Der Vergabeausschuss für die FFF Film- und Fernsehförderung hat am 7. Mai zum zweiten Mal in diesem Jahr getagt und entschieden, mehr als 50 Projekte mit insgesamt über 7,4 Mio. Euro zur Förderung zu empfehlen. 4,2 Mio. Euro fließen in zwölf Produktionen für das Kino, darunter die neuen Projekte von Marc Rothemund, Lena Stahl, Natalie Spinell, Fatih Akin und Sebastian Niemann.
1,1 Mio. Euro fließen in drei TV-Projekte, darunter eine Serie über Ludwig II. Mit 570.000 Euro fördert der FFF Bayern die Filme von talentierten neuen Filmschaffenden. Besonders viele Projekte wurden im Bereich Stoffentwicklung unterstützt: Hier empfiehlt der Ausschuss 16 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 435.000 Euro. Mehr als 900.000 Euro fließen zudem in die Herausbringung von zehn neuen Kinofilmen.
Zu den empfohlenen Projekten gehören:
"Das gewisse Etwas"
Eine fast perfekte Tarnung: Auf der Flucht vor der Polizei finden Vater und Sohn Zuflucht in einem Reisebus voller junger Menschen mit Beeinträchtigung, die mit ihrer Betreuerin auf dem Weg in ihren Sommerurlaub sind. Die beiden geben sich kurzerhand als fehlender Mitreisender und dessen Begleiter aus. Auf ihrer Reise finden sie nicht nur neue Freundschaften, Liebe und jede Menge Spaß, sondern auch eine neue Sicht auf das Leben. Marc Rothemund inszeniert „Das gewisse Etwas“ nach einem Drehbuch von Murmel Clausen, Constantin Film produziert die Komödie.
"Geister weinen nicht"
Fatih Akin kommt für sein nächstes Kinoprojekt nach Bayern. Er inszeniert einen Liebesfilm nach einem Drehbuch von Ruth Toma. "Geister weinen nicht", produziert von Bombero International, erzählt von einer unmöglichen Liebe: Nach ihrem Tod findet die 17-jährige Aisha aus dem Jenseits den Weg in Elias’ Träume und eine leidenschaftliche Beziehung beginnt, bei der die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen.
"Hui Buh und der Fluch des Dschinn"
Die Münchner Rat Pack Filmproduktion realisiert den Animationsfilm "Hui Buh und der Fluch des Dschinn". Regie führt Sebastian Niemann, der gemeinsam mit Dirk Ahner das Drehbuch geschrieben hat: Als ausgerechnet das liebenswert-chaotische Schlossgespenst Hui Buh dazu auserwählt wird, gemeinsam mit der tollpatschigen Dschinni Amira das Herz einer verfluchten Prinzessin aus 1001 Nacht zu befreien, stürzt er sich, zusammen mit seinen Freunden Julius, Konstanzia und Charles, in das größte Abenteuer seines Lebens und findet völlig unerwartet seine erste große Liebe – ob er nun will oder nicht.
"Glück im Arsch"
Der Kinofilm "Glück im Arsch" erzählt von einer scheinbaren Bilderbuchfamilie: Als am Vorabend zu Mutter Doris‘ 50. Geburtstag Tochter Toni ihren Vater Rainer im Gartenhaus beim außerehelichen Sex erwischt, steht plötzlich alles auf dem Spiel. Das Drehbuch schrieb Regisseurin Natalie Spinell gemeinsam mit Jenny Bräuer und Felix Hellmann, als Produktionsfirma fungiert Pssst! Film mit Sitz in München.
"Ich bin ich – Paulas Weg"
Zu Lebzeiten kaum beachtet, malte Paula Modersohn-Becker unabhängig und eigenwillig und gilt heute als Vorreiterin der Moderne und des Expressionismus. Zu ihrem 150. Geburtstag erzählt der Kinofilm "Ich bin ich – Paulas Weg" ihre Geschichte neu: feministisch, kompromisslos und mit Blick auf die Gegenwart. Regie führen Annelie Boros und Vera Brückner, das Drehbuch schrieben sie gemeinsam mit Anja Salomonowitz, produzieren wird den Stoff Kinescope Film.
"Corpus Delicti"
Der Roman "Corpus Delicti" von Juli Zeh wird verfilmt. Lena Stahl wird die Adaption inszenieren, produzieren wird den Stoff die Münchner Produktionsfirma Wiedemann & Berg Film. In einer nahen Zukunft kontrolliert die "Methode" Gesundheit und Freiheit der Gesellschaft. Das Leben der systemtreuen Neurowissenschaftlerin Mia Holl verändert sich schlagartig, als ihr Bruder Moritz Holl zu Unrecht des Mordes beschuldigt und inhaftiert wird. Im Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit beginnt Mia, das System zu hinterfragen, und wird selbst zur Gejagten.
