Kalter Frühling

Deutschland 2003/2004 TV-Spielfilm

Summary

Cold Spring

When a sexual dare goes very wrong, twenty-two-year-old Sylvia’s life changes in ways she never once imagined.

 

She suddenly finds herself estranged from her wealthy parents and friends, lost in a maze whose paths lead her to dissolution, poverty, illness and prostitution before she finally finds her way home, regaining her life. Melodramatic? Of course! “It’s the perfect narrative form for this story,” says writer Markus Busch. “You can do so much with it. Everything happens to one character: how she reacts, copes with the situations. At the same time, she isn’t isolated. She has parents, friends, lovers.”
Busch, who studied Fine Arts and then went on to film school in Cologne, “used to read loads of comics. I connected the pictures with words. I wrote because I was unemployed and writing takes up the least space!” And while he is the first to admit he is “not a young woman (!) ... it’s not a problem. I’ve written films where people have murdered and I have no experience in that, either. I simply imagine the characters as I know and see them. They have to be credible. What happens to them has to be possible.”
Directed by Dominik Graf, who also co-wrote (together with Busch) and directed the critically acclaimed 2002 Berlinale competition entry A Map of the Heart (Der Felsen, 2001), Kalter Fruehling is actually the fifth time the two have collaborated.
“I met him at film school,” says Busch, for whom Kalter Fruehling is his eighth film to go into production. “Two years later, I sent him some concepts and layouts. He chose the three he wanted to make and we went ahead!”
The teamwork obviously works well. But, says Busch, “it’s not that I write and he directs. We talk a lot about the material, how it should look. I know his films and, of course, he does it differently to how I would have done it, but I’ve never had a problem letting go of a script and certainly never with Dominik, because I’m curious to see what he will do with it.”
He is not the only one.

Source: German films Service & Marketing GmbH

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Heinz17herne
Heinz17herne
„Kalter Frühling“, die Rache-Geschichte eines aufbegehrenden (Einzel-) Kindes aus wohlhabendem Haus (vor allem) gegen ihren allzu dominanten Vater, bildet mit „Deine besten Jahre“ und „Bittere Unschuld“ eine Melodram-Trilogie des wohl erfolgreichsten deutschen Fernseh-Filmemachers der Nullerjahre um starke Frauen, die an den Fassaden ihrer Familien kratzen. Befragt nach seinem Lieblingsfilm unter ihnen, nannte Dominik Graf dem Berliner „Tagesspiegel“ seinen jüngsten, „Kalter Frühling“: „Das könnte der rundeste Film von den dreien sein. In dem ich das, was ich wollte, nämlich ein intimes Melodram vom Erwachsenwerden erzählen, am konsequentesten umsetzen durfte.“

Die 22-jährige Jurastudentin Sylvia kommt in ihrem Auto von Köln aufs elterliche Anwesen, das sehr nach Münsterland oder Bergischem Land aussieht, um den 65. Geburtstag ihres Vaters Carl Berger zu feiern. Sie sollte die Leitung des in finanziellen Schwierigkeiten steckenden elterlichen Dentalunternehmens übernehmen, doch nun bekommt ihre Cousine Manuela den Job. „Es würde zu lange dauern, dir das jetzt alles zu erklären“, bescheidet der dominante Vater knapp und auch von Sylvias Mutter Karen ist keine Hilfe zu erwarten. Die Entscheidung gegen die eigene Tochter, so wird nach und nach deutlich, hat etwas mit der Vergangenheit der einstmals florierenden Firma zu tun, die in der Gründungsphase noch unter „Berger & Berger“ firmierte.

Manuelas Vater war der Kompagnon, verstarb aber kurze Zeit, nachdem er von Sylvias Vater ausbezahlt wurde. Sylvia, die unbekümmert-jugendliche Studentin, die das Studium nicht so ernst nimmt und nebenbei allerhand Dummheiten begeht, hat gegenüber ihrer Cousine die schlechteren Karten, zumal diese mit ihrem neuen Freund Aschenbach einen finanzstarken Partner in den Deal einbringen kann. Und auch noch, das wird aber erst wesentlich später klar, mit Papa Carl Berger ein Verhältnis hat.

