Kulturstaatsminister Bernd Neumann will deutsches Filmerbe besser sichern



Anlässlich der Debatte des Bundestages zur dauerhaften Sicherung des deutschen Filmerbes erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann: "Die heutige Debatte macht eines deutlich: Film gehört ebenso wie das Buch zu unserem kulturellen Erbe, das wir bewahren müssen. Defizite bei der Archivierung hängen auch damit zusammen, das man Film lange nicht als kulturelles Gut angesehen hat. Die parteiübergreifende Initiative zur vollständigen Archivierung von Filmen begrüße ich daher sehr."



Staatsminister Bernd Neumann kündigte an, die Hinterlegung von Filmkopien künftig gesetzlich sicherzustellen: "Im Rahmen der anstehenden Novellierung des Bundesarchivgesetzes habe ich eine umfassende gesetzliche Hinterlegungspflicht für Kinofilme im Bundesarchiv als zentralem deutschen Filmarchiv vorgesehen. Ein Entwurf dazu befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung. Die Sicherung des nationalen Filmerbes könnte daher noch in diesem Jahr im Bundesarchivgesetz gesetzlich verankert werden, einer Zustimmung der Länder bedarf es nicht. Eine 2004 vereinbarte ´Selbstverpflichtung der Filmwirtschaft´ hat zwar dazu geführt, dass von jedem Film, der von Bund oder Ländern gefördert wird, eine Pflichtkopie hinterlegt wird. Eine komplette Archivierung wurde aber nicht erreicht. Dies wollen wir mit dem neuen Bundesarchivgesetz ändern."

Daneben teilte Kulturstaatsminister Bernd Neumann mit, dass er bereits konkrete Schritte zur Vorbereitung der Unterzeichnung und Ratifizierung des Europäischen Übereinkommens zum Schutz des audiovisuellen Erbes eingeleitet habe. Das 2001 initiierte Übereinkommen ist erst 2008 in Kraft getreten und damit für die beigetretenen Staaten verbindlich. Die deutsche Unterzeichnung soll noch im Sommer 2008 erfolgen.

Im Zusammenhang mit der Filmarchivierung wies Staatsminister Bernd Neumann auch auf eine vom Kinematheksverbund bereits erstellte, maßgeblich bundesfinanzierte und auf CD-ROM veröffentlichte nationale Filmographie von 17.905 deutschen programmfüllenden Spielfilmen von 1985 bis 1998 hin. An einer entsprechenden Datei über Dokumentar- und Kurzformate wird momentan noch gearbeitet. Die seit 1998 produzierten deutschen Filme werden vom Filmportal – betreut vom Deutschen Filminstitut (DIF) – erfasst.

Quelle:
Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien