Filmplakate von Josef Fenneker erstmals online publiziert

Die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen präsentiert die Filmplakate des bedeutenden Grafikers Josef Fenneker erstmals in einer Online-Publikation.



Die Sammlungen der Deutschen Kinemathek beherbergen den weltweit einzigen nahezu vollständig überlieferten Bestand der von Josef Fenneker geschaffenen Filmplakate. Die 372 Plakate (Farblithografien) und originalen Plakatentwürfe befinden sich zum Teil in fragilem Zustand und können daher der Öffentlichkeit nicht mehr vollständig im Original präsentiert werden.

Durch die Digitalisierung und Onlinepublikation unter
https://www.deutsche-kinemathek.de/archive/sammlung-josef-fenneker
soll dieser Bestand, der für die filmwissenschaftliche und kunsthistorische Forschung (insbesondere zur Reklamegeschichte) ebenso bedeutsam ist wie im Hinblick auf die Berliner Kino- und Stadtgeschichte, der interessierten Öffentlichkeit und der internationalen Fachwelt erstmals vollständig und miteinander verknüpft, bestandsschonend und in zeitgemäßer Form zur Verfügung gestellt werden. Texte zu Leben und Werk Josef Fennekers ergänzen die Online-Publikation.

Der Maler, Grafiker, Ausstatter und Bühnenbildner Josef Fenneker (1895–1956) zählt zu den bedeutendsten Repräsentanten des künstlerischen Filmplakates der 1910er und 1920er Jahre. Seine Auftraggeber waren vor allem das am Berliner Kurfürstendamm gelegene Uraufführungskino Marmorhaus sowie Berliner Filmproduktionsfirmen. Fenneker verarbeitete in zahlreichen seiner Plakate Einflüsse aus dem Expressionismus, dem Kubismus und dem Futurismus, dem Art déco und dem Jugendstil. Nicht zuletzt dieser Stilreichtum macht die Werke zu eindrucksvollen Dokumenten, die längst auch zur Illustration und atmosphärischen Schilderung der Weimarer Republik herangezogen werden. Unter anderem illustrierte er Plakate zu den Filmen "Der Fall Rosentopf" von Ernst Lubitsch oder "Das alte Gesetz" von Ewald André Dupont.

Alle Plakate werden außerdem in der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) präsentiert. Als zentrales nationales Portal soll die DDB perspektivisch die digitalen Angebote aller deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander vernetzen.

Die Digitalisierung und die Onlinepräsentation wurden gefördert durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin und unterstützt von der Servicestelle Digitalisierung Berlin (digiS) und der Stadt Bocholt als Rechteinhaber.

Quelle: www.deutsche-kinemathek.de