Endlich Witwer

Deutschland 2017/2018 TV-Spielfilm

Inhalt

Das wundert ihn doch sehr, sagt er, dass sie ihn verlässt, aber sein Lieblingsessen noch für ihn vorgekocht und eingefroren hat. Das versteht er nicht. 38 Jahre war Georg verheiratet und irgendwie glücklich, aber unzufrieden. Jetzt will sie sich scheiden lassen. Aber sie stirbt vor dem Fernseher, als Georg gerade mit einem Schrieb in der Hand hereinkommt, in dem er sich mit einer Scheidung einverstanden erklärt. Die ist nun nicht mehr notwendig, denn "endlich" als Witwer kann der 60-Jährige sich nun von all den eingespielten Ritualen der Ehe lösen: Er muss keinen Müll mehr wegbringen, seine Liebe zum Fernsehfußball nicht mehr verstecken und kann den Kühlschrank randvoll mit Bierflaschen auffüllen. Die ungeliebten Möbel, Marke "Gelsenkirchener Barock", wandern gleich in hohem Bogen auf einen Haufen in den Vorgarten. Auf’s Grab seiner Frau legt er, wenig romantisch, einen Fetzen des pflegeleichten Kunstrasens, den seine Firma vertreibt. Der Rest seines Lebens könnte reines Glück sein. Doch dann bringt eine zunächst heftig abgelehnte Haushaltshilfe alles wieder durcheinander. Oder doch alles wieder ins rechte Lot? Eine skurrile Komödie über das Älterwerden und darüber, dass das, was uns als erstes in den Kopf kommt, vielleicht gar nicht unsere echten Sehnsüchte sind.

Quelle: 14. Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein

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Heinz17herne
Heinz17herne
Es war der jetzt für seine Titelrolle als Georg Weiser mit dem Deutschen Fernsehpreis 2020 ausgezeichnete Schauspieler Joachim Król, der das ZDF mit der Idee überraschte, er könne sich gut vorstellen, eine Figur wie „Ekel Alfred“ aus der Kult-Serie „Ein Herz und eine Seele“, die von 1973 bis 1976 von Heinz Schubert verkörpert wurde, zu spielen. So inspiriert schrieb Martin Rauhaus mit dem Witwer Georg Weiser einen auf den gebürtigen Herner Schauspieler zugeschnittenen, gleichermaßen heiteren wie berührenden Charakter. Dabei wird „Ekel Alfred“ auf die heutige Zeit gemünzt variiert und einer Entwicklungs-Dramaturgie unterzogen. Der klassische Topos, die Verwandlung eines mürrisch-egoistischen Griesgrams zu einem freundlich-sympathischen Menschen, erinnert in Króls temperamentvoller und differenzierter Rollengestaltung etwa an den Wiener Schauspieler Hans Moser sowie an die Jack Nicholson-Filme „About Schmidt“ und „Besser geht’s nicht“. Die seelenvolle Familien-Dramödie über die Menschwerdung eines Misanthropen, der – das wenigstens darf verraten werden – den Witwenstand nicht wie in deutschen TV-Komödien sonst zu erwarten ist mit einer späten Stiefvaterschaft für den aufgeweckten Tom eintauscht, hat die Regisseurin Pia Strietmann so stilbewusst wie einfallsreich in Szene gesetzt – und bis in die Nebenrollen stimmig besetzt mit einem hochkarätigen Schauspiel-Ensemble. Joachim Król im ZDF-Presseheft: „Es ist sicher nicht außergewöhnlich, dass Menschen gemeinsam unglücklich sind und verlernen, miteinander zu sprechen. Man lebt miteinander aneinander vorbei. In unserer modernen Kommunikationsgesellschaft scheint eher der technische Aspekt im Vordergrund zu stehen. Das Gespräch und das miteinander umgehen sind zu einer Kunst geworden, die kaum noch jemand beherrscht.“

Pitt Herrmann

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Alle Credits

Drehbuch

Production Design

Schnitt

Ton

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Redaktion

Dreharbeiten

    • 26.06.2017 - 28.07.2017: Berlin und Umgebung
Länge:
88 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.06.2018, München, Filmfest

Titel

  • Originaltitel (DE) Endlich Witwer
  • Arbeitstitel Weiser
  • Weiterer Titel Peace And Quiet

Fassungen

Original

Länge:
88 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.06.2018, München, Filmfest

Auszeichnungen

Bayerischer Fernsehpreis 2020
  • Blauer Panther, Beste Regie
Deutscher Fernsehpreis 2020
  • Deutscher Fernsehpreis, Bester Schauspieler