Chris Kraus erhält Filmpreis der Stadt Hof

Am 23. Oktober 2014 sind im Rahmen der 48. Hofer Filmtage der Filmpreis der Stadt Hof und der "Förderpreis Neues Deutsches Kino" vergeben worden.

Mit dem Filmpreis der Stadt Hof wurde in diesem Jahr Regisseur und Drehbuchautor Chris Kraus ausgezeichnet. Die Laudatio hielt die Journalistin Heike-Melba Fendel. Kraus war zum ersten Mal mit seinem Drama "Vier Minuten" auf den Hofer Filmtagen vertreten. Der Film gewann dort 2006 den Preis für das Beste Szenenbild, war in Folge auf zahlreichen internationalen Festivals zu sehen und erhielt weitere wichtige Auszeichnungen, u.a. beim Deutschen Kamerapreis, beim Bayerischen und beim Deutschen Filmpreis. 2007 feierte Kraus mit der Folge "Reise nach China" der TV-Serie "Bella Block" Filmpremiere in Hof. 2010 folgte der ebenfalls mehrfach preisgekrönte Kinofilm "Poll". 2012 erlebte "Rosakinder" seine deutsche Erstaufführung in Hof - eine Hommage der Regisseure Tom Tykwer, Robert Thalheim, Axel Ranisch, Chris Kraus und der Regisseurin Julia von Heinz an ihren Mentor Rosa von Praunheim.

Der Filmpreis der Stadt Hof wird seit 1986 an Persönlichkeiten vergeben, die besonders eng mit den Internationalen Hofer Filmtagen verbunden sind. Er ist undotiert und besteht aus einem Objekt der Porzellanfachschule Selb.

Als bester deutscher Nachwuchsspielfilm wurde "Der Kuckuck und der Esel" mit dem "Förderpreis Neues Deutsches Kino" ausgezeichnet. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis, gestiftet von Bavaria Film, dem Bayerischen Rundfunk und der DZ Bank, nahm Regisseur, Produzent und Ko-Drehbuchautor Andreas Arnstedt entgegen.

Die Jury begründete ihre Entscheidung für "Der Kuckuck und der Esel": "Hier ist auf den Punkt gebracht, was wir alle im deutschen Film vermissen, bzw. wofür der deutsche Film schon lange nicht mehr steht: intelligenter schwarzer Humor, konsequent, radikal, mutig. Wir hatten Spaß an virtuosen Dialogen, überraschend komplexen Figuren in einer drastischen Inszenierung. Dieser Film ist eine abgrundtief böse Ansage!"

Der 1973 geborene Andreas Arnstedt hat an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg studiert und war als Schauspieler unter anderem in den Fernsehserien "Küstenwache" und "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zu sehen. Mit dem Sozialdrama "Die Entbehrlichen" inszenierte er 2009 sein Spielfilmdebüt. Seine zweite Spielfilmregiearbeit "Der Kuckuck und der Esel" ist eine Produktion von Questionmark Entertainment in Koproduktion mit Schiwago Film (Produzenten: Andreas Arnstedt und Martin Lehwald). Der Film erzählt von einem Drehbuchautor, der zu drastischen Mitteln greift, um eine Verfilmung seines Buchs zu bewirken. Die Hauptrollen in Arnstedts Satire auf die Mechanismen des deutschen Kino- und Fernsehbetriebs spielen Thilo Prothmann, Jan Henrik Stahlberg und Joost Siedhoff. Ein Kinostart steht noch nicht fest.

Der "Förderpreis Neues Deutsches Kino" zählt zu den wichtigsten Nachwuchspreisen in Deutschland und wird zwei Mal im Jahr vergeben. Im Sommer wird er auf dem FILMFEST MÜNCHEN in den Kategorien Regie, Produktion, Drehbuch und Schauspiel verliehen. Auf den Hofer Filmtagen wird der beste deutsche Nachwuchsfilm ausgezeichnet, der im Programm gezeigt wird. Getroffen wird die Entscheidung von einer unabhängigen Jury, zu der dieses Jahr in Hof die Schauspielerin Pheline Roggan, der Produzent Peter Rommel sowie der Regisseur und Drehbuchautor Maximilian Erlenwein gehören.

Quelle: www.bavaria-film.de / www.hofer-filmtage.com