Die Austernprinzessin

Deutschland 1919 Spielfilm

Inhalt

Mit diesem Film etablierte Ernst Lubitsch seine eigene Form der rasanten Gesellschaftskomödie: Der schwerreiche amerikanische Geschäftsmann Quaker hat sein Vermögen mit Meeresfrüchten verdient und ist deshalb überall als Austernkönig bekannt. Seine temperamentvolle Tochter, die "Austernprinzessin", will unbedingt einen europäischen Adligen ehelichen. So gerät sie an den mittellosen Prinz Nuki, doch der schickt zunächst seinen Diener Josef vor. In der Annahme, einen echten Prinzen vor sich zu haben, heiratet die ungestüme Millionärstochter den Dienstboten bei der erstbesten Gelegenheit. Damit setzt sie eine turbulente Ereigniskette in Gang, die zu einem Happy End für alle Beteiligten führt.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Hochzeitsgala mit dem Falschen
Witzig, was sich dieser Film einfallen lässt. Mr Quaker (Victor Janson) diktiert und ein Dutzend Sekretärinnen schreibt mit. Mr Quaker kriegt von seiner Tochter (Ossi Oswalda) Zeitungen an den Kopf geworfen, schon steht ein Bediensteter bereit, um seine Haare wieder zu richten. Mr. Quaker schläft, eine Fliege setzt sich auf seine Nase, und wir denken unwillkürlich: jetzt kommt ein Bediensteter und fängt sie. Nichts da! Mr. Quaker haut sie sich selber von der Nase. Ossi wirft die gesamte Einrichtung ihres Zimmers an die Wand, Mr. Quaker bleibt unbeeindruckt. Und dann sagt sie: "Jetzt sind schon eineinhalb Stunden vergangen, und ich habe noch keinen Mann!" Dann nimmt sie sich einen, aber es ist der falsche. Egal. Ihre kleine Hochzeitskutsche wird von 10 Pferden gezogen und nach der improvisierten Trauung (mit dem falschen) setzt sie sich auf den Kutschbock und weist dem neuen Gatten den Rücksitz an. Zwischentitel: "Aber auf der Hinfahrt saß ich doch vorne". "Kleines" Hochzeitsgelage. Mindestens 50 Bedienstete, Riesenaufwand, überquellende Tafel, zig Hummer - und das im Jahre 1919, wo es nichts gab, Deutschland darbte und sich von den Schrecken eines Krieges noch nicht erholt hatte. "Lubitschs Filme sind Teil der Inflationskultur" (Kaes). Doch weiter: bei den Quakers bricht das Foxtrottfieber aus - alle in Küche und Salon tanzen wie die Verrückten durch alle Räume. Elegant, schnell, taktsicher. Nur der arme Ehemann - er kommt nicht zu seiner Hochzeitsnacht, sondern besäuft sich derart, dass ihm statt seiner Frau nur der Nachteimer bleibt. Noch mehr Details? Der Regisseur veralbert sich, uns, die Mannschaft. Witzig, unkonventionell, frech, burlesk, im schönsten Sinne abgedreht.

Credits

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Bauten

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Dreharbeiten

    • Ufa-Atelier Berlin-Tempelhof
Länge:
4 Akte, 1286 m, 47 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, stumm
Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.06.1919, Berlin, U.T. Kurfürstendamm;
TV-Erstsendung (DE): 15.05.1970, West 3

Titel

  • Originaltitel (DE) Die Austernprinzessin

Fassungen

Original

Länge:
4 Akte, 1286 m, 47 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, stumm
Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.06.1919, Berlin, U.T. Kurfürstendamm;
TV-Erstsendung (DE): 15.05.1970, West 3

Digitalisierte Fassung

Länge:
58 min
Format:
DCP 2k, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, 2.0

Prüffassung

Länge:
4 Akte, 1144 m, 42 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, stumm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 05.03.1921, B.01473, Jugendverbot