Was nicht paßt - wird passend gemacht

Deutschland 1996 Kurz-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Der so korrupte wie skrupellose Bauunternehmer Willi Wiesenkamp stellt seine drei Angestellten, den herzlich-deftigen Ruhrpott-Polier Horst Schmadke, den prolligen Karl-Heinz „Kalle“ Kaminski und den Bilderbuch-Türken Mehmet Kolak, vor unlösbare Probleme. Zum einen soll ein Bau in einer Zeit hochgezogen werden, in der das schier unmöglich erscheint – zumal mit diesem „Personal“. Denn, zum zweiten, gehört der völlig deplatziert wirkende Architekturstudent Philipp zur Mannschaft. Der stammt zweifelsohne aus gutem Hause, ist aber mit zwei linken Händen ausgestattet. Von ihm verspricht sich Wiesenkamp den Ausbau guter familiärer Kontakte.

Drittens taucht Wiesenkamp zu allem Überfluss auch noch mit einem radebrechenden Schwarzarbeiter auf, den er am polnischen Straßenstrich aufgegabelt hat: Marek Mantell. Da hat Horst Schmadke eine tolle Idee, um seinem Chef die längst fälligen Gehaltszahlungen aus der Tasche zu ziehen nach der Devise „Was nicht paßt – wird passend gemacht“. Als Marek aufgrund eines von Philipp mangelhaft gesicherten Baustellen-Abschnitts von der Leiter zu Tode stürzt, soll der Leichnam einbetoniert werden.

Wiesenkamp ist auch sofort bereit, die Tat zu decken – und rückt die längst überfällige Kohle als Schweigegeld heraus. Der entsetzte Philipp macht gute Miene zum bösen Spiel, schließlich wird er als Verursacher hingestellt. Der vom Boss zudem spendierte Kasten Bier ist gerade geleert („Leichenbegräbnis“), da taucht der scheinbar tödlich Verunglückte aus dem Dixie-Klo auf: das Ganze war nur ein Coup, um Wiesenkamp zur Zahlung der Lohngelder zu bewegen. Marek heißt eigentlich Dieter und ist Schmadkes Schwager…

Mit „Was nicht paßt – wird passend gemacht“ ist den beiden Münchner Kommilitonen an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), Peter Thorwarth (auch Buch) und Tim Trageser, der kurz als Sanitäter auftaucht, ein großer Wurf gelungen: Nur eine Viertelstunde dauert dieser spannende, makabre Kurzfilm, um dann in dieser heiteren Variante zu enden. Uraufgeführt am 26. April 1997 bei den Int. Kurzfilmtagen Oberhausen und am 18. Juni 1997 beim Int. Kurzfilmfestival Hamburg gezeigt, wurde der von Christian Becker, einem weiteren HFF-Absolventen, der während des Studiums 1994 die Vide-Filmproduktion gründete, produzierte Streifen noch im gleichen Jahr für den Student Academy Award („Oscar“) und den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert.

Peter Thorwarth, in Dortmund geboren und in Unna am östlichen Rand des Ruhrgebiets aufgewachsen, hat nach dem Abi auf dem Bau gejobbt. Er wollte seine Komödie mit Revier-Schauspielern wie dem in Essen geborenen und in Bochum aufgewachsenen Ralf Richter („Das Boot“, „Rote Erde“), dem Herner „Theater Kohlenpott“-Gründer Willi Thomczyk und dem Bochumer Clown und „Kohlenpott“-Ensemblemitglied Paco Gonzales besetzen.

Thorwarth fand mit dem in Krefeld geborenen Christian Becker an der HFF einen Mitstreiter. Der schlug sein Jugendidol Diether Krebs vor, dessen Gagenforderung von 1.000 D-Mark aber das schmale Studenten-Budget zu sprengen drohte. Hinterher kam heraus, dass der populäre TV-Star („Ein Herz und eine Seele“, „Sketchup“) nur die Ernsthaftigkeit der beiden Filmstudenten testen wollte: Er zahlte nicht nur sein Münchner Hotel selbst, sondern finanzierte auch einen Teil des Teamfestes zum Abschluss der Dreharbeiten.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Länge:
426 m, 16 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 05.12.1996, 76501, ab 12 Jahre

Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.04.1997, Oberhausen, IFF - Deutscher Wettbewerb

Titel

  • Originaltitel (DE) Was nicht paßt - wird passend gemacht
  • Weiterer Titel If it Don't Fit, Use a Bigger Hammer

Fassungen

Original

Länge:
426 m, 16 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 05.12.1996, 76501, ab 12 Jahre

Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.04.1997, Oberhausen, IFF - Deutscher Wettbewerb