Ich denke oft an Piroschka

BR Deutschland 1955 Spielfilm

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Falk Schwarz
"Warum sagst du mir nicht Piri?"
Es gibt Filme, die leben und strahlen selbst noch Jahrzehnte nach ihrer Entstehung. Es gibt Filme, die erst anfangen zu glühen, wenn sie ein zweites oder drittes Mal angesehen werden. Aber es gibt eben auch Filme, die setzen schon nach wenigen Jahren dicke Patina an, werden blass und langweilig. Die Zeiten drehen sich. Komödien haben es da besonders schwer. Aber wollte Kurt Hoffmann überhaupt eine Komödie? Eher eine Liebeskapriole, Tokaier mit Wermut. Lilo Pulver spricht deutsch mit leichtem Akzent, was wie ungarisch klingen soll. Gustav Knuth prahlt mit dem langen Stationsnamen und doch wirkt seine Fröhlichkeit aufgesetzt. Selbst Rudolf Vogel als radelnder Briefträger klebt an der Oberfläche seiner Rolle. Dazwischen Pusztaromantik - ja, man muss sich kneifen, dass ein Kurt Hoffmann einen „Heimtafilm“ vor ungarischer Kulisse (der übrigens in Jugoslawien gedreht wurde) inszeniert. Mit Sonnenuntergängen über der Puszta, Chorgesang beim Maisrebeln (im Atelier in München), allerlei Schnickschnack, der unsere Vorurteile bedient - so klingt Zigeunerromantik. Zwar - das muss zugegeben werden - kommen auch richtige, gute „Zigeuner“-Gesichter in diesem Film vor (man benutzte diesen Bregriff noch naiv), aber die ganze Story hat doch merklich Moos angesetzt. Sicher, die Pulver spielt lebendig und lustig und wurde mit diesem Film zum Star - aber die besondere Atmosphäre, das typisch-Ungarische, das uns verzaubern soll und für diesen Film einnehmen - das wirkt heute eher aufgesetzt und eintönig. Zu wenig Dramaturgie, zu wenig Gestaltetes, zu wenig von Allem. Kameramann Richard Angst findet wunderbare Perspektiven, schwelgt in Bildern von Pferden auf der Puzsta, liebt offenbar die alte klapprige Dampflok, die aus dem Museum herbeigezogen wurde. Alles ganz prima. Aber der Lustspielmacher Hoffmann macht uns hier keine Lust auf den Gefühlswirrwarr eines Pusztamädchens. Zumindest heute nicht mehr. Ich weiss - es ist ungerecht - aber so war Opas Kino!

Credits

Director

Director of photography

Editing

Music

Cast

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Script supervisor

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Production design

Set construction

Property master

Stand-by props

Costume design

Editing

Assistant editor

Music

Cast

Producer

Unit production manager

Location manager

Production office

Duration:
2636 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.12.1955, 11223, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 29.12.1955, Köln, Rex am Ring

Titles

  • Originaltitel (DE) Ich denke oft an Piroschka

Versions

Digitalisierte Fassung

Duration:
97 min
Format:
DCP, 1:1,66
Video/Audio:
Farbe, Dolby

Original

Duration:
2636 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.12.1955, 11223, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 29.12.1955, Köln, Rex am Ring

Awards

Deutscher Filmpreis 1956
  • Filmband in Silber, Überdurchschnittlicher abendfüllender Spielfilm