Filmreihe zum mobilen Denkmal "Die grauen Busse" im Deutschen Filmmuseum

Auf dem Frankfurter Rathenauplatz erinnern "Die grauen Busse" an die systematische Ermordung von Menschen mit psychischen Krankheiten oder geistiger Behinderung während der NS-Zeit.

 

Das reisende Denkmal rückt seit Sommer 2017 die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Aktion 1940/41 mitten in den Blick der Öffentlichkeit. Mehr als 1.000 Frankfurter/innen wurden bei der Aktion zwischen Januar und August 1941 in grauen Bussen zu Tötungsanstalten abtransportiert. Das Kino des Deutschen Filmmuseums begleitet das mobile Denkmal, das in Frankfurt noch bis Ende Mai 2018 Station macht, vom 13. bis 27. März mit einer Filmreihe.

Dienstag 13. März, 18 Uhr
"NoBody's Perfect"
Deutschland 2008 R: Nico von Glasow. Dokumentarfilm. 84 Min. 35mm

Regisseur Niko von Glasow - durch seine kurzen Arme selbst als längst erwachsenes "Contergankind" zu erkennen - sucht elf Schicksalsgefährten, um mit ihnen nackt für einen Kalender zu posieren: Humorvoll und mit überraschender Leichtigkeit porträtiert "Nobody's Perfect" zwölf Persönlichkeiten, die gelernt haben, mit ihrer Behinderung eine beeindruckende "Normalität" zu leben. Sie sind verstohlene Blicke im Alltag gewohnt, aber stehen jetzt schutzlos vor der Kamera und sehen ihren Körper in einem ganz neuen Licht.

Mittwoch 14. März 20:15 Uhr
"Wenn Ärzte töten"
Deutschland 2009. R: Hannes Karnick, Wolfgang Richter
Dokumentarfilm. 90 Min. DCP

"Wenn Ärzte töten"ist das Dokument eines mehrtägigen Interviews mit dem Psychiater Robert Jay Lifton über die Frage, wie aus "normalen" Menschen Mörder werden können. Lifton ist bekannt für seine Forschung zu den Ursachen und Folgen von Krieg und politischer Gewalt. Angeregt durch Dokumente des Frankfurter Auschwitz-Prozesses, begann der amerikanische Wissenschaftler seine Forschung über die Verstrickung der Medizin in den Holocaust und andere politische Gewaltakte. Lifton beschränkt sich dabei nicht nur auf die Betrachtung der historischen Hintergründe, sondern fragt auch nach Ethik und Moral in der modernen Medizin.

Dienstag 27. März, 18 Uhr
"Kopfleuchten"
Deutschland 1998. R: Thomas Bergmann, Mischka Popp
Dokumentarfilm. 93 Min. 35mm

Der preisgekrönte Dokumentarfilm porträtiert Menschen, die an seltenen neurologischen Krankheiten leiden - und aus diesem Grund die Welt um sich herum völlig anders wahrnehmen als andere. Da begegnen uns ein Mann, der eine Streichholzschachtel für einen Flaschenkühler hält, und eine Frau, die keine Worte findet. Je mehr die Wissenschaft über das menschliche Gehirn herausfindet, desto größer werden die Rätsel. Dieser Film ist eine Reise durch Köpfe. Er handelt von Menschen mit Krankheiten und Verletzungen des Gehirns. Sie erleben die Welt anders, im Kopf - also auch in Wirklichkeit.
Zu Gast: Thomas Bergmann, Mischka Popp

Quelle: Deutsches Filmmuseum