehte der Regisseur mit "Die Hamburger Krankheit" (1978/79) einen hellsichtigen und heute sehr aktuell erscheinenden Film über die Ausbreitung einer gefährlichen Seuche und den Umgang der Gesellschaft damit. Das aufwändige, in der UdSSR produzierte Science-Epos "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein" (1987-89), stellte sich zunächst bei Kritik und Publikum eher als Misserfolg heraus, entwickelte sich über die Jahre aber zum Kultfilm und bleibt heute stark mit seiner so kritischen wie eigenwilligen Perspektive verbunden.

Am 11. August ist Peter Fleischmann an den Folgen eines schweren Sturzes in einem Potsdamer Krankenhaus gestorben.