Summary
Heart of Glass
A glassworks in the Bavarian forest in the 19th century. Mühlbeck, a worker, has died and has taken with him the secret formula for ruby glass. Now,shepherd Hias, who is a psychic, is supposed to solve the puzzle but instead has visions of catastrophes that become more and more bleak. The owner of the glassworks, too, tries to find out the formula for ruby glass. Finally, he believes that he needs human blood to make ruby glass. Then he stabs his maid Ludmilla and sets fire to the glass works. The other villagers and, finally, Hias himself then also go insane.
Director Werner Herzog shot this mystic regional film almost exclusively with hypnotized actors.
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Der Hüttenbesitzer steigert sich als Herr des Dorfes in eine regelrechte Besessenheit auf der verzweifelten Suche nach dem Farbstoff, den er im Jungfernblut einer Magd zu finden hofft – natürlich so vergeblich wie der grausame Ritualmord und der anschließende Brandanschlag. Als nun tatsächlich einige dieser düsteren Voraussagen eingetroffen sind, machen die Dörfler Hias dafür verantwortlich, der jedoch auf wundersame Weise seinem Kerker entkommen und in die von Nebelschwaden eingehüllte Bergeinsamkeit zurückkehren kann...
Werner Herzogs Film „über prophetische Visionen und kollektiven Wahnsinn“, so der damals 36-jährige Münchner Regisseur, basiert in den Kernszenen zwar auf Herbert Achternbuschs 1975 erschienenen Roman „In der Stunde meines Todes“, lässt aber unschwer Verbindungen zur historischen Figur des „Mühlhias“, des Sehers Matthias Stromberger, der Ende des 18. Jahrhunderts im Bayerischen Wald lebte, sowie zu Hauffs Märchen „Das gläserne Herz“ erkennen.
Auf seiner steten Suche nach neuen Kino-Erfahrungen, nach unverbrauchten Leinwand-Bildern hat Werner Herzog - bis auf wenige Ausnahmen – erneut mit Laien gearbeitet, und wieder hat er versucht, sie bereits vor Drehbeginn an ihre Grenzen stoßen zu lassen, diesmal durch Hypnose (Handauflegen). Wieder sind es neben der Musik von Popol Vuh die suggestiven Bilder des Kameramannes Jörg Schmidt-Reitwein (Deutscher Filmpreis 1977 in Gold), der die extrem stilisierten Natur- und Landschaftsaufnahmen übrigens nicht in den bayerischen oder böhmischen Wäldern drehte, sondern in den US-Staaten Wyoming, Utah und Alaska sowie, für das Schlusstableau, auf einer irischen Insel, die das Publikum faszinieren – auch das Pariser bei der Uraufführung am 12. November 1976 als offizieller Eröffnungsfilm beim Int. Filmfestival der Seinemetropole.
Werner Herzogs bajuwarisches Film-Märchen mit Brunhilde Klöckner als „Närrin“, Sepp Müller als Ascherl, Volker Prechtel als Wudy und dem hochbetagten Clemens Scheitz als Diener Adalbert gehört sicherlich nicht zu seinen besten Filmen, aber zu seinen wirklich interessanten – auch ohne die Hypnose-Story im Hinterkopf. Kinostart war der 17. Dezember 1976.
Pitt Herrmann