Weitere Preise bei der Berlinale

Am Samstag wurde auf der 62. Berlinale im Rahmen der Preisverleihung der Unabhängigen Jurys der Preis "Dialogue en perspective" von einer jungen deutsch-französisch-slowakischen Jury vergeben.

In diesem Jahr ging er an den Film "This Ain’t California" von Marten Persiel. Der Preis wurde 2004 vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), offizieller Partner der Berlinale, gemeinsam mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin ins Leben gerufen.

Die junge Jury, bestehend aus drei deutschen, drei französischen und einem slowakischen Cineasten im Alter zwischen 20 und 26 Jahren, entschied über die Vergabe des "Dialogue en perspective". Unter der Leitung des Jurypräsidenten, dem Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor Jan Henrik Stahlberg, sahen die Jurymitglieder die 13 Beiträge der Berlinale Sektion Perspektive Deutsches Kino unter einem deutsch-französisch-slowakischen, jungen Blickwinkel und diskutierten anschließend leidenschaftlich darüber, welches filmische Werk sie am meisten beeindruckt hat und somit den "Dialogue en perspective" verdient.

Warum "This Ain’t California" schließlich gekürt wurde, begründet die Jury wie folgt: "Wir verleihen den Preis 'Dialogue en perspective' an 'This Ain’t California' für seine visuelle Kraft und seinen stilsicheren Schnitt. Mit mitreißender Dynamik verbindet er eine persönliche Geschichte mit dem kollektiven Gedächtnis der DDR. Selten wurde man so großartig manipuliert." Das DFJW möchte mit der Vergabe des "Dialogue en perspective"-Jurypreises zum einen den jungen deutsch-französischen Austausch und zum anderen den interkulturellen Dialog über Film, dabei insbesondere über junge deutsche Produktionen, fördern.

2011 wurde der Film "Die Ausbildung" von Dirk Lütter mit dem Preis ausgezeichnet. In den Jahren zuvor gehörten "Lebendkontrolle" von Florian Schewe (2010), "Gitti" von Anna Deutsch (2009), "Prinzessinnenbad" von Bettina Blümner (2007), "Der Lebensversicherer" von Bülent Akinci (2006) sowie der Spielfilm "Netto" von Robert Thalheim (2005) zu den Preisträgern von "Dialogue en perspective". Die Filme haben in der Folge in Deutschland große Beachtung gefunden. Die Chancen stehen gut, dass dem Film "This Ain’t California" durch den Preis eine ähnlich große Aufmerksamkeit zuteil wird.

Weitere Informationen hierzu unter: www.dialogue-en-perspective.org

Der 14. PanoramaPublikumsPreis, verliehen von der Berlinale Sektion Panorama, in Zusammenarbeit mit Radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und dem Stadtmagazin tip berlin, ging im Bereich Spielfilm an "Parada". Bei den Dokumentarfilmen konnte sich "Marina Abramovic - The Artist is Present" gegen seine Mitbewerber durchsetzen.

Die offizielle Preisverleihung fand am Berlinale-Publikumstag, Sonntag, 19. Februar, statt. Den Preis übergaben Panorama-Leiter Wieland Speck, Radioeins-Programmchef Robert Skuppin und tip-Chefredakteur Heiko Zwirner. Durch die Veranstaltung führte Radioeins-Filmexperte Knut Elstermann.

Der PanoramaPublikumsPreis wird seit 1999 verliehen. Seit 2011 wird sowohl der beste Spielfilm als auch der beste Dokumentarfilm geehrt. Die Preisstatuen stammen vom Berliner Künstler Christian Bilger. Während der gesamten Berlinale waren die Kinobesucher aufgerufen, per Stimmkarte im Kino bzw. im Internet die Filme der Sektion Panorama zu bewerten. Insgesamt wurden über 23.500 Stimmen abgegeben und ausgewertet.

Das Panorama präsentierte in diesem Jahr 53 Produktionen aus 37 Ländern, davon 20 in der Reihe Panorama Dokumente. Während sich bei den Dokumentarfilmen mit "Marina Abramovic - The Artist is Present" bereits am ersten Tag der Gewinnerfilm an die Spitze setzte und letztendlich mit deutlichem Abstand gewann, blieb es bei den Spielfilmen bis zum Schluss spannend.

Quelle: www.berlinale.de