Ausstellung über Animationsfilmer Peter Blümel in Dresden



Unter dem Titel "Animationsfilm als zweites Zeitgefühl" präsentiert das Deutsche Institut für Animationsfilm in den Technischen Sammlungen Dresden vom 21. Oktober 2011 bis 31. März 2012 Arbeiten von Peter Blümel für Werbung, Kinder- und Musikfilm.


Animationsfilme funktionieren nach einem zweiten Zeitgefühl. Hier sind Formen und Figuren einer realistischen Zeitmessung zumeist enthoben, Geschichten nach anderen Dimensionen gebaut und erzählt. Doch auch die Herstellung von Animationsfilmen bringt für ihre Schöpfer nicht selten ein zweites Zeitgefühl mit sich, denn die Arbeit daran ist lang; sie verlangt Ausdauer, Präzision und Einfühlungsvermögen in das entstehende Werk.

Insbesondere trifft dies auf Peter Blümel zu, der sich seit seinem 18. Lebensjahr dem Animationsfilm, seiner Leidenschaft, verschrieben hat. Mit Geduld, Akribie und immenser Phantasie lebte er sich ein in künstliche Welten und schuf rund 200 animierte Werbespots sowie etwa 180 Animationsfilme für Kinder. Wird Peter Blümel heute noch erinnert, so verbindet sich sein Name mit der wohl erfolgreichsten, inzwischen Kultstatus genießenden ostdeutschen Werbefigur, dem Minol Pirol, der zwischen 1960 und 1970 in 30 Animationsfilmen über die Bildschirme lief. Doch im Blick auf das über 40jährige künstlerische Oeuvre von Peter Blümel gerinnt die Minol-Pirol-Serie zu einer Episode, zu einer Facette in einem beeindruckenden, doch meist unbekannten Werk. Dank der Hilfe und der aktiven Unterstützung von Peter Blümel ist es dem Deutschen Institut für Animationsfilm gelungen, diesen Schatz zu heben und erstmals in einer Personalausstellung zu vereinen.

Das Spektrum der gezeigten Exponate reicht von Ideenskizzen und optischen Drehbüchern, über Entwurfs- und Phasenzeichnungen, Spielpuppen und Dekorationsteilen bis hin zu Stand- und Arbeitsfotografien, Filmausschnitten sowie Dokumenten zur Rezeptionsgeschichte seiner Filme. Die präsentierten, oft farbigen Originale veranschaulichen den schöpferischen Prozess der Animationsfilmherstellung. Sie belegen die kreative Arbeitsweise von Peter Blümel und lassen zugleich mehrere Werkphasen hervortreten.

Die Kuratoren der Ausstellung sind die Filmhistoriker Ralf Forster und Volker Petzold aus Berlin, die zuletzt mit ihrer Publikation "Im Schatten der DEFA - Private Filmproduzenten in der DDR" (UVK 2010) ein bislang wenig erforschtes Gebiet der deutschen Filmgeschichte erschlossen.

Quelle:
www.diaf.de