Darstellerin, Kostümbild
München Berlin

Biografie

Moidele Bickel, geboren 1937 in München, ist erstmals 1968/69 als Kostümbildnerin am Theater am Turm in Frankfurt tätig. Anschließend geht sie nach Berlin, wo sie von 1970 bis 1992 an der Schaubühne die Kostüme für zahlreiche Inszenierungen von Peter Stein gestaltet. Mit Stein arbeitet sie auch bei diversen Opernproduktionen wie "Othello" oder "Falstaff" zusammen. Im Lauf der Jahrzehnte zeichnet Bickel bei unzähligen, auch internationalen Bühnenproduktionen für die Kostüme verantwortlich. Zu den renommierten Regisseuren, mit denen sie an Bühnen in Paris, Wien, Salzburg oder Zürich arbeitet, gehören unter anderem Luc Bondy, Robert Wilson und Patrice Chéreau.

Neben ihrer Tätigkeit für die Bühne arbeitet Moidele Bickel seit Anfang der 1970er Jahre gelegentlich auch für Fernseh- und Kinoproduktionen. Ihre Kostümgestaltung bei Eric Rohmers "Die Marquise von O..." (1976) bringt ihr einen British Academy Award (BAFTA) ein. 1994 und 1995 gewinnt sie in Frankreich zweimal in Folge den "César": 1994 für Claude Berris "Germinal", im Jahr darauf für Patrice Chéreaus "Die Bartholomäusnacht", für den sie auch für den Oscar nominiert wird.

Nachdem sie in den 2000er Jahren ausschließlich bei TV-Theaterproduktionen mitgewirkt hat, zeichnet Bickel 2009 für die Kostüme bei Michael Hanekes Kinofilm "Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte" verantwortlich. Der Film erhält zahlreiche internationale Auszeichnungen, Moidele Bickel wird für ihre Leistung mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.

Am 16. Mai 2016 stirbt Moidele Bickel in Berlin im Alter von 79 Jahren.