Andreas Dresen erhält Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke

Am Dienstag, 21. Juni 2022, wird in München der 21. Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke verliehen.

 

Mit dem internationalen Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke, dotiert mit 7.500 Euro, wird die französische Filmemacherin Catherine Corsini für ihren Film "In den besten Händen" ausgezeichnet. Corsini greift in ihrem Film brandaktuelle Themen wie den Pflegenotstand und die Spaltung der Gesellschaft auf. Mit dem Film "In den besten Händen", in dem Valeria Bruni-Tedeschi und Marina Foïs als Hauptdarstellerinnen brillieren, habe Corsini ein Meisterwerk geschaffen, dass es herausragend schafft, trotz aller ernsthaften Elemente auch komödiantisch zu sein, begründet die Jury die diesjährige Auszeichnung. Atemlos fiebere man mit diesem rasanten Drama mit, das zu einem wild gewordenen Slapstick Szenario ausarte.

Der Film lief bereits in den deutschen Kinos und ist ab 24. Juni 2022 als Video on Demand auf allen gängigen Plattformen und ab 1. Juli 2022 auf DVD erhältlich.

Regisseur Andreas Dresen erhält für den Film "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" den ebenfalls mit 7.500 Euro dotierten nationalen Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke. Andreas Dresen erzählt die Geschichte um den Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz aus der Perspektive seiner Mutter in Deutschland. Es ist die wahre Geschichte der Bremer Hausfrau und Mutter Rabiye Kurnaz, die sich mit dem mächtigsten Mann der Welt anlegt: George W. Bush, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. 2001 wird Murat Kurnaz in Pakistan verhaftet und kommt nach Guantánamo. Zu Hause in Bremen kämpft seine Mutter Rabiye gemeinsam mit dem Menschenrechtsanwalt Bernard Docke für Murats Freilassung.

Die Jury des Friedenspreises schreibt in ihrer Begründung: "Andreas Dresen hat das filmische Wunder vollbracht, dieses Drama unprätentiös mit Humor zu würzen. Beklemmend und anrührend schildert er zum einen den konfliktreichen, nicht enden wollenden Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit, zum anderen eine amüsante Milieustudie im deutsch-türkischen Sprachmischmasch. Getragen von einer hinreißend unerschrockenen Naivität ist diese Tragikomödie meisterhaft erzählt."

Der Film läuft seit Ende April bundesweit im Kino.

Für ihren Film "Klondike" erhält die ukrainische Regisseurin Maryna Er Gorbach den Spezialpreis, der in diesem Jahr mit 3.000 Euro dotiert ist. Es ist der erste Langfilm der Regisseurin Maryna Er Gorbach, der unter anderem bereits auf dem Sundance Film Festival und auf der Berlinale ausgezeichnet wurde. Die hochschwangere Irka lebt mit ihrem Mann in einem Dorf im ostukrainischen Gebiet Donezk. An der nahen russisch-ukrainischen Grenze wird im Juli 2014 gekämpft. Im Wohnzimmer ihres Hauses fehlt eine Wand, sie ist den Kampfhandlungen zum Opfer gefallen. Der Blick auf die karge Landschaft, die zum Kriegsschauplatz wird, liegt frei.

"In beklemmender, poetischer Bildsprache schildert uns die Regisseurin sensibel ein Familiendrama inmitten einer herrschenden Hölle einer Verwüstungsmaschinerie“, beschreibt die Jury. "Der Film nimmt uns mit auf den ausweglosen, traurigen, unvermeidlichen Weg bis zur Katastrophe, die Verrohung und die Trostlosigkeit des Krieges, zeigt die Entmenschlichung des Menschen. Maryna Er Gorbach schuf einen herausragenden Film von universellem Wert“, so die Jury weiter.

"Klondike" läuft in Deutschland in den kommenden Monaten im Rahmen verschiedener Festivals, ein regulärer Kinostart steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest.

Bereits seit 2002 ehrt der Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. herausragende Filmemacher. Künstlerisch wertvolle Filme humanistischer, gesellschaftspolitischer Dimension werden mit dem Filmpreis ausgezeichnet. Fast 60 symbolische Brückenpfeiler sind seitdem an Filmemacher aus aller Welt verliehen worden. Am Abend des 21. Juni erhalten drei weitere herausragende Filme und Filmemacher diese einzigartige Auszeichnung.
Die diesjährige Preisverleihung findet in diesem Jahr wieder regulär mit Publikum im Cuvilliés-Theater München statt. Die jährliche Veranstaltung wird vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales und dem Film Fernseh Fonds Bayern, sowie der Landeshauptstadt München finanziert und gefördert und in enger Partnerschaft mit dem BR realisiert. Auch in diesem Jahr wird die feierliche Gala moderiert von Moderatorin Sandra Rieß und Schauspieler Thomas Heinze. Den musikalischen Rahmen kreieren Musiker der Bayerischen Philharmonie und Sängerin Lilly Among Clouds.

Ein 90-minütiger Zusammenschnitt der Veranstaltung wird im BR Fernsehen am Mittwoch, 29. Juni 22:45 Uhr und auf 3Sat am Sonntag, 26. Juni 10:05 Uhr ausgestrahlt.

Quelle: www.bernhardwickigedaechtnisfonds.de