Summary
Beyond Silence
Lara′s parents are both deaf. Since she is the only member of her family who can hear and speak, she has served as a kind of foreign minister for her family from an early age, translating and negotiating for them in even the most absurd of situations.
When Lara′s vivacious and temperamental aunt Clarissa gives her a clarinet as a present, the girl begins to discover the wonderful world of music. Her father observes this development with waxing unease, as he fears losing his daughter to a world he has no access to. Torn between her love of music and her love of her parents, the growing Lara finally chooses a life of music. When she decides to go to Berlin and attend the music conservatory, the difficult and painful process of leaving home begins ...
Source: German films Service & Marketing GmbH
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Die Geschichte ist melodramatisch, aber wie sie, vielleicht bis auf das klattrige happy end, von Caroline Link erzählt wird, eher mitreißend und humorvoll denn tränendrüsig: Die junge Lara (hinreißend gespielt von Tatjana Trieb) ist die Tochter taubstummer Eltern, mit denen sie in der deutschen Provinz lebt. Vater Martin arbeitet in einer Druckerei, ihre Mutter Kai ist Hausfrau.
Weil die kleine Lara hören und sprechen kann, ist sie der einzige Kontakt ihrer Eltern zur Außenwelt, bei Behördengängen, bei Besuchen in der Stadt, in der Bank. Was natürlich auf Kosten ihrer schulischen Leistungen geht, denn sie muss auch das abendliche Fernsehprogramm, darunter ganze Spielfilme in voller Länge, simultan in die Gebärdensprache der Taubstummen „übersetzen“.
Von ihrer Tante Clarissa bekommt Lara eine Klarinette geschenkt und erweist sich rasch als Meisterin des Fachs, sodass auch der Musiklehrer dafür plädiert, sie nach Berlin auf die Hochschule zu schicken. Um sich auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten, zieht Lara, nun bereits – zehn Jahre später – eine junge Frau (beeindruckend verkörpert von Sylvie Testud, die in dieser Rolle vielfach an Anne Bennent erinnert), zu Clarissa und ihrem Gatten Gregor an die Spree.
Die Großstadt offenbart Lara eine neue, aufregende Welt, in der sie förmlich aufblüht. Für ihre Eltern dagegen bedeutet Laras Auszug einen großen Verlust: Die noch wesentlich jüngere Schwester kann Laras Rolle als Kontaktperson der Eltern zur Außenwelt noch lange nicht übernehmen. Während Lara erste Liebeserfahrungen macht mit dem weltoffenen, gewinnend optimistischen, lebensfrohen Taubstummenlehrer Tom, trennen sich Clarissa und Gregor: Der Schriftsteller benötigt Ruhe, um arbeiten zu können, während Clarissa, selbst Klarinettistin in einem Nachtclub, nur sich selbst verwirklichen will.
Da stirbt Laras Mutter in Folge eines Fahrradunfalls und alle Ambitionen auf eine musikalische Karriere scheinen zerstört: Lara kehrt zu ihrem Vater und ihrer kleinen Schwester zurück und muss sich auch noch Vorwürfe anhören, Mitschuld am tödlichen Unfall der Mutter zu haben. War es Lara doch, die der Mutter, obwohl Gehörlose unter Gleichgewichtsstörungen leiden, das Radfahren beigebracht hat.
Die Wende bringt das Erlebnis eines Konzertes mit dem Klezmer-König Giora Feidmann – die Eintrittskarten hatte noch Laras Mutter besorgt. Nun ist sie davon überzeugt, die Karriere einer Berufsmusikerin anstreben zu müssen und zieht erneut nach Berlin, zu Onkel Gregor. Wo sie überraschend von ihrer kleinen Schwester aufgesucht wird, die es daheim in der provinziellen Enge und beim depressiven Vater nicht mehr aushält. Clarissa, Martins Schwester, bringt die Kleine nach Hause zurück und unterhält sich erstmals seit ihrer Kindheit wieder mit ihrem Bruder in der Gebärdensprache. Sie kann offenbar einiges in Laras Vater bewegen, denn der erscheint zur Aufnahmeprüfung seiner Tochter in der Berliner Akademie...
„Jenseits der Stille“, am 2. April 1999 von Arte erstausgestrahlt, beeindruckt in jeder Hinsicht, von den Darstellern über Gernot Rolls Kameraführung bis hin zur Musik Niki Reisers.
Pitt Herrmann