Filmeditor Peter R. Adam gestorben

Der preisgekrönte Schnittmeister kam unter anderem durch seine Arbeiten mit Leander Haußmann und Detlev Buck zu Ruhm.

 

Peter R. Adam, Jahrgang 1957, begann seine Filmkarriere ursprünglich als Toningenieur, wechselte aber schon bald den Arbeitsbereich und machte sich als Editor einen Namen. Die Bandbreite seines Schaffens reichte von Frank Ripplohs schwuler Underground-Komödie "Taxi nach Kairo" (1987) bis zu dem internationalen Horrorthriller "American Werewolf in Paris" (1997).

2003 gehörte Adam zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie, wo er bis 2023 dem Vorstand der Sektion Schnitt angehörte. Im Laufe seiner Karriere wurde er fünf Mal für den Deutschen Filmpreis nominiert, ausgezeichnet wurde er für "Comedian Harmonists" (1998), "Good Bye Lenin!" (2003) und Roland Emmerichs opulentes Historiendrama "Anonymus" (2012).

Ein deutliches Zeichen für Adams Meisterschaft und Vielseitigkeit ist die Tatsache, dass fast alle seiner Regisseure wiederholt mit ihm arbeiteten – um nur ein paar Beispiele zu nennen: Leander Haußmann engagierte ihn zum Beispiel für den Schnitt von "Herr Lehmann" (2006) und "Leander Haußmanns Stasikomödie" (2021). Für Detlev Buck schnitt er unter anderem die Komödie "Wir können auch anders" (1993) und die Romanverfilmung "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (2021). Zu seinen Arbeiten mit Oskar Roehler gehörten "Elementarteilchen" und "Tod den Hippies!! Es lebe der Punk" (2015). Roehlers Komödie "Bad Director", die im Januar 2024 in den deutschen Kinos startet, war Adams letzte Arbeit.

Am 4. Dezember 2023 starb Peter R. Adam in Berlin an den Folgen einer Krebserkrankung. Er wurde 66 Jahre alt.