"Kulinarisches Kino" in Europa



Die Idee des "Kulinarischen Kinos" der Berlinale verbreitet sich in Europa. Zwei internationale Filmfestivals haben offizielle Kooperationsabkommen mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin getroffen und übernehmen die Philosophie und das Format des "Kulinarischen Kino".


Polen
Vom 7. bis 12. August 2011 findet im Rahmen des neuen "TRANSATLANTYK Poznan International Film & Music Festival" in Polen das "Kino Kulinarne" statt. Es werden fünf Filme aus dem Repertoire des "Kulinarischen Kinos" der Berlinale gezeigt (siehe
http://www.transatlantyk.org/en). Anschließend kocht Woijech Modest Amaro ein Menü, das sowohl auf die Filme als auch auf die Region und die Saison abgestimmt ist. Amaro hat in den besten Restaurants Europas wie dem El Bulli und dem Noma gearbeitet. Nun besinnt er sich auf seine Heimat und schafft eine moderne polnische Küche.

Gründer und Leiter des Festivals in Poznan ist der Komponist und Oscar- Preisträger Jan Kaczmarek. Der langjährige Freund der Berlinale und Experte beim Berlinale Talent Campus begründet die Etablierung des "Kino Kulinarne": "Indem wir das Programm nach Polen bringen, stärken wir die steigende Unterstützung der Slow Food Philosophie, die unsere Lebensqualität verbessert. Das Kino Kulinarne wird das Bewusstsein für die Gefahren der Umweltzerstörung durch die Nahrungsmittelindustrie und die globalen Nahrungsmitteltransporte erhöhen. Ich danke der Berlinale für die großzügige Zusammenarbeit."

Spanien
Beim 59. Internationalen Filmfestival in San Sebastian, der Stadt mit den meisten Michelinsternen der Welt, findet zwischen 16. und 24. September 2011 zum ersten Mal das "Zinema Culinaria" statt (siehe http://www.sansebastianfestival.com/index2.html).

Zur Eröffnung wird der Dokumentarfilm "Mugaritz BSO" von Felipe Ugarte und Juantxo Sardon gezeigt, in dem der Musiker Felipe Ugarte, der Chefkoch des weltberühmten Restaurants Mugaritz, Andoni Luis Aduriz, und viele Freunde der oralen Kultur des Baskenlands versuchen, Musik und Geschmacksempfindungen miteinander zu verbinden.

Festivaldirektor José Luis Rebordinos: "Als wir uns entschieden haben, eine eigene Sektion über Kino und Gastronomie ins Leben zu rufen, kamen wir zu dem Schluss, dass es das Beste wäre, mit der Berlinale, einem der größten Filmfestivals, zusammen zu arbeiten, und uns auf dessen Erfahrung und Anerkennung in beiden Bereichen, dem Kino und der Küche, zu stützen."


Der Kurator des "Kulinarischen Kinos" der Berlinale, Thomas Struck, hofft, "dass einige der gastronomischen Gäste und Köche von unseren Partnerfestivals auch auf der nächsten Berlinale zwischen dem 9. und 19. Februar 2012 präsent sein werden."

Dieter Kosslick, Direktor der Internationalen Filmfestspiele Berlin, über die Resonanz, die das "Kulinarische Kino" weltweit hat: "Das 2007 erstmals präsentierte Festivalformat "Kulinarisches Kino", das Film, Food, Kultur und Ökologie verbindet, gewinnt auch international immer mehr Anhänger. Zahlreiche Filmemacher beschäftigen sich mit diesem wichtigen Thema. Nach dem "Berlinale Talent Campus", der inzwischen in fünf weiteren Ländern stattfindet und dem "World Cinema Fund", der Filmproduktionen in Afrika, Lateinamerika, dem Nahen/Mittleren Osten, Zentral- und Südostasien und dem Kaukasus fördert, macht nun auch das "Kulinarische Kino" international Karriere."

Quelle:
www.berlinale.de