Das DOK.fest München 2024 eröffnet mit "Watching You – Die Welt von Palantir und Alex Karp"

Das DOK.fest München feiert am 1. Mai im Deutschen Theater Eröffnung mit dem Film "Watching You – Die Welt von Palantir und Alex Karp" von Klaus Stern.

 

Der US-Unternehmer Alex Karp hat mit seiner Firma Palantir Technologies die erfolgreiche und gleichzeitig umstrittene Datenanalyse-Software "Gotham" geschaffen. Sie befähigt Staaten zur umfassenden Überwachung seiner Bürger*innen. Sie unterstützt Geheimdienste, Polizeibehörden und Militär mit Informationen, die Verbrechen aufklären – oder zum gezielten Töten genutzt werden. Derzeit ist Palantir wichtiger Partner der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland.

Der Film ist eine investigative Annäherung an einen der geheimnisvollsten CEOs des Silicon Valley, der sich immer dann zu entziehen scheint, wenn zu viele Blicke auf ihn gerichtet sind. Die Spuren führen auch nach Deutschland: Bevor Alex Karp mit Peter Thiel Palantir Technologies gründete und die "Big Brother"-Software schuf, promovierte er in Frankfurt am Main im Umfeld von Jürgen Habermas. Noch heute verstehe er sich selbst als Linker, sagt er im Film, und sei stolz auf seine Hippie-Eltern. Ist Palantirs Software Fluch oder Segen – und was treibt Alex Karp an?

Festivalleiter Daniel Sponsel: "Die Geschichte von Alex Karp und seinem Softwareunternehmen Palantir spiegelt das Dilemma der Digitalisierung: Sie ist zumeist Segen und Fluch in einem. Ist Alex Karp eine Art Faust oder Mephisto oder beides? Welche Kraft in ihm wirkt stärker, der aufklärerische Anspruch oder seine Allmachtsphantasie? Der spannende Film von Klaus Stern gewährt uns einen Blick in die Werkstatt eines zeitgenössischen Zauberlehrlings.“

Regisseur Klaus Stern ist im nordhessischen Ziegenhain geboren, studierte Wirtschaft und Politik an der Universität Kassel und gründete 2000 mit sternfilm seine eigene Produktionsfirma. In seinen vielfach preisgekrönten Dokumentarfilmen beschäftigt sich Klaus Stern oft mit dem Verhältnis von Kapital und Mensch. Zu seinen Filmen gehören "Versicherungsvertreter – Die erstaunliche Karriere des Mehmet Göker" (2011) und "Die Autobahn – Kampf um die A 49" (2022).

Die feierliche Eröffnung des DOK.fest München findet wie in den vergangenen Jahren im prächtigen, 1.400 Gäste fassenden Saal des Deutschen Theaters statt. Der Vorverkauf für die Eröffnung im Deutschen Theater startet heute.

Aus gegebenem Anlass zeigt das DOK.fest München 2024 auch den Film "Nawalny". Der mittlerweile Oscar-prämierte Film von Daniel Roher eröffnete vor zwei Jahren das Festival. Der Film begleitet Alexei Nawalny von dem Nervengift-Attentat des russischen Geheimdienstes über seine Genesung in Deutschland und die Aufklärung des Anschlags bis zu der Rückkehr nach Moskau und seiner Inhaftierung. Das Publikum brachte damals mit Standing Ovations seine Bewunderung für den russischen Oppositionellen zum Ausdruck.

Festivalleiter Daniel Sponsel: "Als wir den Film 2022 kurz nach der Invasion der russischen Armee in der Ukraine zur Eröffnung präsentieren konnten, war unserem Publikum bereits klar: Nawalny ist ein Mensch, der bereit ist, für den Kampf gegen Putin sein Leben aufs Spiel zu setzen. Dass er nun tatsächlich zum Mordopfer des grausamen politischen Systems Putins wurde, hat uns alle tief erschüttert. Mit der Aufführung dieses Films wollen wir unserem Publikum die Möglichkeit geben, diesem mutigen Mann nochmal zu begegnen, dessen Vermächtnis schwer wiegt und nicht vergessen wird."

Quelle: www.dokfest-muenchen.de