Enttäuscht und eifersüchtig auf die toughe Manuela verlässt Sylvia die opulente Geburtstags-Gartenparty, um sich Hals über Kopf ins Kölner Nachtleben zu stürzen. Nach einer Wette mit zwei Freundinnen schläft sie mit der erstbesten Kneipenbekanntschaft und handelt sich prompt Syphillis ein. Dass sie die erste Examensklausur verhaut, kommt noch erschwerend hinzu.

Die Eltern wollen Sylvia wieder nach Hause holen, um sie in der Endphase ihres Studiums besser unter Kontrolle zu haben. Doch die träumt nur von ihrem Zufalls-Lover Rico Schmidt, obwohl der sie schnöde aus seiner Wohnung weist. Die Eltern kündigen Sylvias Wohnung, sie taucht in ein billiges Hotel ab – und beginnt gleich ein neues intimes Verhältnis mit Ben Lüders, einem Aushilfs-Rezeptionisten in ihrer Absteige.

Sylvia zieht zu Ben, beide fahren nach Spanien auf Urlaub, doch als sie zurückkehren, ist auch Sylvias Konto gesperrt. Sie bemüht sich, nun um die letzte Examenschance beraubt, um kleinere Jobs als Kellnerin, ja sogar als Prostituierte. Nur noch einmal, als sie sich gar nicht mehr zu helfen weiß, führt Sylvias unaufhaltsamer Abstieg für eine Nacht zurück ins Elternhaus. Sie hat alle Verbindungen abgebrochen und ihre Eltern versuchen vergeblich, Sylvia auf indirektem Weg über Mittelsmänner nicht aus den Augen zu verlieren. Die hat inzwischen in der Anwaltskanzlei von Hendrik Frieloff einen neuen Job bekommen.

Nach überstandener Probezeit macht sich Sylvia daran, Rache zu nehmen. Sie engagiert ihren Ex-Lover Rico Schmidt, der sich „liebevoll“ um ihre Mutter kümmern soll. Der Deal gelingt: Für ein hübsches Provisionssümmchen unterschreiben Sylvias Eltern einen von Rico vorgelegten Knebelungsvertrag, der binnen kurzer Zeit zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens führt. Das wird nun zur leichten Beute für Investoren, die Sylvia mit Hilfe von Hendrik Frielow gewinnen konnte.

Partygesellschaft im Hause Berger: Nun ist Sylvia die neue Chefin, Cousine Manuela muss ihr Büro räumen. Es könnte alles gut werden – da erreicht Sylvia eine niederschmetternde Nachricht: Ben Lüders, ihr einzig wirklicher, uneigennütziger Freund, hat sich das Leben genommen, nachdem sie ihn im Hochgefühl des Erfolges abgewiesen hat. Nur ein kleines, blinkendes rotes Stoffherz bleibt ihr...

„Kalter Frühling“ ist ein spannender, zu Herzen gehender Genrefilm, dessen Heldin eine seelisch labile und moralisch ambivalente junge Frau ist. Also keine Schwarz-Weiß-Zeichnung zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch. Jessica Schwarz überzeugt in der Rolle einer jungen Frau, die sich zunächst hemmungs- und selbstverantwortungslos dem (Liebes-) Rausch hingibt, bevor sie nach und nach die Abgründe und Geheimnisse in der Vergangenheit ihrer Familie aufdeckt und zu dem Entschluss kommt, mit ihrem bisherigen Leben radikal zu brechen. Rache will sie nehmen an allen, die sie bereits abgeschrieben haben, die ihr nichts zutrauen. Und aus diesem Gefühl heraus entwickelt Sylvia ungeahnte Kräfte.

Pitt Herrmann

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Script supervisor

Screenplay

Director of photography

Lighting design

Prop master

Property master

Stand-by props

Make-up artist

Costume design

Editing

Sound assistant

Foley artist

Audio mixing

Producer

Producer (TV)

Line producer

Unit production manager

Location manager

Shoot

    • From März 2003: Frechen und Umgebung [Frühjahr]
Duration:
89 min
Format:
16mm, 16:9
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:

Uraufführung (DE FR): 12.03.2004, Arte

Titles

  • Originaltitel (DE) Kalter Frühling

Versions

Original

Duration:
89 min
Format:
16mm, 16:9
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:

Uraufführung (DE FR): 12.03.2004, Arte

Awards

Fernsehfilm-Festival Baden-Baden 2004
  • Sonderpreis für hervorragende darstellerische Leistung
Deutscher Fernsehpreis 2004
  • Beste Regie
Deutscher Kamerapreis 2003
  • Bester Schnitt