Vadim Glowna gestorben

Der Schauspieler, Autor und Regisseur Vadim Glowna ist tot. Wie erst heute bekannt wurde, verstarb er am 24. Januar im Alter von 71 Jahren.
                     
Glowna, Jahrgang 1941, begann seine Karriere in den frühen 60er Jahren am Hamburger Schauspielhaus, wo er unter anderem mit Gustaf Gründgens arbeitete. Sehr schnell verlegte er sich jedoch auf das Film- und Fernsehgeschäft: Im Lauf seiner Karriere stand er weit über 150 Mal vor der Kamera.
                 
Er wirkte in einigen Schlüsselwerken des Neuen Deutschen Films mit, so etwa in "Deutschland im Herbst" (1977/78) oder Edgar Reitz' "Der Schneider von Ulm" (1979), hatte aber auch mit publikumsträchtigeren Großproduktionen wie Sam Peckinpahs "Steiner – Das eiserne Kreuz" keine Berührungsängste. Gab er in seinen Kinofilmen häufig gesellschaftliche Außenseiter oder gewöhnliche Bürger, die in ungewöhnliche Situationen geraten, besetzte man ihn in zahlreichen Fernsehkrimis als Bösewicht. In den letzten Jahren sah man ihn unter anderem in mehreren Filmen von Oskar Roehler (etwa in "Agnes und seine Brüder") oder in Chris Kraus' hoch gelobtem Drama "Vier Minuten".

Auch als Regisseur war er erfolgreich: Seine Debütfilm, die Hamburger Kiezballade "Desperado City" (1981), wurde er in Cannes mit der "Camera d'Or" ausgezeichnet. 2006 legte er mit dem poetischen Drama "Das Haus der schlafenden Schönen" sein letztes Werk als Regisseur vor. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seine Autobiografie "Der Geschichtenerzähler".
           
Bis zum Schluss blieb Glowna vor allem als Fernsehschauspieler aktiv. Sein letzter vollendeter Kinofilm, die amerikanische Produktion "Hitler's Grave", feierte im Juli 2011 in New York Premiere.
                 
Am 24. Januar verstarb Vadim Glowna in einer Berliner Klinik nach kurzer, schwerer Krankheit.