Weitere Namen
Alex Berg (Pseudonym) Herbert Dührkopp (Pseudonym)
Drehbuch
Hagen Berg am Starnberger See

Biografie

Herbert Reinecker, geboren am 24. Dezember 1914 im westfälischen Hagen, sammelte bereits als 15-jähriger erste Erfahrungen als Autor, indem er Feuilletonbeiträge für die Hagener Zeitung schrieb. Während seiner Gymnasialzeit trat er im Frühjahr 1932 der Hitler-Jugend bei und wurde nach dem Abitur 1934 in Münster Chefredakteur der regionalen HJ-Zeitschrift "Unsere Jugend". 1935 war Reinecker kurzzeitig in der Presseabteilung der Reichsjugendführung (RJF) in Berlin tätig; im Amt für Presse und Propaganda arbeitete er als Hauptschriftleiter der Jungvolk-Zeitschrift "Der Pimpf". Ab 1936 schrieb Reinecker propagandistische Jugendbücher; ab 1939 verfasste er auch leichte, oberflächlich unpolitische Literatur. Seine Erzählung "Der Mann mit der Geige", über die Liebe zwischen einem k.u.k. Hofkapellmeister und einer Wiener Prinzessin, wurde 1942 von Paul Verhoeven unter dem Titel "Der Fall Rainer" verfilmt.

1939 absolvierte Reinecker einen Drehbuch-Kurs bei der Filmproduktionsfirma Tobis; gemeinsam mit Christian Bock schrieb er in diesem Rahmen sein erstes Drehbuch, zu dem komödiantischen Kurzspielfilm "Der Mann mit dem Plan" (1939) . Seine Karriere als Drehbuchautor wurde jedoch durch den Kriegsbeginn unterbrochen. Stattdessen ernannte man Reinecker zu einem Mitarbeiter der Kriegsberichter-Kompanie der Waffen-SS. In dieser Funktion dokumentierte er unter anderem die Rückführung von Deutschstämmigen aus Bessarabien und begleitete die SS-Division "Totenkopf" an die Ostfront. Daneben war er weiterhin Redakteur des "Pimpf" und übernahm 1942 zudem die Hauptschriftleitung der Reichszeitschrift der Hitler-Jugend, "Junge Welt". Sein antisowjetisches Schauspiel "Das Dorf bei Odessa" (1942), über das Schicksal der "Volksdeutschen" in der Sowjetunion, wurde zu einem der meistgespielten Bühnenstücke der NS-Zeit.

Sein erstes Langfilm-Drehbuch schrieb Herbert Reinecker in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alfred Weidenmann, ebenfalls Jugendbuchautor und Mitglied der Reichsjugendführung: "Junge Adler" (1944, Regie: Weidenmann) erzählte von der Arbeit einer fleißigen Lehrlingsgruppe in einer Flugzeugfabrik; zum Ensemble gehörten spätere Stars wie Dietmar Schönherr und Hardy Krüger. Neben "Hitlerjunge Quex" gilt "Junge Adler" heute als wichtigster Nazi-Propagandafilm zum Thema Opferbereitschaft der Jugend. Passend dazu begleitete Reinecker im Juni 1944 die SS-Division Hitler-Jugend bei deren ersten Einsätzen im Kampf gegen die Alliierten.

Kurz vor Kriegsende setzte Reinecker sich aus Berlin ab und flüchtete in die "Alpenfestung" am Wörther See. Anschließend versteckte er sich mehrere Monate auf einem Bauernhof in Kärnten; 1947 schrieb er Texte für das Kölner Kabarett Ulenspiegel. Nachdem er als Journalist im Nachkriegsdeutschland nicht mehr Fuß fassen konnte, betrieb er ab 1948 vom pfälzischen Landstuhl aus drei Jahre lang einen Feuilleton-Pressedienst – wobei er unter wechselnden Pseudonymen schreiben musste.

1951 zog Reinecker nach Hamburg und schrieb zusammen mit Christian Bock Hörspiele für den NWDR, von denen die Familienkomödie "Vater braucht eine Frau" 1952 von Harald Braun verfilmt wurde. Mit Alfred Weidenmann als Regisseur realisierte er 1952 "Weg in die Freiheit", einen Kurz-Dokumentarfilm über die Jugendstrafinsel Hanöversand; der Film erhielt Bundesfilmpreise in den Kategorien Produktion und Drehbuch.

