"Drei Zinnen" erhält Förderpreis Deutsches Kino 2017

Am 26. Oktober 2017 sind im Rahmen der 51. Hofer Filmtage der Filmpreis der Stadt Hof und der "Förderpreis Deutsches Kino" vergeben worden. Den Filmpreis der Stadt Hof erhielt der Dokumentarfilmer Wolfgang Ettlich.

Mit dem "Förderpreis Deutsches Kino" wurde Jan Zabeil für seinen Film "Drei Zinnen" ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird gestiftet von der DZ-Bank, Bavaria Film und dem Bayerischen Rundfunk. Er geht an einen Filmemacher oder eine Produktion, deren erster bis dritter langer Film im Programm der Internationalen Hofer Filmtage zu sehen ist.

Die Jury, bestehend aus Aelrun Goette, Elzemarieke de Vos und Sigrid Hoerner, begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: "'Drei Zinnen' erzählt die Geschichte von Lea, ihrem zehnjährigen Sohn Tristan und Aaron, dem neuen Freund von Lea. Weitab der Zivilisation wollen sie in einer einsamen Hütte auf dem Berg eine Auszeit nehmen. Was als Familienurlaub geplant war, endet in einem Kampf um Leben und Tod. Regisseur und Autor Jan Zabeil entblättert scheinbar beiläufig, in ebenso sparsamen Dialogen wie archaischen Bildern, die inneren Abgründe seiner Figuren. Als Tristan und Aaron zu einer Bergtour aufbrechen, verlieren sich Mann und Kind im Schnee und werden angesichts der Naturgewalt zu unberechenbaren Gegnern. Jan Zabeil gelingt mit 'Drei Zinnen' großes, bildgewaltiges Kino."

Der Filmpreis der Stadt Hof wird seit 1986 an eine Persönlichkeit vergeben, die eng mit den Hofer Filmtagen verbunden ist. Er ging in diesem Jahr an Wolfgang Ettlich.

Zum ersten Mal bei den Hofer Filmtagen war Wolfgang Ettlich 1991 mit seinem Film "Ausgerechnet Bananen. Ein deutsch-deutsches Wirtschaftswunder". Seither war er regelmäßig Gast in Hof und das nicht nur als Filmemacher, sondern – ganz wichtig – auch als Fußballer für den 1. FC Hofer Filmtage. Sechs seiner Filme feierten Premiere in Hof. Beim 50. Jubiläum der Filmtage im vergangenen Jahr war er mit "Bist Du Beatles oder Stones" vertreten. Ein Film, den noch Heinz Badewitz für die Filmtage ausgewählt hatte. Wolfgang Ettlich wurde 1947 in Berlin geboren. Nach einer Lehre bei der Deutschen Bundespost entschied sich Ettlich gegen eine Beamtenlaufbahn. Er übersiedelte von Berlin nach München, erreichte auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur und studierte Kommunikationswissenschaft und Politologie. Zusammen mit seinem Jugendfreund Henry Heppel betrieb er ab 1972 eine Kneipe in Schwabing, ab 1976 die Kleinkunstbühne Heppel & Ettlich mit Kneipenbetrieb. Parallel zu seiner Tätigkeit als Wirt gründete Ettlich 1985 seine Produktionsfirma, arbeitete als Autor und Produzent und dreht kontinuierlich fast jedes Jahr einen Dokumentarfilm.

Eine lobende Erwähnung vergab die Jury außerdem für das Ensemble von "Somewhere in Tonga" von Florian Schewe. In der Jury-Begründung heißt es: "Auf einer kleinen Insel am anderen Ende der Welt treffen Laien und Schauspieler aufeinander und entwickeln in ihrem Zusammenspiel eine unverfälschte Wucht. Danke für dieses berührende, filmische Abenteuer."

Quelle: www.hofer-filmtage.com