Manfred Krug gestorben

Wie sein Management heute bestätigte, ist der Schauspieler und Entertainer Manfred Krug bereits am 21. Oktober in Berlin im Alter von 79 Jahren verstorben.

Manfred Krug war einer der wichtigsten und beliebtesten Schauspieler der DDR und konnte nach seiner Übersiedlung in den Westen 1977 weitere Erfolge feiern. Besonders durch diverse Fernsehrollen erlangte er anhaltende Popularität.

1937 als Sohn eines Eisenhütten-Ingenieurs in Duisburg geboren, zog Krug nach der Trennung seiner Eltern mit dem Vater in die DDR und absolvierte in Brandenburg an der Havel zunächst eine Lehre als Stahlschmelzer. Dann begann er eine Schauspielausbildung, musste diese jedoch vor dem Abschluss aufgeben, da er offenbar mit den Autoritäten nicht klar kam. Seine Bühnenreife erlangte er am Berliner Ensemble. Danach stieg er zügig zum Kinostar auf, besonders mit Filmen von Frank Beyer: So spielte er 1966 den so sympathischen wie aufmüpfigen Bau-Brigadier in "Spur der Steine", der sich gegen seine Vorgesetzten stellt. Der Film wurde von den DDR-Behörden alsbald verboten.

Die Rolle des volksnahen Rebellen spielte Krug gleichwohl immer wieder, und sie bescherte ihm vor allem beim jungen Publikum größte Beliebtheit sowie hohe Auszeichnungen. Seine Berühmtheit konnte freilich nicht verhindern, dass er nach seiner Unterzeichnung der Resolution gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns mit einem Teilberufsverbot belegt wurde. 1977 beantragte er seine Ausreise in den Westen, wo er seine Karriere fast nahtlos fortsetzen konnte.

In der Bundesrepublik drehte Krug vor allem Fernsehfilme und Serien. Er spielte in der "Sesamstraße", verkörperte einen Fernfahrer in der Serie "Auf Achse" (1980-1993) und einen Anwalt in der von Jurek Becker geschriebenen Serie "Liebling Kreuzberg" (1986-1998). 1984 übernahm er die Rolle des Kommissars Stoever, der an der Seite seines Kollegen Brockmöller (Charles Brauer) im NDR-"Tatort" ermittelte. Bis 2001 spielte er diese enorm populäre Figur. Wenig später zog er sich ganz von der Fernseharbeit zurück. Im Kino war er schon länger nur noch sporadisch zu sehen gewesen. Seine letzte Kinorolle hatte er im Drama "Der Blaue" (1994).

Neben seiner Schauspielkarriere trat Krug immer wieder auch als Sänger auf und nahm zahlreiche, oft sehr erfolgreiche Platten auf, insbesondere mit Jazzmusik und deutschsprachigen Songs und Chansons. Auch Bücher mit Erzählungen und Gedichten veröffentlichte er.

Manfred Krug starb am vergangenen Freitag in Berlin. Er sei "friedlich im Kreise seiner Familie zu Hause eingeschlafen".