In den 1950er Jahren schrieb Reinecker Beiträge für das Vertriebenenblatt "Die Stimme" sowie mehrere Bühnenstücke, darunter "Nachtzug", über eine Flucht aus der DDR. 1953 erschien sein Roman "Kinder, Mütter und ein General", eine kritische Geschichte über propagandistisch indoktrinierte Kinder, die in den letzten Kriegstagen noch an die Ostfront ziehen wollen, um den "Endsieg" herbeizuführen. Es ist ein bitteres Paradox, dass Reinecker noch 1944 in "Junge Welt" selbst einen flammenden Propagandaartikel geschrieben hatte, um den Kriegswillen der Jugend anzufachen. Dessen ungeachtet wurde "Kinder, Mütter und ein General" 1954/55 von Laslo Benedek verfilmt und als pazifistisch gelobt.

Einen großen Erfolg konnte Reinecker auch mit seinem Drehbuch zu "Canaris" (1954, Regie: A. Weidenmann) verbuchen, einer fragwürdigen Idealisierung des titelgebenden Nazi-Dissidenten – der Film wurde mit Deutschen Filmpreisen für das Drehbuch, die Regie und die Beste männliche Nebenrolle ausgezeichnet.

In den folgenden Jahren schrieb Reinecker Drehbücher über Agentenabwehr ("Spion für Deutschland", 1956), die deutsche Luftwaffe ("Der Stern von Afrika", 1957), den Offizierswiderstand ("Der Fuchs von Paris", 1957) und die Résistance ("Kennwort: Reiher", 1964). Zu seinen Arbeiten gehörten aber auch zahlreiche leichte Unterhaltungsstoffe wie das Käutner-Remake "Kitty und die große Welt" (1956), die Romanze "Scampolo" (1958) und das Musical "Die Trapp-Familie in Amerika" (1958). Ab Ende der 1950er Jahre adaptierte er einige Literaturvorlagen für die Kinoleinwand, so etwa Gerhart Hauptmanns "Dorothea Angermann" (1959, Regie: Robert Siodmak) und Stefan Zweigs "Schachnovelle" (1960, Regie: Gerd Oswald) sowie Kurt Tucholskys "Schloss Gripsholm" (1963) und "Rheinsberg" (1967) für den Regisseur Kurt Hoffmann.

Ab Mitte der 60er Jahre schrieb Reinecker, teils unter dem Pseudonym "Alex Berg", Drehbücher für Western ("Die Goldsucher von Arkansas", 1964; "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten", 1968), für Edgar-Wallace-Verfilmungen (u.a. "Der Hexer", 1964; "Neues vom Hexer", 1965; "Der Mönch mit der Peitsche", 1967) oder Jerry Cotton-Krimis (u.a. "Der Tod im roten Jaguar", 1968).

Viele seiner größten Erfolge feierte Reinecker jedoch beim Fernsehen. Im Jahr 1963 begann bei der Spionage-Serie "Die 5. Kolonne" seine Zusammenarbeit mit dem Münchner Fernsehproduzenten Helmut Ringelmann. Er schrieb für das ZDF die überaus populären Krimi-Dreiteiler "Der Tod läuft hinterher" (1967) und "Babeck" (1969), bevor er ab 1969 Autor der neuen, enorm erfolgreichen Krimiserie "Der Kommissar" wurde. Auch international waren die Fälle des Münchner Hauptkommissars Keller (Erik Ode) und seines Teams sehr beliebt. Nach dem Ausstieg Erik Odes wurde die Serie 1976 eingestellt.

Parallel zu "Der Kommissar" entwickelte Reinecker 1974 die Krimiserie "Derrick" (Titelrolle: Horst Tappert), die bis 1998 mit ungebrochenem Erfolg lief und längst als TV-Klassiker gilt. Parallel dazu lieferte Reinecker seinem Stammsender ZDF Drehbücher zu zahlreichen Fernsehspielen ("Der kleine Riese", 1985; "Gnadenlos - Zur Prostitution gezwungen", 1996), Episodenfilmen ("Kleine Geschichten mit großen Tieren", 1977/78) und TV-Specials für populäre Stars ("Eine Frau bleibt eine Frau", 1977, Hauptrolle: Lilli Palmer). Ein besonders großer Zuschauererfolg waren die anrührenden Seniorengeschichten um "Jakob und Adele" (1982-1988) mit Carl Heinz Schroth und Brigitte Horney in den Titelrollen. 1993 wurde Reinecker beim Bayerischen Fernsehpreis mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Seine letzten Arbeiten waren 1998/99 mehrere Drehbücher für die von ihm neu konzipierte Krimiserie "Siska".

Zur Jahrtausendwende zog Herbert Reinecker sich vom Film- und Fernsehgeschäft zurück. Mit seiner zweiten Ehefrau Brunhilde "Holly" Reinecker, die er 1959 geheiratet hatte, lebte Herbert Reinecker seit 1964 in Berg am Starnberger See.

Am 27. Januar 2007 starb er dort im Alter von 92 Jahren.

 

FILMOGRAFIE

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