goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films verkündet die ersten Preisträgerinnen und Preisträger: Das Publikum hat in drei Kategorien die Gewinnerfilme des goEast-Hochschulwettbewerbs gewählt. Die Preise gehen an Nils Knoblich, Anda Puscas und Goran Mihailov.
In den Kategorien Animations- und Experimentalfilm, Dokumentar- und Kurzspielfilm wurden am späten Samstagabend, im Anschluss an das Kurzfilmprogramm, die drei Publikumspreise im goEast-Hochschulwettbewerb vergeben. Gewinner des Animations- und Experimentalfilmpreises ist Nils Knoblich von "From Dad to Son" aus Deutschland. Wie schafft es ein Häftling, seinem alten Vater bei der Feldarbeit zu helfen? Er ersinnt eine raffinierte Idee, wie die gewünschte Hilfe zum Umgraben des Ackers zum Vater kommt. Im Bereich Dokumentarfilm konnte Anda Puscas von "Stremt 89" aus Rumänien das Publikum überzeugen. Die Straße, die durch den Ort Stremt führt, endet in den Bergen. Vor 20 Jahren haben die Dorfbewohner hier sehnsüchtig auf Armeelaster, Terroristen und Ruhm gewartet. Auf diese Vergangenheit sind sie noch immer stolz. Zum besten Kurzspielfilm wurde "Wedding Duet" von Goran Mihailov aus Rumänien gewählt. Ein frisch verheiratetes Paar steht kurz vor der gemeinsamen Hochzeitsnacht. Es könnte alles so schön sein, würde er nur ihrem Wunsch entsprechen und sie über die Schwelle tragen.
Um die Preise konkurrierten Studierende der Hochschulen aus Belgrad (Serbien), Bukarest (Rumänien), Berlin, Kassel, Mainz, Offenbach und Wiesbaden. Alle drei mit je 1.000 Euro dotierten Preise werden von der BHF-BANK-Stiftung ausgelobt und am Dienstag, 24. April, um 19 Uhr bei der großen goEast-Preisverleihung in der Caligari FilmBühne überreicht. Zudem vergibt die BHF-BANK-Stiftung dort ihren mit 1.500 Euro dotierten Förderpreis für den herausragenden Beitrag einer teilnehmenden osteuropäischen Hochschule, über den die Jury des Hochschulwettbewerbs, bestehend aus Dr. Marie-Hélène Gutberlet (Filmwissenschaftlerin und Kuratorin, Frankfurt am Main), Peter Müller (Wiesbadener Kurier) und Prof. Anja Stöffler (Leiterin des Studiengangs Mediendesign und des Instituts für Mediengestaltung der FH Mainz), entscheidet.
Auch über den Hochschulwettbewerb hinaus werden bei goEast junge Talente gefördert: Bereits zum sechsten Mal verleiht die Robert Bosch Stiftung bei goEast den Filmförderpreis für Koproduktionen in den Kategorien Kurzspielfilm, Dokumentarfilm und Animationsfilm an gemeinsame Teams von osteuropäischen und deutschen NachwuchsfilmemacherInnen. Im Vorfeld stellten die PreisträgerInnen aus den vergangen drei Jahren am Sonntag, den 22. April, um 18 Uhr in der Caligari FilmBühne die Ergebnisse ihrer geförderten Projekte vor. Der Filmförderpreis für Koproduktionen ist mit bis zu 70.000 Euro pro Projekt und einer Gesamtfördersumme von bis zu 210.000 Euro ein begehrter Preis für junge Filmschaffende. Eine internationale Jury entscheidet über die drei Gewinnerteams, die am Dienstag ebenfalls bei der großen Preisverleihung ausgezeichnet werden. Durch den Abend führt die Moderatorin der 3sat-Sendung "Kulturzeit", Cécile Schortmann. Im Anschluss lädt goEast zur Abschlussparty in den Kulturpalast ein.
Mit der Bekanntgabe der GewinnerInnen des Hochschulwettbewerbs feiert goEast Halbzeit: Das Festival – veranstaltet vom Deutschen Filminstitut – bietet noch bis Dienstag faszinierendes, engagiertes und eigenwilliges Kino aus unseren östlichen Nachbarländern. Im Hochschulprogramm präsentiert goEast am Montag, 23. April, um 16 Uhr im Festivalzentrum zum ersten Mal das internationale Koproduktionsprojekt "Ansichtssache": Junge DrehbuchautorInnen aus Leipzig haben sechs Kurzfilme mit RegiestudentInnen der Filmhochschule Belgrad realisiert, die sie im Festivalzentrum vorstellen.
Darüber hinaus veranstalten das Georgian National Film Center und goEast am Montag, 23. April,
um 12 Uhr im Festivalzentrum eine Diskussionsrunde unter dem Titel "Georgian Cinema Now" zur Standortbestimmung des georgischen Kinos. Renommierte Gäste und Filmschaffende des georgischen Kinos erörtern aktuelle Tendenzen und die gesellschaftlichen, politischen und sozialen Einflüsse, mit denen die einheimische Filmszene konfrontiert ist. Im Anschluss werden georgische Kurzfilme gezeigt.
Um 14 Uhr zeigt die Slowenische Kinemathek in der Caligari FilmBühne mit "Triptychon der Agata Schwarzkobler" (Regie: Matjaž Klopcic, Slowenien 1997) einen Filmschatz aus ihrem Archiv.
Noch haben Interessierte außerdem die Möglichkeit, eine große Auswahl herausragender Dokumentar- und Spielfilmproduktionen des laufenden Wettbewerbs zu sehen, bevor am Dienstag die unabhängige Jury unter Vorsitz des rumänischen Regisseurs Cristi Puiu ihre Entscheidung über die Gewinner bekannt gibt. Zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme konkurrieren um die vier Hauptpreise im Gesamtwert von 29.500 Euro (ŠKODA-Preis "Die Goldene Lilie" für den Besten Film, Dokumentar-filmpreis "Erinnerung und Zukunft" der Stiftung EVZ, Preis für die Beste Regie der Landeshauptstadt Wiesbaden, Preis des Auswärtigen Amtes "für künstlerische Originalität, die kulturelle Vielfalt schafft"). Die FIPRESCI-Jury verleiht den Preis der Internationalen Filmkritik.
goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, ŠKODA AUTO Deutschland, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", die BHF-BANK-Stiftung, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Nassauische Sparkasse.
Weitere Informationen und sämtliche Preisträger finden Sie im Internet unter www.filmfestival-goEast.de
Quelle: www.filmfestival-goEast.de