Philharmoniker

Deutschland 1942-1944 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

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Falk Schwarz
Mit Musik geht alles besser...
Die Herausforderung bei diesem Film war, mitten im Krieg mit mehreren Kameras große Orchestermusik in vollbesetzten Sälen zu fotografieren. Die damals besten Dirigenten wurden aufgeboten: von Eugen Jochum bis Richard Strauss. Der Film nimmt sich Zeit für die Musik von Beethoven, Bruckner und Strauss. Noch vor dem Vorspann sehen wir Eugen Jochum in einer Perspektive von unten, wie er mit heftigen Bewegungen den Beginn der fünften Sinfonie von Beethoven schlägt. Die Kadrierung ist so angelegt, dass der Dirigent fast die Zuschauer mit zu dirigieren scheint - so nah wirkt er mit seinen ekstatischen Bewegungen. Dabei handelt es sich zunächst um eine Orchesterprobe im leeren Beethoven Saal der alten Berliner Philharmonie in der Bernburger Straße. Ungleich schwieriger die Aufnahme der opulenten Strauss Festouvertüre am Schluß des Filmes. Aufgenommen vor Publikum im Wiener Musikverein (Konzert vom 17. Februar 1943), dirigiert vom Komponisten. Behn-Grund fährt zunächst in einer langen Fahrt in einem halben Bogen um die spielenden Orchestermitglieder herum und kommt dann vor der Hauptdarstellerin Irene von Meyendorff, die in einem silberfarbenen Kleid in der ersten Reihe sitzt, zum Stillstand. Wie der Operateur diese Kamerafahrt bewältigt hat, ohne die Zuschauer zu stören oder den leicht erregbaren Dirigenten aufzubringen, bleibt ein Rätsel. - Es geht um ein Melodram, eine zunächst unerfüllte Liebe zwischen Alexander (Will Quadflieg) und Maria (Irene von Meyendorff). Die Beziehung der Beiden schraubt sich in emotionale Höhen, was Behn-Grund mit seiner Lichtregie und vorsichtig-zarten Kamerafahrten intensiv begleitet. Allerdings sind die Propagandabotschaften auch nicht zu überhören. Alexander wird Mitglied der Philharmoniker. Da wird er gewarnt: "Der Einsame muss sich unterordnen, damit das Ganze klingt". Als jedoch die Beziehung zu Maria zerbricht, verlässt Alexander die Philharmoniker. Ein Orchestermitglied warnt ihn: "Mehr denn je heißt es für jeden Einzelnen von uns, Opfer zu bringen". Und als es dem Orchester schlecht ergeht, weil zukünftige Konzerte nicht mehr stattfinden (warum, lässt der Film offen), da heißt es: "Treulos wäre der, der jetzt aus unserer Gemeinschaft ausbricht". Nicht einer im Kinosaal, der die Gleichsetzung Orchester=Staat nicht herausgehört hätte. Was sich allerdings Regisseur Paul Verhoeven, der gerne in seinen Filmen selber auftritt, mit der Schuhepisode gedacht hat, könnte nur er erklären. Im quirligen Wirbel der aufdringlichen Straussschen Festouvertüre wird mit der ganzen Macht eines auftrumpfenden Orchesters jene Überhöhung inszeniert, die den Nazis ihr allumgreifendes Weltgefühl vorgaukeln sollte. Die Kamera blickt in ergriffene Gesichter. Die beiden Liebenden finden sich und nur der Orchestergraben trennt sie noch.

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Costume design

Editing

Sound

Lyrics

Cast

Line producer

Unit production manager

Shoot

    • 26.11.1942 - März 1943: Berlin (Philharmonie), Wien
Duration:
2165 m, 79 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 22.12.1950, 00961, Uneingeschränkt;
FSK-Prüfung (DE): 19.01.1962, 00961 [3. FSK-Prüfung]

Screening:

Uraufführung (DE): 04.12.1944, Berlin, Tauentzien-Palast

Titles

  • Originaltitel (DE) Philharmoniker

Versions

Original

Duration:
2165 m, 79 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 22.12.1950, 00961, Uneingeschränkt;
FSK-Prüfung (DE): 19.01.1962, 00961 [3. FSK-Prüfung]

Screening:

Uraufführung (DE): 04.12.1944, Berlin, Tauentzien-Palast

Prüffassung

Duration:
2544 m, 93 min
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 24.11.1944, B.60770, Jugendfrei ab 14 Jahre