Drei Männer im Schnee

Österreich 1955 Spielfilm

Inhalt

Eine Verfilmung des gleichnamigen Erich-Kästner-Verwechslungslustspiels.

Der Multi-Millionär Schlüter nimmt unter falschem Namen an einem seiner eigenen Preisausschreiben teil – und gewinnt prompt den zweiten Preis. Bevor er in das Nobelhotel in den Bergen zieht, besorgt er sich alte Kleider und gibt sich als armer Mann aus; er will eine soziologische Studie betreiben. Aus Sicherheitsgründen lässt er jedoch seinen Diener im selben Hotel logieren – als reichen Mann. Hilde, die Tochter Schlüters, will die Hotelleitung warnen, kann aber wegen einer defekten Telefonleitung nicht mehr sein Pseudonym aufdecken.

So hält die Hotelführung den Gewinner des ersten Preises, den arbeitslosen Werbefachmann Hagedorn, für den Millionär und kümmert sich dementsprechend um ihn, während Schlüter in einer kalten Dachwohnung nächtigen muss. Als Hilde vom Diener ihres Vaters davon erfährt, reist sie ebenfalls ins Hotel. Dort angekommen verliebt sie sich in Hagedorn, ohne zu wissen, dass auch ihn ein "Geheimnis" umgibt.

 

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Falk Schwarz
Die Verrücktheiten eines Millionärs
"Wenn es keine Millionäre gäbe, müssten sie erfunden werden", sagt Erich Kästner gleich zu Beginn des Films und gibt damit vor, mit was wir es hier zu tun haben: der Welt der Reichen. Der "olle" Schlüter (Paul Dahlke) verkleidet sich als armer Herr Schulze und trifft im Grand Hotel auf Herrn Hagedorn (Claus Biederstaedt), ebenfalls vom Schicksal nicht begünstigt, und sie beide lernen nun wieder Herrn Kesselhut (Günther Lüders) kennen, der eigentlich der Diener des "ollen" Schlüter ist, was Hagedorn nicht weiss. Nun sitzen die Drei beim Wein in der Bar und plötzlich sagt der Hagedorn zu Kesselhut: "Könnten Sie nicht beim ollen Schlüter auch für Herrn Schulze ein gutes Wort einlegen?" Und da der olle Schlüter als Schulze neben ihm sitzt, fängt Kesselhut so herzlich an zu lachen, es bricht geradezu aus ihm heraus, dass alle mitlachen müssen. Dieses Lachen legt sich den ganzen Film über nicht mehr und steigert sich noch beim mitternächtlichen Schneemannbau. Harmonisch anziehend, auf eine hintergründige Art glitzernd, leichtfüßig und frech (Lüders zur Hausdame Margarethe Haagen: "Und vergessen Sie beim Reden nicht Luft zu holen"), in allen Details stimmig und mit einem Happyend, das zu Tränen rührt - das kam nicht oft vor im Kino der fünfziger Jahre. Hier ist es Wirklichkeit: eine Glanzrolle für Günther Lüders, unaufdringlich und elegant fotografiert von Richard Angst. Kurt Hoffmanns Meisterstück!
Heinz17herne
Heinz17herne
„Drei Männer im Schnee“ (1934), vom Autor aufgrund seines Publikationsverbotes im Dritten Reich unter dem Pseudonym Robert Neuner veröffentlicht, gehört neben „Die verschwundene Zeit“ (1935) und „Der kleine Grenzverkehr“ (1938) zu den humoristischen Romanen Erich Kästners, die in der dunkelsten Zeit Deutschlands geschrieben wurden und dort nicht unter seinem Namen erscheinen durften. Ihre Lektüre bereitet das größte Vergnügen und es ist kein Wunder, dass Metro Goldwyn Mayer gleich nach dem Krieg die Filmrechte der ersten beiden Werke erwarb. Pointiert geschriebene Szenen, die wie der gemeinsame nächtliche Bau des Schneemannes Kasimir geradezu nach einer Verfilmung schreien.

Kurt Hoffmanns Adaption hausbacken zu nennen, ist nur aus heutiger Sicht richtig. Wo uns die ungleich flotteren, schwungvolleren amerikanischen Screwball-Komödien vor Augen sind. Hoffmann und sein Kameramann Richard Angst sind dagegen, zehn Jahre nach Kriegsende, noch ganz der Ufa-Tradition verpflichtet. Immerhin glänzt „Drei Männer im Schnee“ durch tolle (Schwarzweiß-) Aufnahmen einer grandiosen alpinen Schneelandschaft und die authentische Ausstattung der Nierentisch- und Tütchenlampen-Zeit – von der (schulterfreien Damen-) Mode über die Hotel-Interieurs bis hin zu den ersten Autos in der Nachfolge des Kraft-durch-Freude-Wagens.

Der Film wird befeuert durch die Musik Alexander von Slatinas, in welcher bereits der Swing der neuen, von (Über-) Lebensfreude geprägten Zeit des Aufschwungs anklingt - und durch ein tolles Ensemble, allen voran Paul Dahlke als bodenständiger Millionär mit großem Herz nicht nur für Kinder, mit Günther Lüders als Prachtexemplar eines Kammerdieners, der diesen Beruf als Berufung empfindet, und mit Claus Biederstaedt als sympathische ehrliche Haut. Die TV-Erstausstrahlung erfolgte am 8. Februar 1969 im ZDF.

Pitt Herrmann

Credits

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kamera-Assistenz

Standfotos

Bau-Ausführung

Kostüme

Schnitt

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Geschäftsführung

Länge:
2600 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.06.1955

Aufführung:

Uraufführung (AT): 30.06.1955, Wien;
Erstaufführung (DE): 14.07.1955, Köln, Ufa-Palast;
Erstaufführung (AT): 19.08.1955, Wien, Forum-Kino

Titel

  • Originaltitel (AT) Drei Männer im Schnee
  • Weiterer Titel (ENG) Three Men in the Snow

Fassungen

Original

Länge:
2600 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.06.1955

Aufführung:

Uraufführung (AT): 30.06.1955, Wien;
Erstaufführung (DE): 14.07.1955, Köln, Ufa-Palast;
Erstaufführung (AT): 19.08.1955, Wien, Forum-Kino