Berlinale World Cinema Fund: Institutionelle Förderung der Kulturstiftung des Bundes bis 2018

Nachdem der Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann als Hauptförderer für 2012 und 2013 eingestiegen war, hat der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes (KSB) Ende 2012 entschieden, dass die KSB den World Cinema Fund (WCF) ab 2014 für weitere fünf Jahre institutionell unterstützen wird.

Damit ist die Existenz des WCF, der im Oktober 2004 als gemeinsame Initiative der Internationalen Filmfestspiele Berlin und der Kulturstiftung des Bundes, in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut und weiterer Unterstützung des Auswärtigen Amtes, gegründet wurde, bis Ende 2018 abgesichert.

"Dank der Anschubfinanzierung der KSB konnten wir 2004 den World Cinema Fund überhaupt erst starten. Dass wir dieses erfolgreiche Projekt nun bis 2018 gesichert fortführen können, ist erneut der KSB, deren Stiftungsrat und vor allem der Unterstützung von Staatsminister Bernd Neumann zu verdanken", kommentiert Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.

"Ohne den World Cinema Fund wäre unsere Kinolandschaft weitaus ärmer. Er sorgt in vorbildlicher Weise dafür, dass exzellente Filme, die uns Geschichten aus anderen, hierzulande weniger bekannten Regionen der Welt erzählen, produziert werden und wir sie bei uns in den Kinos sehen können. Der WCF ist eine weltweit beachtete Erfolgsgeschichte, die Kooperation zwischen der Berlinale und der Kulturstiftung des Bundes ein Erfolgsmodell für die Internationalisierung der deutschen Kinolandschaft", sagt Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes.

Berlinale 2013: Filme mit WCF-Beteiligung im Wettbewerb und Panorama
Nach einem gelungenen 2012 für viele vom WCF unterstütze Filme, die bei dutzenden Festivals Erfolge feierten, werden auch bei der kommenden Berlinale Filme mit WCF-Beteiligung eine wichtige Rolle spielen: Die kasachische Produktion "Harmony Lessons" von Emir Baigazin, der erste lange Spielfilm überhaupt aus diesem Land in einem Berlinale-Wettbewerb, und "Workers" aus Mexiko von José Luis Valle, der in der Sektion Panorama seine Premiere feiert.

WCF-Filme durchlaufen denselben Auswahlprozess wie alle anderen Berlinale-Filme. Sie bekommen keine Vorzugsbehandlung und sie sind auch frei, das heißt sie müssen nicht zwingend die internationale Premiere auf der Berlinale feiern.

World Cinema Fund Day während der Berlinale 2013
2012 fanden zwei WCF-Spotlights (WCF-Filmreihen und -Workshops in Zusammenarbeit mit lokalen Festivals und dem Goethe Institut) in Havanna/Kuba und Hanoi/Vietnam statt. Diesen beiden Ländern wird auch der diesjährige World Cinema Fund Day gewidmet.

Mittwoch, 13. Februar 2013 um 11:00 Uhr
Ort: Filmmuseum Berlin – Deutsche Kinemathek

Panel-Diskussion:
"Filling the Gap: The Art of Filmmaking in Cuba & Vietnam"
Carlos M.Quintela (Regisseur von "La Piscina", Panorama 2013), Sebastian Barriuso (Produzent "La Piscina", Panorama 2013), Phan Dang Di (Regisseur von "Bi, don’t be afraid", Cannes 2010), Nguyen Hoang Diep (Regisseurin & Produzentin "Flapping in the Middle of Nowhere", WCF-Förderung 2012) werden sich im Rahmen des Panels mit der Filmindustrie und den Filmtendenzen ihrer eigenen Ländern auseinandersetzen.
Moderation: Vincenzo Bugno, WCF

WCF: Einzigartige künstlerische Identität, effektiv wirkende Struktur
Der WCF setzt sich für die Förderung der Filmindustrie in spezifischen Weltregionen ein: Lateinamerika, Afrika, Mittlerer Osten, Kaukasus, Zentral- und Südostasien. Der World Cinema Fund will talentierte Filmemacher und Filmprojekte aus Ländern mit nicht existierenden oder mangelhaft funktionierenden Produktionsstrukturen international sichtbar machen und steht für die Entwicklung einer inhaltlich brisanten und künstlerisch starken kreativen Filmsprache.

Deutsche Produzenten sind zunächst die Empfänger der WCF-Zuwendungen, die aber immer in Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten und Filmemachern in den Ursprungsregionen der Projekte ausgegeben werden müssen. Eine effiziente und einmalige Handlungsweise, die die Herstellung von Filmen dort unterstützt, wo es am meisten benötigt wird, und auch die Entwicklung einer intensiven Kooperation zwischen europäischen – insbesondere deutschen - Produzenten und den Filmschaffenden in den WCF-Fokus-Regionen ermöglicht.

Der WCF fördert auch den Verleih von Filmen aus denselben Regionen in Deutschland: eine auf kultureller und struktureller Ebene wichtige Fördermaßnahme, die die Entdeckung neuer Filmwelten in Deutschland zugänglicher macht.

WCF-Förderung seit 2004
Seit seiner Gründung im Oktober 2004 hat der WCF Produktions- bzw. Verleihförderung an insgesamt 106 Projekte unter 1.879 Einreichungen aus Afrika, Lateinamerika, dem Nahen/Mittleren Osten, Zentral- und Südostasien und dem Kaukasus vergeben. Alle bisher produzierten WCF-Filme liefen im Kino und/oder in den Programmen renommierter internationaler Filmfestivals und belegen den internationalen Erfolg der Initiative.

Der World Cinema Fund ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes und der Internationalen Filmfestspiele Berlin gefördert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Kooperation mit dem Goethe-Institut, mit Unterstützung des Auswärtigen Amts.

Quelle: www.berlinale.de