Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Holm Hardenberg
- Ella
- Katharina
- Charlotte Jessen
- Adrian
- Marie
Production company
Producer
All Credits
Director
Assistant director
Script supervisor
Screenplay
Director of photography
Camera operator
Steadycam operator
Lighting design
Production design
Set design
Property master
Stand-by props
Construction manager
Make-up artist
Costume design
Costumes
Editing
Sound
Music
Cast
- Holm Hardenberg
- Ella
- Katharina
- Charlotte Jessen
- Adrian
- Marie
Production company
Commissioned by
Producer
Producer (TV)
Line producer
Unit production manager
Location manager
Shoot
- 23.02.2015 - 27.03.2015: München, Fürstenfeldbruck, Chiemsee
Duration:
90 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Screening:
Uraufführung (DE): 04.10.2015, Hamburg, Filmfest
Titles
- Originaltitel (DE) Ein großer Aufbruch
Versions
Original
Duration:
90 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Screening:
Uraufführung (DE): 04.10.2015, Hamburg, Filmfest
Awards
Deutsche Akademie für Fernsehen 2016
- Bestes Drehbuch
Goldene Kamera 2016
- Bester deutscher Fernsehfilm
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Marie hat sich zunächst gesträubt, am Familientreffen teilzunehmen. Aus gar nicht einmal vorgeschobenen Gründen, war doch der Flug nach New York an der Seite ihres Chefs und Liebhabers Heiko (ganz ungekünstelte Coolness aus Lebenserfahrung: Matthias Brandt), einem erfolgreichen Rechtsanwalt, seit langem gebucht. Doch sie schließt dann doch ihre um einiges jüngere Schwester Charlotte in die Arme: beide haben sich schon längere Zeit nicht gesehen, was auch daran liegt, dass das „Küken“ in Frankreich lebt.
Mit dabei, weil ganz selbstverständlich zur Familie gehörend, auch Holms bester Freund Adrian, mit dem er einst über viele Jahre lang zu deutschen Entwicklungshilfe-Projekten um die halbe Welt gereist ist, und dessen zickige Gattin Katharina. Schon bald kommt es zu gegenseitigen Anschuldigungen, ja geradezu offenen Feindseligkeiten. Obwohl mit Maries Freund Heiko ein sich sehr zurückhaltend gebender Außenstehender mit am Tisch sitzt, brechen alte Wunden mit so enormer Vehemenz auf, dass Marie die Runde als erste verlässt.
In zorniger Aufwallung steuert sie den dicken Daimler in einen Rundholzstapel, als ihre Mutter Ella im flotten roten Cabrio um die Scheunenecke biegt. Bis auf den Gastgeber ist der Rest der Gesellschaft ziemlich konsterniert, dass auch sie eingeladen worden ist. Scheint Ellas in den 1970er Jahren freilich nicht so außergewöhnlicher Lebenswandel doch Auslöser einer Vielzahl der innerfamiliären Probleme zu sein: Sex, Drugs and Rock'n Roll. Freilich hat auch der alleinerziehende Papa nichts anbrennen lassen in Afrika, Asien oder wo er sonst im humanitären Auftrag der Regierung unterwegs war.
Was die kluge, zumindest im Beruf selbstbewusste und hier so kühl wirkende Karrierefrau Marie bis heute verbittert, blieb an ihr doch die ganze Arbeit hängen, während die unbekümmert-chaotische Charlotte das Leben in exotischen Gefilden nur als großes Abenteuer in Erinnerung hat. Und ihr heutiges Nomadenleben ohne seriöse Planung – und seit kurzem auch ohne Freund – nicht in den Griff bekommt. Hier nun kann ausgerechnet Ella, die seit ihrer Jahrzehnte zurückliegenden Einweisung in eine Entzugsklinik nicht mehr für ihre Töchter vorhanden war, eine Vermittlerrolle übernehmen: als einzige ganz bei sich kann sie nach all' den Kämpfen und Verletzungen verzeihen – und aus vollem Herzen lieben.
Aber auch die Ehe der beiden langjährigen Freunde Holms, Katharina und Adrian, steht auf dem Prüfstand, ohne hier die finalen Wendungen, welche „Ein großer Aufbruch“ zu einem ganz besonderen Familien-Film machen, zu verraten. Dem Team aus Autor Magnus Vattrodt und Regisseur Matti Geschonneck, das sich schon mehrfach zuvor bewährt hat, unter anderem bei „Das Zeugenhaus“, „Helen Dorn“ und „Das Ende einer Nacht“, ist ein großartiges Kammerspiel gelungen, bei dem sich das Geschehen beinahe ausschließlich im großen Wohnraum des bayerischen Bauernhauses abspielt. Was auch und gerade an dem hervorragenden Schauspieler-Ensemble liegt, dass sich auf wunderbare Weise ergänzt. Die TV-Erstausstrahlung war am 16. November 2015 im ZDF.
Magnus Vattrodt im ZDF-Presseheft: „Holms Wunsch, sein Leben per Sterbehilfe zu beenden, bildet den Ausgangspunkt einer Abrechnung – mit der eigenen Geschichte, den gelebten Beziehungen, den gemachten Fehlern. Mich hat dabei vor allem Holms Charakter, sein Blick auf die Welt und sich selbst und seine Lieben interessiert sowie die Chemie seiner Familie und Freunde, die Verfehlungen und gegenseitigen Verletzungen. Hierbei hat Holm die fast kindliche Hoffnung, ungeschoren davonzukommen, den eigenen Abgründen nicht begegnen zu müssen – eine Hoffnung, die sich angesichts seiner Töchter und Freunde dann zusehends erledigt. Mehr als um Sterbehilfe geht es am Ende also um Selbstbilder und die Lügen und Halbwahrheiten und Täuschungsmanöver, in denen wir unsere Leben einrichten.“
Pitt Herrmann