"Ludwig II.0"
Bayern, Ende des 19. Jahrhunderts: Der rätselhafte Tod von König Ludwig II gibt dem als Sonderermittler berufenen Gustav Zimmermann die Chance, sich in einem politischen Pulverfass zu beweisen. Während er tief in die Machenschaften des bayerischen Königshauses eintaucht, entfaltet sich die Geschichte eines visionären und exzentrischen Königs, der zwischen der individuellen Freiheit und seiner Rolle als König zerrieben wird. Darum geht es im Serienprojekt "Ludwig II.0", das W\&B Television für ARD Degeto und BR realisieren wird. Nina Vukovic und Sebastian Ko führen Regie, die Drehbücher für die acht Episoden schrieben Marianne Wendt, Anja Marquardt, Boris Kunz, Julia C. Kaiser, Christian Schiller, Lukas Becker, Magdalena Grazewicz, Hanna Hribar und Carolina Zimmermann.
"Wie denn sonst?"
Die Münchner Firma Apollonia Film produziert den HFF München-Abschlussfilm von Lena Stiller. In "Wie denn sonst?" stehen drei Frauen aus drei Generationen im Mittelpunkt. Sie kämpfen mit Verlust, Erinnerung und Neubeginn. Ein lebensbejahender, philosophischer Dokumentarfilm über Vergänglichkeit, Widerstandskraft und der Frage: Wann lebt man wirklich und wann überlebt man nur?
"Rotpunkt"
Nachdem er ausgerechnet in der DDR von einem Freund gelernt hat, was Freiheit bedeutet, beginnt ein Nürnberger Kletterer eine Lebensreise, die ihn rund um den Globus führt. In der Fränkischen Schweiz heimisch, prägt Kurt Albert eine Subkultur, in der sich alles ums Klettern und das Lebensgefühl von Freiheit, Sportsgeist, Reiselust und easy going dreht. Mit dem "Rotpunkt" schafft er ein Symbol, das Millionen Menschen verbindet. Das Treatment für den Dokumentarfilm "Rotpunkt" entwickelt Tom Dauer mit der Rohrdorfer Firma Filmfarm.
"Papa oder Baba"
Savaş Ceviz entwickelt mit der Münchner Produktionsfirma Yalla Productions den Stoff namens "Papa oder Baba": Ulf, ein liebenswürdiger, harmoniesüchtiger "Softie" möchte der beste Papa der Welt für seine zwei kleinen Stiefkinder sein, er träumt davon, dass sie ihn eines Tages Papa nennen. Aber dann taucht plötzlich Aslan auf, der charismatische türkische Bio-Baba der Kids. Ein turbulentes Duell um die Vaterrolle beginnt.
"Alma"
Ein jüdischer Schauspieler steht kurz vor dem Durchbruch – mit dem schlechtesten Drehbuch seiner Karriere. Da stirbt seine Mutter, die er seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen hat. Mit ihrer vermeintlichen Zwillingsschwester begibt er sich auf einen Roadtrip, um ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Diesen Stoff entwickeln die mit "Sonnenplätze" preisgekrönten Autoren Aaron Arens und Lukas Loose. Als Produktionsfirma von "Alma" fungiert Maverick Film mit Sitz in Inning am Ammersee.
"Der Sound des Sommers"
"Der Sound des Sommers" lautet der Titel für einen Stoff, den Kristina Magdalena Henn mit Dreifilm entwickelt: Ein brillanter, aber verbitterter Komponist wird gerichtlich zur Leitung eines Kinderchors verdonnert. Was als Strafe beginnt, wird zu einer unerwarteten Reise zurück zur Musik, zum Leben – und zu einem offenen Herzen.
Mit FFF Verleihförderung im Kino starten "Das Leben der Wünsche" (ProU Producers United Film), "Heidi – Die Legende vom Luchs" (Leonine Studios), "Mädchen, Mädchen!" und "22 Bahnen" (Constantin Film Verleih), "Karli & Marie" (SquareOne Entertainment), "Stiller" (Studiocanal), "Karla" (eksystent Filmverleih), "Cotton Queen" (jip film & verleih), "Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes" (Weltkino Filmverleih) und "Die zärtliche Revolution" (W-Film Distribution).
Quelle: fffbayern-filmnews.com