Berlinale Kamera 2010



Mit der Berlinale Kamera zeichnen die Internationalen Filmfestspiele Berlin seit 1986 Filmpersönlichkeiten oder Institutionen aus, denen sie sich besonders verbunden fühlen und denen sie mit dieser Ehrung ihren Dank ausdrücken möchten.


Bei den 60. Internationalen Filmfestspielen Berlin werden der Regie-Altmeister Yoji Yamada, die Gründer des Forums Ulrich und Erika Gregor sowie die Gießerei Noack mit der Berlinale Kamera geehrt.

Das beeindruckende Oeuvre des japanischen Meisterregisseurs Yoji Yamada umfasst über 80 Filme. Seine Filmkarriere begann er bei Shochiku, wo er Spezialist für realistische Komödien war. Eine von ihm zwischen 1969-95 geschriebene und mit wenigen Ausnahmen auch inszenierte Filmserie (48 Folgen) um den Gauner Tora-san ist eines der erfolgreichsten Sequels der Filmgeschichte. Yamada war bereits sechs Mal zu Gast bei der Berlinale, u.a. präsentierte er seine Samurai-Trilogie "Tasogare seibei" (2002), "Kakushi Ken – Oni no tsume" (2005) und "Bushi no ichibun" (2007). Sein jüngstes Werk "Otouto" wird als Abschlussfilm des Wettbewerbs der 60. Berlinale gezeigt. Am 20. Februar wird Yoji Yamada im Rahmen der offiziellen Preisverleihung mit der Berlinale Kamera geehrt.

Ulrich und Erika Gregor gründeten mit den "Freunden der Deutschen Kinemathek e.V." (seit 2008: "Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V.") das Internationale Forum des Jungen Films, als Ende der Sechziger Jahre die politische Debatte immer weitere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erfasste. Anfangs noch als eine Gegenveranstaltung zur Berlinale konzipiert, fand das Forum 1971 erstmals als Parallelfestival an die Berlinale angegliedert statt. Damit wurde eine Neuausrichtung des Festivals in die Wege geleitet. Die Verleihung der Berlinale Kamera an Ulrich und Erika Gregor findet am 14. Februar um 21.45 Uhr im Cinema Paris im Institut Français statt, danach wird "Gishiki" (1971) von Nagisa Ôshima gezeigt. Die Laudatio hält der Filmhistoriker Naum Klejman.

Seit den ersten Internationalen Filmfestspielen Berlin 1951 stellt die Berliner Gießerei Noack die Bären-Trophäen her, die von der Bildhauerin Renée Sintenis entworfen wurden. Hermann Noack I. gründete 1897 mit Unterstützung der Bildhauer August Gaul und Fritz Klimsch die Bildgießerei H. Noack, in der stets ein enger Kontakt zu den Künstlern gepflegt wurde, die in der Werkstatt ihre Ideen erproben und gemeinsam mit dem Bronzegießer umsetzen konnten. Vor allem die Bildhauer der Secession gaben ihre Werke in Auftrag. Anlässlich ihres 60. Jubiläums möchte sich die Berlinale für die 60jährige Zusammenarbeit bedanken und ehrt die Gießerei Noack am 13. Februar um 11.00 Uhr im Kino International mit der Berlinale Kamera. Der Filmjournalist Ralf Schenk wird die Laudatio halten. Im Anschluss an die Zeremonie wird der Dokumentarfilm "Spur der Bären" von Hans-Christoph Blumenberg und Alfred Holighaus präsentiert.

Die Berlinale Kamera wird seit 2004 von dem Düsseldorfer Goldschmiedekünstler Georg Hornemann gestiftet. Seit der Berlinale 2008 hat die Trophäe ein neues Design. Sie besteht aus 128 Einzelteilen und ist einer realen Kamera nachempfunden. Viele der Silber- und Titanteile vom Schwenkkopf bis zum Stativ sind beweglich und goldschmiedekunstfertig zusammengefügt.

Quelle:
www.berlinale.de