Regie, Drehbuch
Marbach am Neckar

Biografie

Heike Fink wurde 1968 in Marbach am Neckar in eine Familie von Köch*innen, Winzer*innen und Metzger*innen geboren. Auch wegen dieser familiären Prägung absolvierte sie nach dem Abitur ein Redaktionsvolontariat bei einer gastronomischen Fachzeitschrift, wo sie unter anderem als Restauranttesterin tätig war. 1990 begann sie ein Studium der Literatur und Soziologie in Wuppertal.

Zum Drehbuchschreiben kam Fink im Jahr 2000 eher zufällig, durch den damals angehenden Drehbuchautor Don Schubert, der ihr als Vorbereitung auf künftige Pitches seine Ideen vorstellte. Da Fink seine Geschichten nicht überzeugend fand, verfasste sie selbst ein Treatment, das die beiden zu einem Drehbuch ausarbeiteten: "Die Frau, die Freundin und der Vergewaltiger" wurde 2001 von RTL produziert. Damit war Heike Finks weiterer Berufsweg gesetzt: 2001/02 absolvierte sie die Autorenschule Hamburg, 2004/05 war sie Stipendiatin der Drehbuchwerkstatt München. 2007 erhielt sie für das Projekt "Emmas Käsebrot" (mit Ruth Olshan) den Drehbuchförderpreis Münster.Land, 2009 folgte eine Nominierung für den Deutschen Drehbuchpreis; trotzdem sollte es bis zu einer Verfilmung noch viele Jahre dauern. 2015 erschien stattdessen zunächst Finks auf dem Drehbuch basierender Jugendroman "Die Sache mit der Liebe und den Flügeln".

An der Internationalen Filmschule Köln absolvierte Heike Fink eine Masterclass Non-Fiction. Ihr Regiedebüt gab sie dann auch mit einem Dokumentarfilm: "Eisheimat" (2012), über Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Landarbeiterinnen nach Island auswanderten, feierte im November 2012 bei den Nordischen Filmtagen Lübeck Premiere und startete ein Jahr später in den Kinos. Für Bernd Schaarmann schrieb sie das Konzept zu seinem letzten Dokumentarfilm "Nice Places to Die" (2014), in dem er auf drei Kontinenten Riten und Traditionen im Umgang mit Verstorbenen studierte; für dieses Projekt erhielten die beiden ein Gerd-Ruge-Stipendium. Aus der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Tod entstand später Finks Sachbuch "Mein Jahr mit dem Tod" (2018).

Ein großer Erfolg war der von Heike Fink, Ruth Olshan und Andrea Stoll geschriebene Fernsehfilm "Aufbruch in die Freiheit" (2018, Regie: Isabel Kleefeld), über eine Frau, die sich im Jahr 1971 den Protesten gegen den Paragrafen 218 und der Aktion "Wir haben abgetrieben!" anschließt. Neben sehr positiven Kritiken erhielt der Film mehrere Auszeichnungen, darunter den Deutschen Fernsehpreis. Außerdem schrieb Fink Drehbücher für vier Folgen der preisgekrönten KIKA-DokuFiction-Reihe "Triff…" (über Alexander den Großen, Beethoven, Marie Curie, Harriet Tubman; 2017-2019). Daneben lehrte sie an der Uni Wuppertal, der Filmacting School Cologne und der Fachhochschule für Medien in Bielefeld.

Als Regisseurin und Co-Autorin realisierte Fink den Dokumentarfilm "Die Kirchenrebellinnen - Maria 2.0 kämpft" (2020), über die Kontroverse um die Stellung der Frau in der katholischen Kirche und mögliche Reformansätze. Ebenfalls 2020 ging schließlich auch das Drehbuch "Emmas Käsebrot" in Produktion, unter dem neuen Titel "Himbeeren mit Senf" (Regie: Ruth Olshan); die Uraufführung fand im Oktober 2021 beim Amsterdamer Cinekid Festival statt. Der deutsche Kinostarte erfolgte im April 2023. Im selben Monat startete Heike Finks erste Spielfilmregie "Olaf Jagger" (auch Drehbuch) in den Kinos, eine Komödie mit dem populären Comedian Olaf Schubert, die bei den Hofer Filmtagen 2022 bereits den Förderpreis Neues Deutsches Kino gewonnen hatte.

Neben ihrer praktischen Filmarbeit ist Heike Fink als Dozentin für Drehbuch und Dramaturgie an der Filmschule Hamburg und der Internationalen Filmschule Köln tätig.  

 

FILMOGRAFIE

2020-2022
  • Regie
  • Drehbuch
2020/2021
  • Drehbuch
2017/2018
  • Drehbuch
2014
  • Drehbuch
2011-2014
  • Drehbuch
2011/2012
  • Regie
  • Drehbuch
2011
  • Drehbuch
2010
  • Drehbuch