Gott, du kannst ein Arsch sein!

Deutschland 2019/2020 Spielfilm

Inhalt

Polizistin möchte die 16-jährige Steffi werden, die gerade erfolgreich ihren Realschulabschluss gemacht hat. Doch vorher steht erstmal die Abschlussfahrt nach Paris an. Es kommt allerdings alles anders, denn bei einer Routineuntersuchung wird festgestellt, dass Steffi unheilbar an Krebs erkrankt ist. Trotz des Schocks und den Zweifeln ihres Umfelds hält die junge Frau an ihrem Plan fest, in die Stadt der Liebe zu reisen. Als sie den Zirkussohn Steve kennenlernt, und der ihr – auf der Flucht vor seinem autoritären Vater – anbietet, mit ihr nach Paris zu fahren, ist Steffi sofort Feuer und Flamme. Kurz darauf sind die beiden ohne Geld in einem gestohlenen Auto auf dem Weg nach Frankreich. Steffis Eltern wollen dem nicht tatenlos zusehen und versuchen, die beiden einzuholen. So beginnt ein ungewöhnlicher Roadtrip, in dessen Verlauf Steffi immer klarer wird, wie sie ihre verbleibende Zeit nutzen will.

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Heinz17herne
Heinz17herne
Bei der Abschlussparty der Theodor-Fontane-Realschule herrscht ausgelassene Stimmung auf der Tanzfläche. Frank und Eva Pape sind stolz auf ihre 16-jährige Tochter Steffi, die ihren Abschluss in der Tasche hat. Sie freut sich auf die Abschlussfahrt nach Paris, bei der sie mit ihrem Freund Fabian ihr Zweijähriges feiern will. Steffi möchte Polizistin werden und stellt sich am nächsten Tag dem obligatorische Gesundheitscheck. Den sie wider Erwarten nicht besteht. Hats am Restalkohol im Blut gelegen? Zunächst geht’s zur Geburtstagsfeier ihrer elfjährigen Schwester Lola mit den Eltern in den Zirkus. Dort kann der Direktor Matanola einen spektakulären Höhepunkt ankündigen: Der waghalsige Motorradstunt seines Sohnes Steve in einer Käfigkugel raubt allen Zuschauern den Atem.

Was auch das Stichwort für den Familienbesuch der Papes in der Klinik ist: Frau Doktor Sahms offenbart Steffi, sie sei an einem Bronchialkarzinom, das bereits unheilbar gestreut hat, erkrankt. Eine Nachricht, die allen den Boden unter den Füßen wegzieht, vor allem den Eltern. Zumal in Vater Frank, dem Pfarrer, Zweifel an Gott aufkommen, die der als Tierärztin arbeitenden Mutter Eva nicht unbekannt sind. Steffi dagegen packt ihren Koffer für die Stadt der Liebe – und muss Fabian dann doch allein fahren lassen, weil sie sich einer sofortigen Chemotherapie unterziehen soll.

Kleiner Trost vom Papa: ein alter amerikanischer Ford Pickup, den er aufmöbeln will für die versprochene Paris-Reise nach der Chemo. Steffi sitzt im Vorortzug, als der plötzlich eine Vollbremsung einlegt. Steve Matanola hat sich mit seinem alleinerziehenden Vater verkracht und das Weite gesucht – ausgerechnet auf einem Bahngleis mitten in einem Waldstück. Gerade dem Tod von der Schippe gesprungen trifft er auf Steffi. „Du hast’n Auto, ich hab Zeit“: Das „Landei“ und der „Selbstmörder“ beschließen, sofort nach Paris aufzubrechen – in besagtem Oldtimer.

Von Lola alarmiert, fahren Steffis Eltern hinterher. Was sich als schwierig gestaltet, denn ihre Tochter ist nach dem ersten Streit mitten in der Pampa zurückgelassen worden, wo sie von einer jungen, unkonventionellen Frau aufgelesen wird. Tammy jobbt in einer Kneipe und ist eine gute Zuhörerin. Sie findet die richtigen tröstenden Worte und überredet Steffi, sich auf ihrem Dekolletee ein Tattoo stechen zu lassen, dass der knapp hundertminütigen Tragikomödie zum recht drastischen Titel verholfen hat.

Steve kehrt reumütig zur schnöde Verlassenen zurück, lässt sich von Tammy die Leviten lesen und weiß nun um die tödliche Krankheit Steffis, sodass auch er den Mut findet, ihr seine Geschichte zu erzählen. Steffi will die ihr noch verbleibende Zeit voll auskosten, dieses so überraschende wie wunderbare Abenteuer genießen, das sie gerade erlebt – und das nun an Fahrt aufnimmt. Es geht, kleiner Umweg, zunächst ans Meer. Und weil Steve noch nie die Alpen gesehen und Schnee erlebt hat, machen sie nächtliche Station im Alpincenter Bottrop, bevor Paris erreicht wird. Frank und Eva Pape beobachten aus der sicheren Entfernung eines Bistros, wie sich ihre Tochter zwischen Fabian und Steve entscheidet…

Nach der gleichnamigen, 2016 im Heyne-Verlag erschienenen Vorlage von Frank Pape, dem tatsachenbasierten Tagebuch über die letzten 296 Tage im Leben seiner an Lungenkrebs erkrankten 16-jährigen Tochter Stefanie, haben Katja Kippendorf und Produzent Tommy Wosch das Drehbuch geschrieben, das genrebedingt bisweilen eigene Wege geht für ein bewusst unterhaltsames Roadmovie u.a. mit einer wilden Verfolgungsjagd durch einen von den Ausreißern geprellten Tankwart Jupp, einer 576 Euro teuren Hotel-Nacht in einer Luxussuite mit Whirlpool und einem skurrilen Reitausflug auf einer Kuhweide an der Peripherie der französischen Hauptstadt.

Wie der bislang vor allem im Comedy-Bereich erfolgreiche Produzent Tommy Wosch im Leonine-Presseheft bekundete, sollte Regisseur André Erkau „aus einer traurigen Krebsgeschichte einen lebensbejahenden Film machen“. Was ihm vor allem dank der 24-jährigen Schauspielerin Sinje Irslinger in der Rolle der 16-jährigen Steffi Pape ausnehmend gut gelungen ist. An ihrer Seite mit dem Theaterschauspieler Max Hubacher der 2012er Shooting Star der European Film Academy und bereits zweifacher Träger des Schweizer Filmpreises. Dem Kinostart am 1. Oktober 2020 folgte die Free-TV-Premiere am 20. Januar 2022 auf RTL.

Pitt Herrmann

Credits

Regie

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Continuity

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Steadicam

Standfotos

Außenrequisite

Kostüme

Schnitt

Ton-Assistenz

Casting

Produktionsfirma

in Co-Produktion mit

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Koordination

Geschäftsführung

Dreharbeiten

    • 08.08.2019 - 20.09.2019: Nordrhein-Westfalen, Bayern, Frankreich
Länge:
94 min
Format:
DCP 2K, 1:2,39 (CinemaScope)
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.08.2020, 200641, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 01.10.2020

Titel

  • Originaltitel (DE) Gott, du kannst ein Arsch sein!

Fassungen

Original

Länge:
94 min
Format:
DCP 2K, 1:2,39 (CinemaScope)
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.08.2020, 200641, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 01.10.2020