Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt...

BR Deutschland 1953 Spielfilm

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Falk Schwarz
"Festzug! Das hab' ich gern"
Wenn am Sonntagabend im Dorf Musik gemacht wird - dann natürlich im Schwarzwald. Die Trachtenvereine um St. Blasien müssen Producer Kurt Ulrich heute noch dankbar sein, dass sie in schier endlosen (sinnentleerten) Umzügen (dieses Mal 3‘30“) paradieren durften - auf Heuwagen, mit Pferden, mit Tracht, mit Fahnen und Tschingderassabum. Die Handlung wurde nach dem Baukastensystem konstruiert: ein Gutsbesitzer (Hans Stüwe), der vor der Pleite steht (was als Thema später in „Schwarzwaldmelodie“ wieder aufgenommen wurde), hat eine hübsche Tochter (Ingeborg Körner - Sonja Ziemann war gerade Mutter geworden), die aber den Holzfäller (Rudolf Prack) liebt, anstatt dem Werben des Sägewerkbesitzers (O.E. Hasse) nachzugeben, der bei einer solchen Liaison den Papa gleich mitsaniert hätte. Dazu kommen dann die drei „Freiheitlichen“, vulgo die Vagabunden (mit ziellosen Späßen: Ludwig Schmitz, tenoral-seifig Kurt Reimann, unkomisch Kurt Pratsch-Kaufmann) und als Buffopaar Walter Müller (an der Trompete - was in der „Christel von der Post“ dann später Claus Biederstaedt blüht) und Maria Sebaldt, die keinen Sinn fürs Dörfliche mitbringt. Dazu natürlich Potpourri-Gesang (am besten mit zugemischtem Kinderchor): „Kein schöner Land“, „Meine Heimat ist die ganze Welt“, „Kein Feuer, keine Kohle“. Wenn aber einer einzigen Person das Mitlied der Zuschauer zufliegen müsste, dann Ingeborg Körner, gerade mal 24 Jahre alt bei den Aufnahmen, die umgeben ist von steinalten Männern: Liebhaber in spe O.E. Hasse ist 50, der abgearbeitete Prack 48. Da soll sie sich entscheiden, die Bedauernswerte! Von einem Dorf ist auch nichts zu sehen. Die kulturschaffenden Filmleute haben es nicht vermocht, einen Marktplatz, ein Dorfzentrum herbeizuzaubern. Wo soll denn da die Musik spielen? O.E. Hasse passt besser auf die Baden-Badener Rennbahn als ins Dorf und Hans Stüwe geht nun langsam auch dem Tolerantesten mit seinem Regenwettergesicht auf den Senkel. Blitzt Humor auf? Einmal. Als Oskar Sime sagt: „Festzug! Das hab ich gern!“

Credits

Drehbuch

Kamera

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kamera-Assistenz

Kostüme

Musikalische Leitung

Arrangement

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • 26.06.1953 - 24.08.1953: Todtmoss (Schwarzwald), Baden-Baden; Ufa-Atelier Berlin-Tempelhof
Länge:
2508 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Gevacolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.09.1953, 06627, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.09.1953, Essen, Lichtburg

Titel

  • Originaltitel (DE) Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt...

Fassungen

Original

Länge:
2508 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Gevacolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.09.1953, 06627, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.09.1953, Essen, Lichtburg