Inhalt
Hamburg 1966. Anpassung an die Verhältnisse ist das A und O der bundesrepublikanischen Nachkriegsrealität. Es ächzt im Gebälk. Schon länger. Marquard Bohm ächzt auch – unter eben diesen Zwängen. Er will nicht arbeiten gehen. Er kann nicht arbeiten gehen. Nichts geht mehr. Am Dammtor trifft ein Mann auf ihn. "Kann ich mal durch?", fragt er. "Ist doch genug Platz", antwortet Bohm lässig. "Aber nicht für mich", sagt der Ältere, Respekt erwartend, Gehorsam erwartend. Bohm schlägt ihm ins Gesicht und verlangt anschließend am Bahnhofskiosk eine Rolle Drops. "Na und...?" fängt ein Zeitgefühl ein, direkt und in Schwarz-Weiß. Ohne Vorhang und doppelten Boden. Die Diskrepanz zwischen den Generationen ist nicht einzuholen. Die Vorboten der Revolution kommen um die Ecke. Marquard Bohm ist Repräsentant dieser Generation, die das Neue braucht, die das Echte braucht, nicht das Überdeckte, Tote, nicht den Mief.
Der Film wurde an Originalschauplätzen im Haus der Familie Bohm in Hamburg-Groß Flottbek und anderen Orten in Hamburg gedreht. Marquard Bohm spielt den jungen Mann, seine Frau spielt Petra Krüger, die auch im wahren Leben seine Frau war. Die Standfotografie am Set machte Angela Luther, die damalige Frau von Hark Bohm. Später schloss sie sich der RAF an.
Quelle: 68. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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